Gedanken zu Politik und Wissenschaft

Heute habe ich einen Test gemacht, der versucht zu ermitteln, mit welcher politischen Ideologie man übereinstimmt, und das Ergebnis war eindeutig: Am meisten stimme ich mit der Ideologie des Anarchismus überein, also mit der Vorstellung, dass eine Welt ohne Herrschaft die gerechteste wäre. In unseren Breitengraden hat Anarchismus einen schlechten Ruf, zu Unrecht, wie ich meine. Denn Anarchismus ist nicht Chaos und Faustrecht, sondern eher das Gegenteil davon. Ich möchte vor allem die folgende Frage in den Raum stellen: Welches Recht hat ein Mensch, über einen anderen Menschen zu herrschen? Meiner Meinung nach keines. Herrschaft beruht immer auf Gewalt, und wer Gewalt ablehnt, muss konsequenter Weise auch Herrschaft ablehnen.

Was mir auch noch durch den Kopf ging: Ich habe jahrelang einem Phantom hinterher gejagt. Meine Eltern sind zwar gebildet, aber keine Wissenschaftler, und ich wollte immer ein solcher werden. Deshalb bemühte ich mich in der Schule, alles ordentlich zu lernen. Im Studium bin ich darauf gekommen, dass die Wissenschaftler gar nicht das Niveau haben, von dem ich glaubte, dass sie es hätten. Weder sind die Wissenschaftler so, wie ich mir Wissenschaftler vorstellte, noch ist die Wissenschaft selbst so, wie ich mir Wissenschaft vorstellte. Mich irritierte vor allem die Erkenntnis, dass österreichische Wissenschaftler oftmals sehr religiöse Menschen sind. Das stand in starkem Widerspruch zu meiner Ansicht, dass es in der Wissenschaft darum ginge, Erkenntnisse zu gewinnen, die traditionelle religiöse Vorstellungen widerlegten. Tatsächlich werden in der Wissenschaft auch nur höchst selten Probleme gelöst, die Menschen wirklich bewegen, sondern es wird meistens ins Blaue geforscht und es werden belanglose Erkenntnisse gewonnen, die in Wirklichkeit eh niemanden interessieren.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

The Demoscene

Digital Art Natives

Autobiographical Sketch