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Biografien - Das Wichtigste steht nur in Nebensätzen

Ich habe also schon begonnen, die heute gekauften Biografien zu lesen. Dazu möchte ich feststellen: Ich habe solche Biografien ja schon in jungen Jahren zu lesen gepflegt; dabei habe ich aber in meiner jugendlichen Naivität immer vergessen, auf die wichtigste Sache zu achten: Wovon haben diese Leute gelebt? In der Tat sind diese Biografien immer so aufgebaut, dass diese wichtigste aller Sachen kaum erwähnt wird, allenfalls in kurzen Nebensätzen. Nur wenn man sehr aufmerksam liest, wird man feststellen, dass es bei vielen großen Intellektuellen monatelange Phasen der Erwerbslosigkeit gab (im Extremfall sogar jahrelange! Konrad Lorenz zum Beispiel lebte lange Zeit vom Einkommen seiner Frau, einer praktischen Ärztin) und sie oft nur durch Glück und Zufall Karriere gemacht haben (Karl Popper hatte seine Anstellung an der Londoner Universität zum Beispiel dem Engagement von Friedrich August von Hayek zu verdanken). Früher hatte ich offenbar angenommen, dass diese Intellektuellen nach dem Ab

Sozialisation durch die Demoszene

Die Demoszene ist die Gemeinschaft, in der ich sozialisiert worden bin. Das kann man nicht leugnen. Ich habe ihre Geisteshaltungen und Wertvorstellungen internalisiert, nach ihnen gelebt und versucht, auch Außenstehende in diesem Sinne zu missionieren. Ob das gut war, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass es zu meiner Zeit keine anderen Angebote für Jugendliche gab, die derart begabt und frühreif waren wie ich und selbst an einer als äußerst streng geltenden Schule keine Probleme hatten, ausnahmslos in allen Fächern außer Sport durchgehend Spitzenleistungen zu erbringen. Wenn manche auch neuerdings behaupten, ein Szener wäre nur jemand, der aktiv Demos macht (was zu der Zeit, als ich in der Szene anfing, keineswegs zu den szene-internen Regeln gehörte; das hat sich wohl alles erst geändert, als durch das Internet Mailswapping obsolet wurde!): Ich habe ja nicht nur das Diskmag gemacht, sondern gelegentlich auch Intros, das erste im Alter von zwölf Jahren. Mit dem Diskmag hat es lediglich

Warum es in Österreich kaum große Intellektuelle gibt

Der Grund, warum es im heutigen Österreich keine oder nur sehr wenige große Intellektuelle gibt, ist einfach zu erklären: Das heutige Österreich wird von drei großen Parteien beherrscht. Wenn ein hochintelligenter Mensch sich mit den Ideologien dieser Parteien beschäftigt, wird er in der Regel ein negatives Urteil fällen. Um aber als Intellektueller in diesem Lande ein gutes Leben führen zu können, ist er gezwungen, sich mit den Mächtigen zu arrangieren. Das bedeutet: Entweder ist jemand, der sich als Intellektueller ausgibt, in Wirklichkeit ein Kleingeist, der von den Ideen der Großparteien überzeugt ist, weil er zu beschränkt ist, um sich mit ihnen wirklich kritisch auseinanderzusetzen. Oder aber er ist ein Heuchler, der in der Öffentlichkeit nicht das sagt, was er sich wirklich denkt. Nur wer bereit ist, persönliche Nachteile zu riskieren, indem er seine eigenen Gedanken unabhängig von der Meinung des Regime zu äußern, kann ein großer Intellektueller sein. Ich habe mich in e

Das Genie des Uwe Rohr

Heute bin ich durch Nachdenken darauf gekommen, warum mein verstorbener Freund und Mentor Dr. Uwe Rohr darauf Wert legte, als Genie angesehen zu werden, bzw. worin seine geniale Leistung bestand. Wenn man die Literatur zu Isoflavonen studiert, so wird man darin lesen, dass Isoflavone im menschlichen Organismus eine ähnliche Wirkung wie die Adiole entfalten. Uwe hat hingegen behauptet, dass Isoflavone dazu führen, dass Stresshormone in Immunitätshormone umgewandelt werden, wobei die Adiole zu den Immunitätshormonen zählen. Das bedeutet, dass Uwe dasselbe Phänomen, das auch andere Wissenschaftler beobachtet haben, anders als diese interpretiert hat, wobei aber auch Uwes Erklärung logisch ist. Eine solche eigene Interpretation von Forschungsergebnissen ist durchaus eine geniale Leistung, sofern die eigene Interpretation mindestens ebenso logisch ist. Wenn Uwe von mir erwartet hat, dass ich für ihn ein Computermodell entwickle, welches beweist, dass durch die Erhöhung der Konzentration

The Synthesis of Metaphysics and Jungian Personality Theory

Claus Volko: The Synthesis of Metaphysics and Jungian Personality Theory (2018) My latest paper. A debate on Facebook about uploading the brain's contents to a computer has made me think and this has resulted in this paper which might be of interest for some of you, especially if you are into metaphysics or into Jungian Personality Theory. Enjoy reading!

Unmengen an Literatur zu Isoflavonen

Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt und im Netz recherchiert, findet man Unmengen an Literatur zu Isoflavonen, Adiol, dem Estrogen-Rezeptor β und anderen Dingen, über die mich Uwe unterrichtet hat. Die meisten Quellen sind durchaus positiv, also in Uwes Sinne. Es gibt auch kritische Stimmen, aber da scheinen kommerzielle Interessen vorzuliegen - objektiv scheinen sie mir nicht zu sein. Insgesamt gesehen, zeigt sich, dass es bereits viele Produkte gibt, die auf Isoflavonen basieren. Uwe war jedoch der Meinung, dass diese Produkte im Allgemeinen zu niedrig dosiert seien und sich die eigentliche Wirkung in Bezug auf schwere seelische Störungen, Infektionskrankheiten und Krebs erst bei einer weit höheren Dosis entfalte. Mich persönlich interessiert an der ganzen Angelegenheit nur das Wissenschaftliche. Kommerzielle Ambitionen habe ich nicht. Ich lebe von meiner Arbeit als "Hirnwerker" in der Software-Industrie. http://meridianvalleylab.com/testosteron-metabolite-3b-adiol

Ein Problem aus der Kombinatorik

Da ich in diesem Blog so wenig über Mathematik schreibe, habe ich mir gedacht, ich poste hier meine Lösung zu einem Problem aus der Kombinatorik, das mir am 1. Februar 2018 gestellt worden ist. Das Problem lautete: 20 people work in an office, and the boss is about to select six people at random to form a committee. What are the chances that Albert and Bilbert both end up on that committee? Die Lösung: Zu Ihrer Frage: Ich werde sie gleich für den allgemeinen Fall beantworten. Für Ihren speziellen Fall gilt:  n := 20 k := 6 p := 2  Es gibt insgesamt n choose k Möglichkeiten, wie man aus einer Gesamtmenge von n Personen Gruppen mit k Mitgliedern bilden kann (siehe Wikipedia, Stichwort "Binomialkoeffizient"). Uns interessiert, wie viele von diesen Möglichkeiten die p angegebenen Personen beinhalten. Dazu rechnen wir aus, wie viele Möglichkeiten mindestens eine dieser p Personen nicht beinhalten, und subtrahieren diesen Wert von n. Wie viele Möglichkeiten beinhalten g

Uwe was right!

It is time for a review. I am collecting scientific papers on a regular basis and since 2016, when Uwe Rohr died, there have been several publications related to his hypotheses. Most of them confirm what he stated, so it is safe to say: "Uwe was right!" Shared molecular neuropathology across major psychiatric disorders parallels polygenic overlap http://science.sciencemag.org/content/359/6376/693 Gandal et al. performed meta-analyses of transcriptomic studies covering five major psychiatric disorders and compared cases and controls to identify coexpressed gene modules. From this, they found that some psychiatric disorders share global gene expression patterns. This is exactly what Uwe said: Severe mental diseases, no matter whether it is schizophrenia, bipolar disorder or other diseases such as autism, are induced by stress. Stress affects the steroidal hormone cascade, and this effectively alters gene expression. Meditation and vacation effects have an impact on dise