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Es werden Posts vom Oktober, 2013 angezeigt.

Biografien

Früher habe ich sehr gerne Biografien gelesen; ich glaubte, auf diese Weise auch Lehren für meine eigene Lebensführung ziehen zu können. Allerdings bin ich inzwischen darauf gekommen, dass sich die Welt doch verändert hat und das, was in den Biografien von großen Männern steht, die vor hundert Jahren gelebt haben, nur bedingt auf heutige Verhältnisse übertragbar ist. Dazu kommt, dass Biografien für gewöhnlich beschönigend ist; das, was peinlich sein oder jemandem zum Vorwurf gemacht werden könnte, wurde meistens weggelassen. Was auch fehlt, ist die Tatsache, dass große Persönlichkeiten in der Regel nur deswegen so groß geworden sind, weil sie einen oder mehrere Förderer hatten, manche - wie Einstein - sogar eine ganze Lobby. Wenn man zum Beispiel Karl Popper hernimmt, muss man auch feststellen, dass er ja von Berufs wegen Philosoph war; erst die relative Sicherheit einer festen Anstellung an der Universität hat ihm die Möglichkeit gegeben, seine erkenntnistheoretischen Überlegungen u

Erzwingen von Fairness

Mich würde interessieren, ob es theoretisch möglich ist zu erreichen, dass sich Menschen von selbst fair zueinander verhalten. Es mag vielleicht einzelne Menschen mit einem gut entwickelten Gerechtigkeitssinn geben; möglicherweise handelt es sich dabei aber um eine Minderheit. Selbst um einfache Dinge wie einen fairen Umgang zu erreichen, scheint es unabdingbar zu sein, dass es eine höhere Instanz gibt, vor der sich die Menschen fürchten und die sie zwingt, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten. Wenn Liberale eine Ordnung ohne Zwang erreichen wollen, dann stellt sich die Frage, wie faires Verhalten sonst durchsetzbar wäre. Möglicherweise ist das, was sich konsequent Liberale vorstellen, eine reine Utopie und es geht nicht ohne Zwang - ich meine: dass Zwang notwendig sein könnte, um Gerechtigkeit durchzusetzen. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn ich zur Bank gehe und von meinem Konto Geld abheben will, dann könnte der Bankangestellte mir das Recht verweigern, auf mein eigenes Konto zu

Begabung und Macht

Begabte Menschen hätten es an sich nicht schwer, sich das Wissen anzueignen, das man braucht, um die Welt einigermaßen zu verstehen und selbst einigermaßen gut durchs Leben zu kommen. Die Schulzeit könnten Begabte in weit geringerer Zeit absolvieren als derzeit vorgesehen, wenn es erlaubt wäre. Das Hauptproblem der Begabten ist jedoch, dass es in der realen Welt viele Unbegabte gibt, die aber Machtpositionen inne haben, und an deren Denkweise, so merkwürdig sie auch sein mag, man sich zu einem gewissen Grad anpassen muss, wenn man im Leben wirklich Erfolg haben will. Das wirklich Dumme ist, dass man im voraus nie wissen kann, an wen man im Laufe seiner Karriere geraten wird. Es bestehen Tausende Möglichkeiten, dass man irgendwann, irgendwo irgendetwas sagt, womit man irgendwann, möglicherweise sogar Jahrzehnte später bei irgendjemand Mächtigem aneckt und woraus einem dann ein Nachteil erwächst. Die einfache Lösung "shut the fuck up" ist jedoch unbefriedigend. Viele seelische

Genies

Früher gab es doch so herausragende Genies, die jeder gekannt hat und die schon zu Lebzeiten großen Ruhm erlangt haben, wie zum Beispiel Einstein. Heute gibt es niemand dergleichen. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, warum das so ist?

Kapitalismus

Ich glaube, dass Sozialisten die Lage der Welt falsch analysiert haben und zu den völlig falschen Schlüssen gekommen sind.  Die Sozialisten wollten eine bessere Welt schaffen, indem sie das Privateigentum an Produktionsmitteln abschafften, so dass alle Menschen gleichermaßen gezwungen wären, einer regulären Lohnarbeit nachzugehen. Ich finde, das ist genau der falsche Weg. Richtig wäre aus meiner Sicht vielmehr: Es sollte NUR Privateigentum an Produktionsmitteln geben. Es sollte NUR Menschen geben, die über Privateigentum an Produktionsmitteln verfügen. Es sollte NUR Menschen geben, die in der Lage sind, sich selbst am Leben zu halten, ohne einer Sklavenarbeit nachgehen zu müssen. DANN wäre die Welt gerecht.

Gründe für Antisemitismus

Früher habe ich nie verstanden, warum manche Leute antisemitisch eingestellt sind, wo doch Juden bekanntlich so viel für die Menschheit geleistet haben, von der Relativitätstheorie bis zur Anti-Baby-Pille. Wenn ich nach den Gründen gefragt habe, habe ich keine befriedigenden Antworten erhalten. Das mag daran liegen, dass manche Leute zwar solche Einstellungen haben, es aber nicht offen zugeben würden. Inzwischen verfüge ich aber schon über so viel Wissen, dass ich mir auf manche Dinge einen Reim machen kann. Grundsätzlich glaube ich, dass es in der Natur religiöser Menschen liegt, Anhängern anderer Religionen misstrauisch gegenüber zu stehen. Das wird ursprünglich sicher eine Rolle gespielt haben. Es galt früher das Prinzip "cuius regio, eius religio" - die Untertanen mussten also die Religion des Feudalherren annehmen. Nur die Juden taten es nicht. Es wurde versucht, sie zum Übertritt zu bewegen, indem ihnen der Zugang zu allen möglichen Berufen verwehrt wurde. Doch dann kam

Sozialismus

Ich frage mich immer wieder, was eigentlich am "linken" Gedankengut menschenfreundlicher sein soll als am "rechten". Ich vermute sogar, dass viele, die sich selbst als "links" bezeichnen, schlichtweg naiv sind und gar nicht wissen, was das eigentlich ist. Mein Anlass, darüber nachzudenken, war der folgende Gedankengang: Ich habe mich gefragt, wie es eigentlich zu verstehen ist, wenn ein Hochintelligenter (ein Mensa-Mitglied beispielsweise) sagt, er sei ein schlechter Schüler gewesen. Ich bin selbst Sohn einer Lehrerin, und durch meine Mutter habe ich immer die Anschauung vermittelt bekommen, dass Hochintelligente sogar verpflichtet seien, in der Schule gut zu sein. Wer begabt ist, aber keine Spitzenleistungen erbringt, der sei asozial. Bei Dummen könne man schlechte Leistungen tolerieren, sie können es halt nicht besser, aber bei Gescheiten nicht. So gesehen, müsste ein Mensa-Mitglied, das von sich selbst sagt, dass es ein schlechter Schüler ist, dadurch d

Eine neue Ethik

In meinem Leben habe ich sicherlich schon einige Nachteile hinnehmen müssen, weil ich Atheist bin. Inzwischen habe ich wenigstens erkannt, dass zwar der Glaube an irgendwelche Götter oder Geister, die sich ein anderer Mensch ausgedacht hat, irrational ist, aber Religion die Funktion hat, eine innerhalb einer bestimmten Gesellschaft allgemein akzeptierte Ethik bereitzustellen. Dabei finde ich aber, dass die heutigen Religionen zu komplex sind. Das Judentum kennt mehr als 600 Gebote, das Christentum immerhin noch 10. Meiner Meinung nach reicht aber ein einziges Gebot aus, um das Leben der Menschen zu regeln und eine hohe Lebensqualität für jeden zu erreichen: Das Gebot lautet: Strebe danach, so lange wie möglich am Leben zu bleiben, und unterlasse alles, was dein eigenes Leben oder das eines anderen Menschen verkürzen könnte. Daraus lassen sich mehrere Gebote des Christentums logisch ableiten. Ich finde, dass mein einfacher Glaubenssatz eine gute Grundlage menschlichen Zusammenlebens wär

Der Militärdienst als Euthanasie-Programm

Die folgende These wird manchen vielleicht zuerst provokant erscheinen, aber wenn man ein wenig darüber nachdenkt, dann wird man vielleicht darauf kommen, dass sie gar nicht so abwegig ist. Ich selbst habe aus gutem Grund Zivildienst gemacht. Unter anderem deswegen, weil ich keinen Aufschub vom Bundesheer bekommen hätte. Aber auch einfach, weil der Wehrdienst sehr anstrengend ist und man den zum Teil als sadistisch geltenden Ausbildern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Es kommt nicht selten vor, dass junge Menschen während des Militärdiensts ihr Leben lassen. Das ist jedesmal eine sehr traurige Angelegenheit, die vermieden werden könnte, wenn man ein Berufsheer einführte. Dann würden nur Freiwillige diesem Risiko ausgesetzt sein. Ich frage mich aber, ob es nicht zum Teil von manchen Kreisen gewollt ist, dass junge Menschen beim Militärdienst ihr Leben lassen. Schließlich handelt es sich um eine legale Methode, wie man missliebige Konkurrenten und Kritiker ausschalten kann. Gott

Bildung wird überschätzt

So, und jetzt kommt ein Blogartikel, der vielleicht in eine etwas andere Richtung geht als die meisten davor: Jahrelang habe ich so getan, als würde ich dieses System (in erster Linie meine ich das Bildungssystem) unterstützen und es für gut finden. Das war in Wirklichkeit nur eine gut geschauspielerte und mit viel Ausdauer durchgehaltene Tarnung. Denn ich war der Meinung, dass es besser ist, so zu tun, als würde man mitspielen, als gleich offen zu rebellieren, wie es viele tun. Die offenen Rebellen schießen sich nämlich selbst ins Out. Wenn man wirklich etwas ändern will, dann ist es am besten, wenn man selbst im System hochkommt und dann, an der Spitze angekommen, das System niederreißt. Mich haben die meisten Lehrer einfach für einen guten Schüler gehalten, ich war "der besonders Gescheite". Warum ich in der Schule so gut war, konnten sie sich nicht erklären; manche dachten, ich würde daheim ständig lernen. Was ich in meiner Freizeit wirklich gemacht habe, haben nur wenige

Hochbegabtenförderung

Wenn Erwachsene von "Hochbegabtenförderung" sprechen, dann meinen sie damit die Förderung der leicht überdurchschnittlich Begabten, die zwar leichter lernen als die meisten, aber noch nicht intelligent genug sind, die Lügen und Propaganda der herrschenden Klasse zu durchschauen. Die tatsächlich Intelligenten werden hingegen als Feinde betrachtet, und man versucht sie zu marginalisieren.

Im Geist der Aufklärung

Vor einigen hundert Jahren gab es eine Zeit, die sich Aufklärung nannte. Wir leben immer noch im Erbe dieser Zeit. Damals begann man, Normen und tradierte Meinungen zu hinterfragen, ja sogar in Frage zu stellen. Es entwickelte sich die rationale Wissenschaft, die auf Basis einer mehr oder weniger durchdachten Erkenntnistheorie zu mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit richtigen Ergebnissen gelangte. Auch heute noch wird von uns Menschen erwartet, dass wir kritisch sind und ja nichts einfach nur so glauben, weil es uns jemand sagt. Die ganze Erziehung folgt diesem kritischen Geist. Gerade deswegen werden analytische Fähigkeiten, auch Intelligenz genannt, so hoch gewertet. Sie erlauben es uns, zu richtigen Schlüssen zu kommen, vorausgesetzt, dass die Annahmen richtig sind. Das ganze Schulsystem ist darauf ausgelegt, in erster Linie Jugendliche zu selektieren, die in dieser Hinsicht besonders begabt sind. Natürlich ist für diese Leute dann der Beruf des Wissenschaftlers sehr erstrebenswe

Die soziale Ader der Liberalen

Mir sind in den letzten Tagen einige Gedanken durch den Kopf gegangen, ohne dass ich dazu gekommen wäre, sie aufzuschreiben. Vielleicht werden mir einige davon im Laufe der Zeit wieder einfallen, so dass ich das Notieren nachholen kann. Ein Gedanke jedenfalls betrifft die soziale Ader der Liberalen. Wenn Liberalen Egoismus und Gier unterstellt wird, dann glaube ich nicht, dass das zutrifft. Ich glaube sogar, dass Menschen, die sich für den Liberalismus begeistern, selbst in vielen Fällen in besonderem Maße sozial veranlagt sind. Man kann das so erklären: Als sozial veranlagte Menschen sind sie bereit, Leistungen zu erbringen und für Andere zu arbeiten. Sie machen das von selbst, ohne extra dazu gezwungen zu werden. So ergibt sich einerseits ein fehlendes Verständnis für die Notwendigkeit von Zwangsmaßnahmen, die den sozialen Zusammenhalt erhöhen sollten (man ist auch ohne diese Maßnahmen sozial), andererseits aber auch eine Sehnsucht nach Freiheit - dass man endlich auch ein bisschen L

Zeit investieren

Im Studium hatte ich einen Kollegen, der mir einmal sagte, beim Lernen für Prüfungen sei es immer eine Frage der Zeit, die man bereit sei, dafür zu investieren. Zwar verstand ich, was er meinte, aber ich fand diese Meinung ungewöhnlich. Denn ich war nicht erzogen worden, selbst zu entscheiden, wie ausführlich ich mich einer Aufgabe widmen möchte. Vielmehr hieß es in meiner Erziehung: "Was man macht, das macht man ordentlich." Koste es, was es wolle. Ich habe auch nie die Zeit gestoppt, die ich für meine Hausaufgaben gebraucht habe, oder gar beschlossen, nur eine bestimmte Zeit lang zu arbeiten und dann aufzuhören (und zu riskieren, eine schlechtere Note zu bekommen). Bei mir war es immer so, dass ich so lange gearbeitet habe, bis alles perfekt war. Freilich: Bei mir ging das immer recht schnell. Meistens war ich schon nach einer Stunde mit den Hausaufgaben fertig, selten brauchte ich länger als zwei Stunden. Aber wenn es wirklich nötig gewesen wäre, hätte ich auch bis Mittern

Paradies auf Erden

Ich stelle die Frage mal in den Raum: Leben wir im Paradies auf Erden oder sind wir auf dem Weg dazu? Die meisten werden wahrscheinlich sagen: Nein, wir leben nicht im Paradies auf Erden, und Pessimisten werden weiters meinen, nein, wir sind auch nicht auf dem Weg dazu. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass der Zustand, den wir jetzt haben, das Gelbe vom Ei sein kann. Es kann doch nicht sein, dass sich die meisten Menschen ständig bemühen müssen, Geld zu verdienen, weil sie es brauchen, um für anfallende Ausgaben aufzukommen. Ausgaben, die notwendig sind, um am Leben zu bleiben, wobei der Lebensinhalt wiederum darin besteht, weiter wie bisher zu arbeiten, immer weiter, bis man endlich die wohlverdiente Pension erreicht hat. In der idealen Welt könnte jeder machen, was er will, und müsste keine Sorgen um seine Existenz haben. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Idealzustand erreicht werden könnte, wenn man es schaffen könnte, dass alle Menschen unend

Österreichs Nobelpreisträger

Ich nehme an, dass die Medien früher oder später darauf kommen werden, dass einer der diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger österreichisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger ist. Daher bin ich gespannt, ob sie wieder hinausposaunen werden "Österreicher bekommt Nobelpreis!", wie sie dies vor etwas mehr als zehn Jahren bei Eric Kandel gemacht haben, woraufhin dieser dann empört zurückgewiesen hat, ein österreichischer Nobelpreisträger zu sein. Wenn gebürtige Österreicher Nobelpreise abräumen, aber ihre Karriere weitgehend im Ausland gemacht haben, dann zeigt das vor allem zwei Dinge: einerseits, dass der Genpool in Österreich nicht so schlecht ist - es gibt doch Menschen, die von Natur aus begabt genug sind, um nobelpreiswürdige Leistungen zu erbringen. Andererseits zeigt es aber auch, dass es offenbar nur möglich ist, diese Leistungen zu erbringen, wenn man ins Ausland geht. Der Fehler liegt also im System. Ich habe es schon oft gesagt: Hier in Österreich ist das System zu sehr

Denken und Wissen

Von Pädagogik habe ich zwar nicht so viel Ahnung, aber mir scheint es so zu sein, als hätte es in den letzten Jahrzehnten einen Trend in die Richtung gegeben, im Schulunterricht mehr auf kognitive Fähigkeiten (also aufs Denken) Wert zu legen und weniger auf reines Wissen (Auswendiglernen). Nutznießer dieser Umstellung war bereits ich. Das Medizinstudium stellte deswegen einen großen Kontrast für mich dar, weil es dort genau umgekehrt war. Man erkennt das deutlich an meinen Noten: Matura mit 1,0, Medizin-Doktorat mit 2,5. Dass ich nicht unbedingt blöder geworden bin, wird dadurch bewiesen, dass ich gleichzeitig mein Informatikstudium mit 1,5 abgeschlossen habe. Das Medizinstudium stellte eben ganz andere Anforderungen als alles Andere, das ich gemacht habe. Ich fragte mich, warum das so ist, und hatte folgenden Einfall: Gerade in konservativen, religiös geprägten Gesellschaften wird das selbstständige Denken zum Teil sogar unterdrückt statt gefördert; wenn wirklich das durchschnittliche

Global Village

In den Anfangszeiten des Internets in seiner heutigen Form wurde in den Medien immer wieder die von Marshall McLuhan geprägte Metapher vom "global village", also vom weltumspannenden Dorf, zitiert. Das war meistens in positivem Sinn gemeint - wenn man darüber aber ein wenig nachdenkt, kommt man darauf, dass ein globales Dorf auch gewaltige Nachteile hätte: Denn in jedem Dorf gibt es unangenehme Menschen, mit denen man, wenn man in diesem Dorf lebt, zwangsläufig zu tun hat. Bisher gab es in solchen Fällen immer die Möglichkeit wegzuziehen. In einem globalen Dorf ist das aber nicht mehr möglich. Hier ist man den unangenehmen Menschen ausgeliefert. Viele Menschen scheinen nicht klar zu denken, selbst angeblich Hochintelligente nicht. Fast alle Menschen, die ich kenne, sind mehr oder weniger von Vorurteilen durchdrungen, die sie durch ihr Elternhaus, durch ihre Schullaufbahn oder sonstwie vermittelt bekommen haben. Ironischerweise bezeichnen manche diese Ansammlung von Vorurteile

Unnötiger Idealismus

Im Grunde genommen hänge ich einem unnötigen Idealismus an. Ich habe mir in den letzten Jahren beispielsweise mehrmals darüber Gedanken gemacht, wie die für mich ideale Schule aussehen würde. Dabei habe ich wohl nie bedacht, dass meine Schulzeit schon längst vorbei sind und ich kein zweites Mal mehr zur Schule gehen werde. Außer ich werde wiedergeboren; und ich habe den Eindruck, dass ich wie selbstverständlich annehme, wiedergeboren zu werden. Denn anders lässt es sich nicht erklären, dass ich mir Gedanken über die für mich ideale Schule mache. Auch wenn ich Kinder in die Welt setzen sollte, ist nicht gesagt, dass diese genauso sein werden wie ich. Die für mich ideale Schule wäre also für meine Kinder möglicherweise nicht ideal. So gesehen, sind viele der Gedanken, die ich mir mache, wirklich unnötig. Es ist eher so, dass ich bisher wenig "echt gelebt" habe. Viel habe ich mich mit Theorien und Modellen beschäftigt, aber wenig mit Dingen, die ich selbst praktisch anwenden kön

Oktober

Wieder hat ein neuer Kalendermonat begonnen; wenn man frühmorgens unterwegs ist, begegnet man nun mehr Leuten als sonst, was wohl ganz klar daran liegt, dass das Wintersemester begonnen hat und diese Leute hauptsächlich Studenten sind. Und Studentinnen. Ich hatte heute die Gelegenheit, eine sympathische Pharmazie-Studentin kennenzulernen - mal sehen, vielleicht wird man einander ja öfter begegnen. Ich habe im übrigen festgestellt, dass bei mir dann, wenn ich mich gestresst fühle, meist tatsächlich der Blutzucker daran schuld sein dürfte - heute hatte ich in der Arbeit kurz Probleme, mich zu konzentrieren. Als ich dann im Supermarkt einige Bonbons erworben und verzehrt hatte, ging es mir bald wieder blendend. Als Mediziner vermute ich, dass der niedrige Blutzucker die Ursache sein dürfte und der Stress die Folge. Ich erkläre es mir so: Ein niedriger Blutzucker führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Glukokortikoiden, die ja unter anderem die Funktion haben, den Blutzuckerspiegel zu h

Einstein widerlegt?

Da Hubert T. regelmäßig diesen Blog mitliest (wie man auch an seinen zahlreichen Kommentaren erkennen kann), hier etwas speziell für ihn: http://www.youtube.com/watch?v=pu15MdmSQ2c&feature=youtu.be In diesem Video behauptet Peter Donald Rogers (ein Australier, der angeblich einen IQ von 175 hat), dass Einsteins Relativitätstheorie falsch sei und es möglich sei, verschiedene Phänomene, welche die Relativitätstheorie zu beschreiben versucht, mit einer Theorie zu erklären, die nur mit drei Dimensionen auskommt (statt mit vier, wie Einsteins Theorie). Das dürfte dir, Hubert, doch gefallen, denn du bist ja auch der Meinung, dass es nur drei Dimensionen gibt. Ich kann mir im Moment dazu noch keine Meinung bilden, dafür habe ich zu wenig Ahnung von Theoretischer Physik. Das gebe ich gerne offen zu.