Tradition vs. Belesenheit
Ich lese gerade ein Buch über die Geschichte politischer Ideen. Die ersten Kapitel sind dem alten Griechenland gewidmet. Dabei zeigt sich, dass im alten Griechenland bei Gott nicht alles so demokratisch zuging, wie in der Schule behauptet wird. Vielmehr gab es unter den Philosophen Streit darüber, welche Staatsform die beste sei; viele Philosophen lehnten die Demokratie ab und sprachen sich für eine Aristokratie aus, also für die Herrschaft einer Elite, wobei oft das folgende Argument gebracht wurde: Um vernünftige Urteile treffen zu können, genüge nicht der Hausverstand, über den das Volk verfügt, sondern es bedürfe auch einer Tradition, also eines Erfahrungsschatzes, der von Generation zu Generation weitergegeben werde; deswegen seien nur hervorragende Männer aus herausragenden Familien als Führungspersönlichkeiten geeignet. Diese Überlegung hat mich zu folgendem Gedankengang veranlasst: In der heutigen Zeit ist es relativ problemlos möglich, Bildung zu erwerben, wenn man Interesse u