Die JuLis sind nicht "rechter" als die ÖVP

Nach den ÖH-Wahlen 2011 habe ich in einem links orientierten Medium die Behauptung gelesen, die JuLis seien "rechter" als die ÖVP-nahe AG. Dem kann ich nicht zustimmen. Bevor ich mich den JuLis anschloss, war ich sieben Jahre lang in einer ÖVP-nahen Fraktion, der ÖMU, aktiv. Der Unterschied ist frappant: Die ÖMU war autoritär organisiert, alle wichtigen Entscheidungen wurden vom Vorsitzenden getroffen. Die JuLis sind viel demokratischer, programmatische und Personalentscheidungen werden auf Parteitagen (Kongressen) gefällt, jedes Mitglied hat dasselbe Stimmrecht. Außerdem kann man die ÖMU ohne weiteres als verlängerten Ast der ÖVP bezeichnen, denn es wurde praktisch nie über Politik diskutiert, sondern einzig über die Aufgabenverteilung bei diversen Aktionen. Was die Mutterpartei beschlossen hatte, war Gesetz und wurde nicht in Frage gestellt. Bei den JuLis, die keine Mutterpartei haben, wird hingegen viel über allgemeine Politik geredet, und jeder kann seine eigene Meinung einbringen.

Die JuLis sind nur insofern "rechter", als sie im Gegensatz zur AG offen für Studiengebühren eingetreten sind. Man kann aber als Kenner der Szene annehmen, dass es auch in der AG zahlreiche Studiengebühren-Befürworter gibt, nur hat sich die AG nicht getraut, mit dieser Position Wahlwerbung zu betreiben.

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