Paradies auf Erden

Ich stelle die Frage mal in den Raum: Leben wir im Paradies auf Erden oder sind wir auf dem Weg dazu?

Die meisten werden wahrscheinlich sagen: Nein, wir leben nicht im Paradies auf Erden, und Pessimisten werden weiters meinen, nein, wir sind auch nicht auf dem Weg dazu.

Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass der Zustand, den wir jetzt haben, das Gelbe vom Ei sein kann. Es kann doch nicht sein, dass sich die meisten Menschen ständig bemühen müssen, Geld zu verdienen, weil sie es brauchen, um für anfallende Ausgaben aufzukommen. Ausgaben, die notwendig sind, um am Leben zu bleiben, wobei der Lebensinhalt wiederum darin besteht, weiter wie bisher zu arbeiten, immer weiter, bis man endlich die wohlverdiente Pension erreicht hat.

In der idealen Welt könnte jeder machen, was er will, und müsste keine Sorgen um seine Existenz haben.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Idealzustand erreicht werden könnte, wenn man es schaffen könnte, dass alle Menschen unendlich lange am Leben bleiben, dass es nichts gibt, das ihr Leben beenden kann. Man überlege sich einmal, was die Konsequenzen einer unendlich lange dauernden Lebensspanne wären. Seid ihr intellektuell genug, um zu erkennen, dass eigentlich sehr vieles, das unser Leben auszeichnet, darauf zurückzuführen ist, dass das Leben der Menschen (wahrscheinlich) nicht unendlich lange dauert, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, vorzeitig dahinzuscheiden? Wenn man unendlich lange leben könnte, ohne Sorgen zu tragen, sterben zu müssen, müsste man keine Nahrung zu sich nehmen, denn der Grund, warum man dies tut, ist ja, um am Leben zu bleiben. Wenn man keinen Bedarf an Nahrung hätte, müsste man aber auch nicht Geld verdienen, um die Nahrungsmittel erwerben zu können. Wenn man nicht Geld verdienen müsste, müsste man wiederum nicht arbeiten. Ja, in der Tat hängt vieles im derzeitigen Leben der Menschen schlicht und ergreifend damit zusammen, dass Menschen bestimmte Dinge tun müssen, um am Leben zu bleiben. Wenn das nicht notwendig wäre, dann sähe die Welt ganz anders aus!

Dann würden Menschen nur freiwillig das tun, was sie für wichtig hielten. Und ich glaube auch gar nicht, dass es deswegen weniger kulturellen Reichtum gäbe, vielleicht sogar im Gegenteil. Denn die Menschen hätten die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, ohne jegliche Beschränkung. In einer solchen Welt würden wahrscheinlich sogar zahlreiche verborgene Talente zum Vorschein treten.

Sicherlich wäre eine solche Welt auf gewisse Weise nicht mehr so bequem wie die Welt, in der wir hier im Westen leben, wo man sich fast alles im Supermarkt oder in Fachgeschäften kaufen kann. Viele Menschen würden Produkte einfach für sich selbst und eventuell für ihre Lieben entwickeln. Nicht alles wäre frei erhältlich und leicht zugänglich. Schließlich wäre es nicht mehr lebensnotwendig, seine Produkte zu verkaufen. Allerdings gäbe es wahrscheinlich dennoch genügend Menschen, die gerne ihre Werke veröffentlichen würden, einfach weil sie zeigen wollen, was sie können und was sie geschaffen haben. Genau so, wie es ja auch jetzt Entwickler von freier Software und ähnlichen Dingen gibt.

Man denke mal darüber nach!

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