Philosophie und Psychiatrie

Vor kurzem habe ich Karl Poppers Buch "Alles Leben ist Problemlösen" gekauft. Darin schreibt Popper unter anderem, dass seiner Meinung nach kein Wissenschaftler die Umwelt unvoreingenommen beobache, sondern stets ein Problem der Beobachtung vorausgehe und beim Beobachten systematisch Hypothesen getestet werden. Nun weiß ich aus dem Psychiatriestudium, dass bei Psychotikern eine Entkoppelung des Umwelterlebens von der inneren Seelenwelt vorliegt, wobei der Umwelt nur mehr insofern Beobachtung geschenkt wird, als versucht wird, eine Bestätigung für die eigenen (psychotischen) Gedankengänge zu erfahren. Könnte man also sagen, dass ein Psychotiker in seiner Erlebensweise sozusagen ein extremer Wissenschaftler ist?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

The Demoscene

Digital Art Natives

Autobiographical Sketch