Postrationalistisches Weltbild

Ich kenne einige Leute, die in tiefreligiösen Familien aufgewachsen sind und dann, als Erwachsene, begonnen haben, sich ein "rationalistisches" bzw. "naturalistisches" Weltbild zusammenzuschustern. Ich bin in dieser Entwicklung schon einige Schritte voraus, weil ich in einem nichtreligiösen Elternhaus aufgewachsen bin und mir immer eine "vernunftgemäße" Sicht der Welt vermittelt wurde. Ich habe mich schon gefragt, ob es überhaupt möglich ist, über alle Dinge objektive Erkenntnis zu gewinnen, und bin eben zu der Sicht gekommen, dass das wahrscheinlich nicht möglich ist. Ich denke, Popper wird sich dasselbe gedacht haben, als er sagte: "Wir wissen nicht, wir raten." Er hat ja auch seine eigene Philosophie den "Kritischen Rationalismus" genannt, weil er festgestellt hat, dass die Annahme, die Welt ließe sich rational erklären, selbst irrational ist.

Es mag wohl auch an meiner Persönlichkeit liegen, dass ich ohnehin weniger daran interessiert bin, was tatsächlich ist, als daran, was sein könnte und wie man bestimmte Dinge erklären könnte. So bin ich verschiedenen Erklärungsansätzen für bestimmte Phänomene gegenüber aufgeschlossen. Gleichwohl halte ich wenig von Esoterik, die bewusst auf irrationalen Grundsätzen aufbaut und Lösungen anbietet, die im Widerspruch zu dem stehen, was mir vernünftig erscheint.

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