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Wie man unendlich langes menschliches Leben erreichen könnte

Meine These: Das Gehirn ist das wichtigste Organ des Menschen. Es ist der Sitz der Persönlichkeit und des Denkens. Alle anderen Körperteile sind nur Anhänge, die das Leben erleichtern sollen, aber nicht das Leben an sich ausmachen. Es genügt also, das Gehirn eines Menschen zu erhalten, um den Menschen selbst am Leben zu erhalten. Das Gehirn benötigt Sauerstoff und Nährstoffe, um zu überleben. Sobald das Gehirn aus irgendeinem Grund nicht mehr ausreichend versorgt ist (und nur sobald dieser Zustand eintritt), stirbt der Mensch. Will man unendlich lange leben, ist also diese (und nur diese) Situation zu vermeiden. Der Sauerstoff und die Nährstoffe werden im Prinzip einzig benötigt, um den Metabolismus aufrecht zu erhalten. Durch Verbrennung von Glukose und die Weiterverarbeitung der Stoffwechselprodukte im Citratzyklus und in der Atmungskette wird mit Hilfe von Sauerstoff Adenosintriphosphat gebildet, das dann durch Spaltung zur Gewinnung von Energie verwendet werden kann, die für die Fi

Wie sich eine neue Partei dauerhaft etablieren kann

Wenn man sich die Geschichte der politischen Parteien in Österreich ansieht, kann man eine Gesetzmäßigkeit erkennen, die bestimmt, wo sich eine Partei positionieren muss, um sich dauerhaft zu etablieren. Dies sollten Neugründer von Parteien beachten. Bevor es Parteien gab, waren die Machthaber konservativ. Als erste Oppositionsbewegung entstanden die Christlichsozialen, die jedoch bald mit den Konservativen eine gemeinsame Partei bildeten und daher nicht als echte Opposition zu betrachten sind. Opposition zu dieser christlich-konservativen Einheitspartei, der Vorgängerpartei der ÖVP, kam von zwei Seiten, von rechts und von links: einerseits gab es National-Liberale (Vorgänger der FPÖ), andererseits Sozialdemokraten (Vorgänger der SPÖ). Diese drei Parteien konnten sich dauerhaft etablieren. Als schließlich die SPÖ zum Mainstream wurde und die Konservativen in dieser Rolle ersetzte, konnte sich eine vierte Kraft links der SPÖ einführen, die Grünen. Man erkennt, dass neu gegründete Partei

ÖH-Wahl 2011

Mit den Ergebnissen der Hochschülerschaftswahlen bin ich sehr zufrieden - an der MedUni Wien, wo ich Spitzenkandidat war, haben wir (Junge Liberale) 5,09% bekommen, und an der TU Wien, wo ich ebenfalls Kandidat war, haben wir mit 5,38% sogar den Einzug in die Universitätsvertretung geschafft! Cool!

PhD-Studium der MedUni Wien

In der neuen ÖMZ stellen sich die Kandidaten für die Studienrichtungsvertretung PhD vor; man kann einige Probleme daraus herauslesen, mit denen PhD-Studenten konfrontiert sind. Nicht nur wir N201er haben Probleme, diese Leute haben ebenfalls welche. Das System ist nicht perfekt. Ganz allgemein aber eine persönliche Anmerkung: Ich habe ursprünglich mit dem Medizinstudium angefangen, weil ich in die Forschung wollte; denn ich glaubte, diese würde mir die Glückseligkeit bringen. Damals verfügte ich noch über so gut wie kein Fachwissen. Inzwischen denke ich anders. Die meiste medizinische Forschung, die hier in Wien betrieben wird, befasst sich mit Detailfragen. Mag sein, dass das eine oder andere Ergebnis in der klinisch-praktischen Medizin eines Tages umgesetzt werden wird; spannend ist das aber nicht. Wirklich große Fragestellungen werden höchstens noch am Hirnforschungszentrum untersucht. Wenn man sich nun das "Career model" für junge Wissenschaftler an der MedUni Wien ansieh

Psychische Struktur und Gehirn (Deneke)

Gestern auf dem Flohmarkt fand ich ein Buch mit verheißungsvollem Titel: "Psychische Struktur und Gehirn". 2. Auflage 2001, erschienen im Schattauer-Verlag; Autor ist ein gewisser Friedrich-Wilhelm Deneke, Professor für Psychiatrie und Psychoanalytiker. Ich habe ein bisschen darin geschmökert, aber längst noch nicht alles gelesen. Im Prinzip stellt Deneke Freuds Unterteilung der Persönlichkeit in Es-Ich-Über-Ich in Frage und schlägt ein eigenes Strukturmodell vor, welches seiner Meinung nach mit neurobiologischen Befunden besser übereinstimmt. Das Buch scheint erstaunlicherweise äußerst wenig Resonanz gefunden zu haben, denn eine Google-Recherche nach Denekes Namen bringt fast keine einzige relevante Seite zu Tage; selbst in Amazon gibt es nur eine einzige Rezension [1]. Sicherlich, das Buch ist Klugscheißerei, und wahrscheinlich ist es für die Praxis als Psychiater nicht wahnsinnig relevant (ein endgültiges Urteil darüber kann ich aber erst abgeben, wenn ich es fertiggelesen

Politische Reifung

Zum Liberalismus bin ich nun auch etwas kritischer geworden, weil ich die Erkenntnis gewonnen habe, dass es die meisten Menschen in Österreich der Umverteilung zu verdanken haben, dass es ihnen so gut geht: Sie arbeiten als Angestellte oder als Beamte, sind also unselbständig erwerbstätig und oftmals nicht einmal direkt am Wertschöpfungsprozess beteiligt, etwa wenn sie in der Verwaltung tätig sind. Ein völlig liberales System würde vielen Menschen in unserem Land einen anderen Lebensstil aufZWINGEN - und gerade der Zwang, sein Leben nach irgendwelchen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Notwendigkeiten ausrichten zu müssen, ist es doch, der mir nicht gefällt und dessentwegen ich mich ursprünglich für den Liberalismus (der ja Freiheit von Zwängen verspricht) zu interessieren begonnen habe. Nicht umsonst ist auch das Liberale Forum eher sozialliberal eingestellt. Aber ich meine: Wenn die Leute gerne wirtschaftsliberale Parolen hören wollen, warum gibt man ihnen dann nicht diese Paro

Wissenschaftliche Kreativität

Als ich zum ersten Mal von "wissenschaftlicher Kreativität" las, fragte ich mich, was damit gemeint sei. Inzwischen ist es mir klar: 1. Es gibt einige naheliegende wissenschaftliche Fragestellungen, große Probleme, die noch ungeklärt sind. Ein Beispiel: Wie speichert der Mensch die Informationen in seinem Gehirn ab, wie sind sie codiert? Solche Fragestellungen sind schwierig zu beantworten, und es bedarf dazu eines oder mehrerer Genies. 2. Der durchschnittliche Wissenschaftler muss sich mit der Arbeit an weniger schwierigen Problemen begnügen. Um immer wieder auf neue Probleme zu kommen, die er untersuchen könnte, muss er kreativ sein, denn es ist nicht einfach, leicht zu untersuchende Fragestellungen zu finden, die bisher noch niemand untersucht hat. Ich habe beim Wissenschaftsbetrieb den Eindruck, dass viele nur publizieren, weil sie publizieren müssen, und nicht, weil sie davon überzeugt wären, etwas Interessantes herausgefunden zu haben. In den biologischen Wissenschaften

Medizin-Absolventen über ihre Studienzeit

In der zweiten Ausgabe des Magazins des Alumni-Clubs der Medizinischen Universität Wien, erhältlich auf http://www.alumni-meduniwien.at/mediafiles/92/ALUMNI_MED.pdf , finden sich Interviews mit Medizinern, die in den Jahren 1938, 1968 bzw. 2008 an unserer Universität studiert haben. Dramatisch und aus diesen Gründen meiner Meinung nach besonders lesenswert ist der Bericht des Studenten des Jahres 1938. Freilich kann ich die Akkuratheit seiner Ausführungen nicht beurteilen, weil ich nicht Zeitzeuge bin. Wenn ich mir den Bericht der Studentin des Jahres 1968 durchlese, so kann ich kaum Abweichungen von meinem eigenen Studium erkennen: "Es ging großteils noch sehr traditionell zu. Einige, vor allem ältere Vortragende und Lehrer waren sehr autoritär, es gab aber auch etliche, die humorvoll und bemüht waren. Natürlich hatten wir nicht das Selbstbewusstsein der heutigen Studierenden. Die Prüfungen beispielsweise fanden öffentlich statt, manchmal war schon zu merken, dass ein Prüfer part