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Typengerechte Kindererziehung

Meiner Meinung nach stellen sich zwei große Probleme bei der Erziehung von Kindern: 1. Die erste große Herausforderung besteht darin, möglichst früh den Typ des Kindes herauszufinden. Dieser Typ gibt an, was das Kind leicht lernen kann und wobei es Hilfe brauchen wird. Interessiert es sich für theoretisches Wissen oder ist es eher praktisch veranlagt? Denkt es selbstständig oder muss man ihm alles sagen? Ist das Kind sportlich, sozial, musikalisch, künstlerisch begabt? 2. Die zweite große Frage ist: Sollte man den Fokus eher in der Förderung der Stärken oder im Ausgleich der Schwächen legen? Dies zu entscheiden ist nicht leicht. Ich weiß selbst nicht, was besser ist.

Gesellschaftliche Veränderungen

Als ich noch zur Schule ging, war ich der Meinung, es gäbe zwei Arten von Menschen: gebildete und ungebildete. Die Aufgabe der Ungebildeten wäre es, die Wirtschaft im Gang zu halten. Die Gebildeten würden vom Ertrag leben, den die Ungebildeten erwirtschafteten. Sie wären die Kulturträger und würden die Nation nach außen repräsentieren. Im Staat würden sie die Führungsrolle übernehmen. Sie würden Wissen weitergeben und neues Wissen erzeugen, kurz: das kulturelle Leben bereichern und für das sorgen, was man unter der wahren Größe einer Nation versteht. Inzwischen habe ich dazugelernt. Ich weiß nun, dass "ungebildet" nicht unbedingt "blöd" bedeutet. Mir ist klar geworden, dass viele Arbeiter es nicht gerecht finden, wenn sie hart schuften müssen und andere Menschen dann vom Ertrag ihrer Arbeit leben. Auch Arbeiter haben oft ein Bedürfnis nach Bildung und nach Teilhabe am kulturellen Leben. Mir ist aber auch klar geworden, dass es heutzutage auch für einen gebildeten Me

Normal-bürgerliches Leben

Aus welchem Grund auch immer, ist mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen, wie sich "normale", "bürgerliche" Leute das Leben so vorstellen - woran ich schon lange nicht mehr gedacht habe: Gott hat die Menschen erschaffen; wir werden durch die Liebe unserer Eltern geboren; unsere Eltern erziehen uns; in der Schule beweisen wir, dass wir gut sind; wir erlernen einen Beruf und arbeiten fleißig in diesem Beruf, ein Leben lang; wenn wir alt sind, gehen wir in Pension; irgendwann verlassen wir diese Welt, und wenn wir gut waren, kommen wir in den Himmel. Ich wette, "normal-bürgerliche" Menschen bekommen so manches gar nicht mit, das ich mitbekomme. Aber ich glaube auch, dass "normal-bürgerliche" Menschen sowieso nicht diesen Blog lesen.

Meine Erfahrungen mit Mensa

Als ich im ersten Semester meines Medizinstudiums stand, las ich gelegentlich die Zeitschrift "Gehirn und Geist". Einmal war dort eine Anzeige des Vereins Mensa, die mich ermutigte, doch einmal den Aufnahmetest zu wagen; es hieß, man werde wahrscheinlich besser abschneiden als erwartet. Da ich wissen wollte, ob meine Erfolge in Schule und Studium nur auf Fleiß zurückzuführen waren oder ich doch auch begabt war, meldete ich mich beim österreichischen Mensa-Verein. Per Post bekam ich den Vortest zugeschickt, diesen bearbeitete ich innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits. Das Ergebnis war: Ich sei intelligenter als 99 Prozent der Bevölkerung. Mit Zuversicht ging ich zum Haupttest; dieser enthielt einige Aufgabenarten, die ich gar nicht erwartet hatte, aber auch in diesem Test war ich gut genug, um dem Verein Mensa beizutreten. Ich war also offiziell als intellektuell hochbegabt identifiziert. Der Verein hat mich anfangs gar nicht so recht interessiert, aber ich ging gelegentlich z

Persönlichkeitstest

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Die Website www.learnmyself.com enthält einen Persönlichkeitstest, der auf dem Big-Five-Modell beruht. Dieser Test scheint mir ziemlich aussagekräftig zu sein. Interessant ist vor allem, dass ich derart hohe Werte in der Kategorie "Agreeableness" erreiche. Das war vor zehn Jahren noch anders. Offenbar habe ich mich verändert. Dafür ist es ein bisschen traurig, dass ich in der Kategorie "Conscientiousness" nachgelassen habe, weil es sich im Berufsleben um eine wichtige Kategorie handelt. Offenbar besitze ich relativ wenig Ehrgeiz. Das ändert aber nichts daran, dass ich die mir zugeteilten Aufgaben stets mit großer Sorgfalt erledige. Interessant fand ich auch die Detailanalyse in der Kategorie "Openness". Ich rechnete mir in dieser Kategorie an sich immer hohe Werte zu, denn ich bin neuen Dingen doch sehr aufgeschlossen, und ich weiß aus meiner näheren Umgebung, dass nicht alle Menschen so sind. Offenbar habe ich vor allem in den Unterkategorien "Intel

Noch einige Bemerkungen zum Thema Intelligenz

Es gibt kein Thema, über das ich im Lauf der Jahre einander so widersprechende Aussagen (auch von Fachleuten) gehört habe wie das Thema Intelligenz. Ende der Neunziger Jahre wurde ja viel Trara zum Thema Hochbegabung gemacht. Dass Hochbegabte angeblich auch am Gymnasium unterfordert seien und sie spezieller Förderung bedürfen. Dabei war ich eigentlich immer der Meinung gewesen, jeder Akademiker sei hochbegabt und das Gymnasium, das ja auf ein Hochschulstudium vorbereiten soll, eben eine Schule für Hochbegabte. Es gibt auch zitierfähige Quellen, die meine Meinung stützen. Man kann etwa nachlesen, dass in den 1950er Jahren nur 1,5% der Bevölkerung einen Hochschulabschluss hatten. Man vergleiche das mit der mutmaßlichen Zahl von 2%, die hochbegabt seien. Sicher, vielleicht wird nicht jeder Akademiker zu diesen 2% gehört haben, aber es ist anzunehmen, dass es das Gros gewesen sein wird. In einer Statistik las ich auch neulich, dass Akademiker in den 1950er Jahren im Schnitt einen IQ von 13

Ist Wirtschaft kindisch?

Ich begreife noch immer unser Wirtschaftssystem nicht ganz; meines Erachtens geht es davon aus, dass Menschen schlecht bzw. einander feindselig gesinnt sind. Man schließt ein Geschäft ab, indem man eine Leistung gegen Entlohnung anbietet; dabei versucht die eine Seite, die Entlohnung zu maximieren, die andere, sie zu minimieren. Durch Argumente kann die eine Seite vielleicht die andere Seite von ihrem Standpunkt überzeugen; schließlich einigt man sich. Warum diese Konfrontation? Wieso ist es notwendig, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dafür zu kämpfen? Offenbar betrachten Menschen einander als Feinde, selbst wenn sie im gleichen Land leben. Warum muss das Leben ein Kampf sein? Ist das denn nicht kindisch? 

Die Unsinnigkeit von Intelligenztests

Vor einigen Jahren war im Fernsehen eine Dokumentation zu sehen, in der einige Mitglieder des Hochintelligenzvereins Mensa zu sehen waren. Ein Bekannter erzählte mir damals, er habe in einem Gasthaus einem Gespräch über diese Sendung beigewohnt, wobei einer der am Gespräch Beteiligten gemeint habe, die in der Sendung gezeigten Personen seien seiner Meinung nach nicht intelligent und die Tests hätten keine Aussagekraft und sollten verboten werden. Im Laufe der Jahre habe ich den Eindruck gewonnen, dass diese Person wohl nicht ganz Unrecht gehabt haben dürfte. Denn man kann in Vereinen wie Mensa sehr gut beobachten, was Intelligenztests aussagen und was nicht. Über eines sagen sie jedenfalls wenig aus: nämlich über den geistigen Horizont. Sie sagen nichts über Bildung und Wissen aus, sie messen auch nicht, wie gut jemand in der Lage ist, sich in ihm unbekannte Materie einzuarbeiten, oder ob er dazu überhaupt bereit ist. Im Grunde genommen messen Intelligenztests nur eines: nämlich die Fä