Ein neues Schulmodell

Durch die neuen Technologien (Internet) gibt es nun so viele Möglichkeiten, selbstständig Bildung zu erwerben, dass man meiner Meinung nach das Schulsystem überdenken sollte.

Ich wäre dafür, die Volksschule im Großen und Ganzen beizubehalten, aber die Gymnasien zu reformieren.

Mir persönlich wäre vor allem ein Anliegen, dass die Schulzeit am Gymnasium von derzeit 8 auf 6 Jahre reduziert würde. Dann könnte man schon im Alter von 16 Jahren zu studieren anfangen und hätte im Idealfall mit 19 seinen Bachelor. Ein allfälliger Militär- oder Zivildienst wäre dann erst nach Abschluss des Studiums abzuleisten. (Selbstverständlich bin ich auch für die Abschaffung der Wehrpflicht.)

Trotz der Reduktion der Dauer der Schulzeit sollte der Stoff nicht wesentlich gekürzt werden. Ich finde, dass unsere Gymnasien eine recht gute Allgemeinbildung vermitteln. Diese Stärke des österreichischen Schulsystems sollte erhalten bleiben.

Tatsache ist, dass an den Gymnasien in einigen Fächern, wie Geschichte oder Physik, der Stoff in der Unterstufe einmal und dann in der Oberstufe noch einmal (aber etwas gründlicher) durchgenommen wird. Warum kann man das System nicht so ändern, dass der Stoff nur einmal und dafür von Anfang an sehr gründlich durchgenommen wird?

Dadurch wäre es möglich, in Fächern wie Geschichte oder Physik die Schulzeit auf 6 Jahre zu verkürzen. In den anderen Fächern wäre das ebenfalls möglich. Man könnte Latein ab der 1. Klasse anbieten, dann hätte man die vollen 6 Jahre Latein wie im derzeitigen System. Die zweite lebende Fremdsprache, in meinem Fall war das Französisch, lernt man ohnehin nur 4 Jahre lang. Nur der Englischunterricht würde unter der Verkürzung der Schulzeit etwas leiden. Vielleicht könnte man das aber durch Erhöhung der Wochenstundenzahl des Englischunterrichts kompensieren.

Mathematik ist sowieso ein relativ leichtes Fach, das begabten Schülern keine Probleme bereitet. Da ist es möglich, den Stoff, der derzeit in 8 Jahren durchgenommen wird, in 6 Jahren durchzunehmen. Ich habe den Großteil dieses Stoffs bereits in der Volksschule beherrscht, also noch vor meinem Eintritt ins Gymnasium.

Man sollte in den Lernfächern zudem mehr Gebrauch vom Internet machen. Das könnte man erreichen, indem man einige Fächer wie Seminare oder Proseminare an den Universitäten abhielte: Die Schüler sollen den Stoff selbst anhand von Büchern und Internet erarbeiten und dann eine Seminararbeit schreiben und einen Vortrag halten.

Mir ist klar, dass meine Ideen insofern problematisch sind, als die Schulpflicht nur 9 Jahre beträgt und theoretisch jemand von der Schule gehen könnte, ohne beispielsweise den gesamten Stoff der Geschichte einmal gehört zu haben. Das kann man aber leicht beheben, indem man die wirklich wichtigen Kapitel der Geschichte, zum Beispiel die Zeitgeschichte, vorzieht.

Eine andere Möglichkeit wäre die Erhöhung der Schulpflicht auf 10 Jahre. Dann wäre die Schulpflicht exakt so lang, wie nach meinem Modell Volksschule und Gymnasium zusammen dauern. Mir scheint das ein durchaus gangbarer Weg zu sein, um dieses Modell zu implementieren. Auch andere Vordenker haben schon die Idee gehabt, die Schulpflicht auf 10 Jahre zu erhöhen.

Die Maturaprüfungen würde ich abschaffen. Sie verursachen nur Stress und bringen nicht viel. Die regulären Prüfungen im Verlauf des letzten Schuljahrs sollten reichen, um die Studierfähigkeit des Schülers abzuschätzen.

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