Kurt Gödel

Ein Leser dieses Blogs vertrat die Meinung, Kurt Gödel wäre nicht ernst zu nehmen, weil erwiesen sei, dass er an einer "Geisteskrankheit" gelitten habe. Dazu ist zu sagen, dass eine psychische Erkrankung keineswegs mit einer Intelligenzminderung einhergehen muss und es deswegen billig ist zu sagen, alles, was ein Mensch gesagt habe, sei Unsinn gewesen, nur weil er irgendwann im Verlauf seines Lebens psychisch erkrankt sei.

Ich frage mich eher, ob dieser Leser die Gödelschen Unvollständigkeitssätze überhaupt verstanden hat. Man muss nämlich bedenken, dass diese Sätze eine direkte Folgerung aus der Theoretischen Informatik (Berechenbarkeitstheorie und Theorie der Formalen Sprachen) ist. Das heißt, wenn die Gödelschen Unvollständigkeitssätze wirklich falsch wären, dann wäre auch die ganze Theoretische Informatik falsch. Und das ist doch eher unwahrscheinlich, wie ich finde.

Gödel hat diese Erkenntnisse der Theoretischen Informatik im übrigen noch nicht gekannt; er hat seine Unvollständigkeitssätze auf andere Weise hergeleitet. Aus heutiger Sicht sind die Unvollständigkeitssätze beinahe trivial, weil sie eben eine direkte Folgerung aus der Theoretischen Informatik sind.

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