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Mensa Österreich

Mensa Österreich ist ein Verein, dem jeder beitreten kann, der in einem Intelligenztest eine bestimmte Punktezahl erreicht hat. Innerhalb des Vereins gilt: Alle Mitglieder sind gleich, unabhängig von Beruf und Bildungsgrad. Das hat dazu geführt, dass der Verein Mensa eine geradezu magnetische Anziehungskraft auf Schulversager, Studienabbrecher und gescheiterte Existenzen ausübt. Hier, in diesem Verein, sind alle gleich; hier können auch Schulversager, Studienabbrecher und gescheiterte Existenzen die Rolle spielen, die sie im realen Leben nie spielen werden. Schulversager, Studienabbrecher und gescheiterte Existenzen haben es sogar in den Vorstand von Mensa Österreich gebracht; dort haben sie vor kurzem beschlossen, dass in der Vereinszeitschrift TOPIQ künftig keine akademischen Grade mehr angeführt werden dürfen, denn es sind ja alle gleich. Ob ein Artikel von einem Fachmann oder von einem wichtigtuerischen Laien geschrieben worden ist, ist folglich in Zukunft nicht mehr zu erkennen. D

Wissenschaftstheorie

Wissenschaft erhebt den Anspruch, Wahrheiten herauszufinden. Dabei bedient sie sich der wissenschaftlichen Methode. Wie diese auszusehen habe, war in den vergangenen Jahrhunderten ein Thema, über das sich vor allem Philosophen Gedanken gemacht haben. Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder stellt man eine Vermutung an und überprüft sie im Experiment. Oder man führt ein Experiment durch und macht sich Gedanken darüber, wie das Ergebnis dieses Experiments zu erklären sei. Der erste Weg entspricht dem, was Karl Popper in seinem berühmten Werk "Logik der Forschung" vorgeschlagen hat. Der zweite Weg ist genau das, was heute mit "Big Data" gemacht wird. Auch wenn man Popper schätzt, muss man doch zugeben, dass seine Methode, Vermutungen anzustellen und durch Experimente zu versuchen, diese zu widerlegen, sehr ineffizient ist. Man gelangt auf diese Weise immer wieder zu der Erkenntnis "So geht es nicht", man wird aber schwerlich herausfinden, wie es geht.

Paradigmenwechsel in der Krebstherapie

In der Vereinszeitschrift von Mensa Österreich, TOPIQ Ausgabe 372, haben Uwe Rohr und ich einen Artikel veröffentlicht, in dem wir eine neue Methode zur Behandlung von Krebs vorstellten. Da das mediale Interesse an der Krebserkrankung in letzter Zeit stark zugenommen hat, habe ich mir gedacht, dass es vielleicht gut wäre, auf unser Konzept aufmerksam zu machen, und gebe daher einen Auszug aus diesem Artikel hier wieder: EIN PARADIGMENWECHSEL IN DER KREBSTHERAPIE VON “DESTROY AND KILL” ZU “MODIFY AND REPAIR” Claus Volko, DI Dr.med.; Uwe Rohr, PD Dr. Dr. In der Behandlung von Krebskrankheiten wurde bisher dem Prinzip „DESTROY AND KILL“, zu Deutsch „ZERSTÖRE UND VERNICHTE“, gefolgt. Die entarteten Krebszellen sollten quasi mittels Holzhammermethode vernichtet werden. Wir wollen in dieser Arbeit ein neues Behandlungsprinzip für Krebs vorstellen, das wir „MODIFY AND REPAIR“, also „VERÄNDERE UND REPARIERE“, nennen wollen. In der Schwangerschaft spielen Hormone eine Rolle, deren Anwendung in

Die Verantwortung der Begabten

Manchen der Bekannten, die ich durch die Hochintelligenzclubs gewonnen habe, stößt es sauer auf, dass ich durch meine Erziehung die Einstellung erworben habe, dass Begabte (oder "Gescheite", wie man umgangssprachlich sagt) eine besondere Verantwortung haben, die ihnen zugeteilten Aufgaben ordentlich zu erledigen. "Was man macht, macht man ordentlich", war ein Motto meiner Eltern. Sie waren der Meinung, dass ein Gescheiter verpflichtet wäre, alle ihm zugeteilten Aufgaben ordentlich zu erledigen. Wenn ein Gescheiter, der die nötigen Fähigkeiten hätte, nicht die geforderte Leistung erbringt, sei das viel schlimmer zu werten als wenn ein weniger Begabter schlechte Leistungen erbringt, denn das sei ihm nachzusehen - er könne es einfach nicht besser. Die Bekannten aus den Hochintelligenzclubs fühlen sich durch diese Ansicht unter Druck gesetzt. In Wirklichkeit ist es aber vielmehr so, dass diese Leute gar keine "Gescheiten" im Sinne meiner Eltern sind. Wer in de

Verbildet

Fürwahr, ich bin verbildet. Der ganze Sinn und Zweck des Bildungswesens ist es ja, aus den jungen Menschen Glieder der Gesellschaft zu machen, die in bestehenden Systemen funktionieren und diese aufrecht erhalten. Durch das Bildungswesen werden Menschen in ihrer natürlichen Entwicklung gehemmt, denn die natürliche Entwicklung ist keineswegs die zu einem gut funktionierenden Systemerhalter. Der Mensch ist von Natur aus ein wildes Tier und würde sich auch gerne entsprechend verhalten. Das System hingegen ist nicht an die Menschen angepasst, sondern es stellt eine Ordnung dar, welche das Leben der Menschen regelt; der Sinn des Ganzen ist zweifelhaft: In vergangenen Jahrhunderten waren es wohl Kaiser und Könige, die über das Volk herrschten und es für ihre Zwecke ausbeuteten; jetzt ist zwar formell das Volk selbst am Ruder, aber es hat sich noch nicht derart emanzipiert, als dass es ihm gelungen wäre, das System an seine eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dabei ist Wissen durchaus etwas Schön

Gibt es Paradoxien?

In einigen der vergangenen Blogeinträge habe ich versucht, Gödel zu verteidigen, da ein Leser die Gültigkeit seiner Unvollständigkeitssätze bezweifelte. Die Formulierung der Unvollständigkeitssätze, die ich dort gebracht habe, setzt ja die Existenz von paradoxen Aussagen voraus, also von Aussagen, die weder wahr noch falsch sind, weil sie ihr Gegenteil implizieren. Es wurde dagegen der Einwand erhoben, es gebe gar keine paradoxen Aussagen; deswegen seien die Gödelschen Sätze Unsinn. Ich brachte als Gegenbeispiel die Aussage "Dieser Satz ist falsch", welcher ja sein Gegenteil impliziert. Als ich darüber nun erneut nachgedacht habe, ist mir eingefallen, dass es nach der Klassischen Logik ja tatsächlich keine paradoxen Aussagen geben kann, weil das Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten gilt: Entweder ist eine Aussage wahr, oder ihr Gegenteil ist wahr. Wenn aber eine Aussage ihr Gegenteil impliziert, dann kann diese Aussage nach den Gesetzen der Klassischen Logik nur falsch sein,

Vier Bildungsniveaus

Wenn man gut in die Gesellschaft integriert sein will, ist es gar nicht notwendig, besonders gebildet zu sein. Denn die Mehrheit ist es nicht. Ich unterscheide vier Niveaus: Niveau 1: Die meisten Menschen sind eher religiös und glauben daran, was ihnen durch die religiöse Tradition überliefert worden ist. Niveau 2: Einige Menschen haben in der Schule aufgepasst und erkannt, dass manche der religiösen Lehren durch die Wissenschaft widerlegt worden sind (zum Beispiel dass die Erde eine Scheibe sei). Niveau 3: Akademisch gebildete Menschen kennen zumindest in einem Fach den Stand der Wissenschaft. Niveau 4: Nur ganz wenige Menschen kennen neuartige Theorien, die noch Gegenstand des wissenschaftlichen Diskurses sind. Bis zum Niveau 3 korreliert das Bildungsniveau mit dem formalen Schulabschluss (Hauptschule - Gymnasium - Universität). Niveau 4 hingegen ist vom formalen Bildungsgrad unabhängig. Es setzt vielmehr echtes Interesse voraus. Unter Leuten dieses Niveaus sind formal hochgebildete

Gedanken zu Politik und Wissenschaft

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Heute habe ich einen Test gemacht, der versucht zu ermitteln, mit welcher politischen Ideologie man übereinstimmt, und das Ergebnis war eindeutig: Am meisten stimme ich mit der Ideologie des Anarchismus überein, also mit der Vorstellung, dass eine Welt ohne Herrschaft die gerechteste wäre. In unseren Breitengraden hat Anarchismus einen schlechten Ruf, zu Unrecht, wie ich meine. Denn Anarchismus ist nicht Chaos und Faustrecht, sondern eher das Gegenteil davon. Ich möchte vor allem die folgende Frage in den Raum stellen: Welches Recht hat ein Mensch, über einen anderen Menschen zu herrschen? Meiner Meinung nach keines. Herrschaft beruht immer auf Gewalt, und wer Gewalt ablehnt, muss konsequenter Weise auch Herrschaft ablehnen. Was mir auch noch durch den Kopf ging: Ich habe jahrelang einem Phantom hinterher gejagt. Meine Eltern sind zwar gebildet, aber keine Wissenschaftler, und ich wollte immer ein solcher werden. Deshalb bemühte ich mich in der Schule, alles ordentlich zu lernen. Im St