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Philosophen...

Wenn man liest, was Popper (z. B. in "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde") über die "Deutschen Idealisten" (Fichte, Schelling, Hegel,...) schreibt, dann wundert man sich schon über den geistigen Zustand der deutschen, aber auch ausländischer Philosophen. Vor allem Hegels Philosophie wurde von vielen Philosophen bewundert. Dabei zeigt Popper deutlich, dass so gut wie alles, was er schrieb, wirres Zeug war... Einerseits könnte man fast sagen, dass es eine Verschwendung war, dass ein so intelligenter Mensch wie Popper "nur" Philosoph wurde. Andererseits kann man aber froh sein, dass wenigstens einer aufgezeigt hat, wie daneben viele andere seiner Zunft lagen... Die Werke von den alten Griechen bis zur Neuzeit so zu studieren, wie es Popper getan hat, muss sehr anstrengend gewesen sein, vor allem wenn man bedenkt, wieviel Unsinn darin enthalten war. Erstaunlich, dass er das durchgehalten hat. Das muss man anerkennen.

Über den Wahrheitsgehalt von Aussagen

Fangen wir am besten gleich mit einem Beispiel an: Man kann nicht sagen, dass ich vor Beginn meines Studiums gänzlich ahnungslos gewesen wäre; ich hatte gewisse Vorstellungen davon, was mich erwarten würde. Ich war der Meinung, dass es im Medizinstudium nur ums Auswendiglernen ginge. Es stellte sich aber heraus, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach: Es gab auch einige Fächer, wo das Verständnis wichtiger als das Merken von Fakten war. Aber der meiste Stoff musste tatsächlich auswendig gelernt werden. Nun habe ich geschrieben: "... dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach." Ich hätte auch schreiben können: "... dass dies nicht ganz wahr war." Wie kann eine Aussage "nicht ganz wahr" sein? Nach der klassischen Aussagenlogik kann sie nur entweder wahr oder falsch sein. Dazwischen gibt es nichts. An diesem Beispiel erkennt man, dass der Wahrheitsbegriff der klassischen Logik mit dem Wahrheitsbegriff, wie er in der Umgangssprache verwendet wird, nicht

Studienberatung? Warum nicht Videos der Lehrveranstaltungen?

Die österreichische Wissenschaftsministerin hat gemeinsam mit der Unterrichtsministerin ein Konzept präsentiert, wie die Studentenzahlen abgebaut werden sollen. Neben der Beschränkung der Wiederholungsmöglichkeiten von Prüfungen in der Studieneingangsphase auf eine Wiederholung umfasst das Paket auch eine verpflichtende Studienberatung, die noch vor der Anmeldung zum Studium zu absolvieren ist. Ich möchte mich mit letzterem Punkt befassen.  Grundsätzlich gibt es genügend Möglichkeiten, sich über die ungefähren Inhalte eines Studiums im voraus zu informieren. Jede Universität veröffentlicht die Studienpläne im Internet. Man muss nur auf die Website der Universität gehen und sie dort herunterladen. Somit ist es kein Problem zu erfahren, welche Vorlesungen, Übungen und sonstige Lehrveranstaltungen für Studierende des jeweiligen Studiums Pflicht sind. Dazu kommen noch private Websites wie studieren.at, die ebenfalls eine Art Studienberatung darstellen. Zusätzlich zu Informationen über die

Bildung

Ich habe mir heute das auch nicht mehr ganz taufrische Buch von D. Schwanitz zum Thema Bildung gekauft. Es gefällt mir im Großen und Ganzen sehr gut. Die geschichtlichen Abhanldungen brachten mir keinen großartigen Erkenntnisgewinn, einzig der Absatz über die germanischen Stämme war interessant. Aber die Texte zu den einzelnen Philosophen und deren Schulen, über den Ideologiebegriff im Marxismus, über die umständlichen Formulierungen der Frankfurter Schule usw. waren recht interessant, ebenso die Anmerkungen zu den einzelnen Nationen (dass Österreich "das einzige deutsche Land" sei, in dem sich so etwas wie eine gute Gesellschaft herausgebildet habe, war mir beispielsweise neu).  Aber: Wozu all diese Bildung, wenn die Leute nichts damit anfangen? Man muss auch kreativ genug sein, um auf Basis des erworbenen Wissens Neues zu schaffen. Bildung zu erwerben bringt niemanden etwas außer einem selbst. Die Ideen zu verarbeiten und das neu Entstandene zu veröffentlichen, bringt der g

My diary 1994 - 1999

I read my diary which I kept from 1994 to 1999. A spoilt child mostly interested in playing and programming videogames having no problems at school is the impression you get first. But then comes August 1995 when I got my first issue of PC-Heimwerker by which I obtained contact with other computer freaks, which resulted in me making more effort to learn "professional" programming (C, Assembler, interrupts, etc.). The early development of Hugi, from a minor side-project to a widespread international magazine, is also covered. The style of the diary slightly matures over the time, though it remains more colloquial than how I used to write in my diskmag. But in general I do not seem to have been somebody to really look for intellectual challenges. I was happy experiencing my duties as not too difficult and being able to do things I like doing. I think gifted children should be given assignments that make them explore their own limits. My father gave me calculus tasks when I was

The Four-Colour-Problem

Yesterday I was a bit bored, and then I recalled having read the biography of a German mathematician called Heinrich Heesch several years ago, who spent most of his life on solving the so-called four-colour problem. ( http://en.wikipedia.org/wiki/Four_color_theorem ) The four-colour problem is about the question whether four colours are always enough to colourize a two-dimensional map in such a way that there are no adjacent countries having the same colour. I pondered over this problem and after some time I came to the conclusion that the problem is trivial: Every two-dimensional map can be represented by a planar graph that has no crossings. (I called it a "two-dimensional graph".) In such a graph, it is possible to draw up to 4 nodes which have edges leading to each other, but it is not possible to draw more than 4 - otherwise, there would be a crossing. Therefore, four colours always suffice. The "official" proofs of this problem, which is now called a theor

Die Entwicklung der politischen Systeme und die Rolle der Religion

Folgendes habe ich am 13. August 2009 in die studivz-Gruppe "Auch Atheismus ist eine Religion!" gepostet. Ich denke, meine Gedanken sind zu interessant, als dass man sie nur in dieser kleinen studivz-Gruppe versumpfen lassen sollte. Dass Atheismus nicht humaner ist als Religion und dass im vergangenen Jahrhundert besonders viele Verbrechen an der Menschlichkeit durch atheistische Regimes verübt worden, ist richtig.  Dazu hat vor einigen Monaten übrigens auch ein Geistlicher eine Äußerung gemacht, die durch die Medien geisterte. Ich habe mir vor kurzem darüber Gedanken gemacht, wie unsere politischen Systeme überhaupt zu Stande gekommen sind. Lass' mich kurz schildern, was mir da durch den Kopf gegangen ist.  Meistens unterscheidet man ja zwischen "linken" und "rechten" Parteien bzw. Politikern. Dass diese Klassifikation aber sehr unzulänglich ist, ist auch vielen bewusst. Schon seit längerem gibt es im Internet eine Website, http://politicalcompass.org

wahlkabine.at: Einige Fragen zum Thema Jugendpolitik

http://wahlkabine.at/ab16/lif/ Was Daphne Frankl hier schreibt, ist prinzipiell recht sympathisch und vernünftig, vor allem im Vergleich zu dem eklatanten Schwachsinn, den die Repräsentanten sämtlicher anderer auf dieser Website vertretenen politischen Parteien verzapfen. Allerdings merkt man, dass Daphne eine Frau und von ihrem Persönlichkeitstyp ziemlich fürsorglich eingestellt ist. Sie scheint Liberalismus als eine politische Richtung aufzufassen, in der Menschen nicht von staatlichen Autoritäten befreit werden, sondern in welchen die staatlichen Institutionen den Menschen helfen sollen, ein möglichst freies, unabhängiges, selbstständiges und glückliches Leben zu führen. Als Mann, der tendenziell sogar eher libertär als liberal eingestellt ist, hätte ich ganz andere Antworten gegeben: Laut einer Studie des Österreichischen Instituts für Jugendforschung wird die traditionelle Politik von 16 bis 24-Jährigen als immer unwichtiger eingestuft. Mit welchen Kernthemen gedenken Sie diese Wä