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Es werden Posts vom November, 2022 angezeigt.

Die Unverfrorenheit der weniger Gebildeten

Als ich Mensa beitrat, war ich mir dessen bewusst, dass ich dort Leute antreffen würde, die nicht so gebildet sind wie ich. Das fand ich aber okay, weil ich glaubte, dass Hochbegabte grundsätzlich lernwillig und -fähig seien und nur das Schulsystem nicht optimal sei. Ich wurde jedoch eines Besseren belehrt. Nicht nur, dass die weniger Gebildeten gar kein Interesse am Lernen haben. Ich traf bei Mensa Leute an, die nicht einmal das Niveau eines Hauptschulabschlusses hatten. Ein Vorstandsmitglied von Mensa Österreich nahm einmal an einem Online-Quiz teil, in dem eine Frage zu Galileo Galilei gestellt wurde, und ihre Reaktion war: "Ich weiß nicht, wer Gallisonstwie war und was er getan hat, und es interessiert mich auch nicht!" Nein, es war auch so, dass die weniger Gebildeten nicht einsehen wollten, dass andere nach mehr Bildung strebten, und von uns höher Gebildeten verlangten, dass wir uns an sie, die weniger Gebildeten, anpassen. Es war ihnen ein Dorn im Auge, dass ich Studen

Warum mich Politik nicht mehr interessiert

In den 1990er Jahren entwickelte sich die FPÖ zu einer mittelgroßen Partei. Der Grund lag darin, dass sie gegen Zuwanderung auftrat. Für viele Menschen im Lande gab es bereits zu viele Ausländer. Als aber dann die FPÖ an der Regierung beteiligt war, kamen noch mehr Ausländer nach Österreich als unter Rot-Schwarz. Dies zeigt, dass Politiker Naturereignisse nur kommentieren, aber nicht ändern können. Ähnlich ist es mit der Staatsverschuldung. Wenn es möglich wäre, das Pensionssystem aufrecht zu erhalten, ohne Schulden zu machen, dann wäre das schon längst umgesetzt worden.

Meine politische Philosophie

Der Grundgedanke meines politischen Denkens ist, dass es nicht notwendig sein sollte, sich an die Gesellschaft anzupassen. Jedes Individuum sollte völlig frei Entscheidungen über sein Leben treffen können. Staaten existieren eigentlich nur, weil sie von Adeligen gegründet worden sind, um die Normalbevölkerung zu unterjochen. Die nächste Stufe nach der Umwandlung in eine demokratische Republik ist die völlige Auflösung des Staates.

Standardmodell der Physik

Mit Bestürzung habe ich gelesen, dass im Standardmodell der Physik die Elementarteilchen als nulldimensionale Punkte (0D-Punkte) betrachtet werden. Damit bin ich nicht einverstanden, denn 0D-Punkte sind meiner Meinung nach nur gedankliche Konstrukte und existieren in der physischen Welt nicht. Meines Erachtens müssen Elementarteilchen eine Ausdehnung haben, aber eben nur eine minimale. Jetzt könnte man argumentieren, dass man jedes Teilchen, das eine Ausdehnung hat, teilen kann, also es sich nicht um ein Elementarteilchen handeln kann. Das stimmt aber nicht, denn, wie man mit mathematischen Argumenten beweisen kann, ist der Raum nicht kontinuierlich, sondern diskret. Das heißt, es gibt eine minimale Ausdehnung, die nicht weiter geteilt werden kann. Ich frage mich, wie das Standardmodell der Physik geändert werden müsste.

Erwartungen und Realität

Insgesamt gesehen, geht es mir gut. Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz, ein sehr gutes Einkommen und werde mit Aufgaben konfrontiert, deren Schwierigkeitsgrad angemessen ist: nicht zu leicht, aber stets schaffbar. Aber wenn ich daran denke, was meine erwachsenen Bezugspersonen von mir erwartet haben, als ich noch minderjährig war, ist das, was ich erreicht habe, doch recht mager. So meinte etwa mein Physiklehrer, dass er vielleicht eines Tages "eine Formel von Claus-Dieter" an die Tafel schreiben werde, und mein Vater glaubte, dass ich herausfinden würde, wie Menschen unendlich lange leben könnten. Meine wissenschaftlichen Leistungen bestehen eigentlich nur darin, dass ich damals, als ich mich aufs Teilrigorosum aus Medizinischer Physik vorbereitet habe, auf einige Zusammenhänge gekommen bin, die nicht ausdrücklich so im Lehrbuch gestanden sind, und dass ich nach meiner Promotion meinem verstorbenen Freund und Mentor Dr. Uwe Rohr geholfen habe, seine Ideen in einem gut vers

Ich kann nicht auswendig lernen

Auch wenn es nicht für mich spricht, möchte ich einmal festhalten: Ich kann nicht auswendig lernen. Wenn man im Medizinstudium einen Abschluss mit 1,0 haben möchte, muss man entweder viel Glück haben oder aber den Prüfungsstoff so lernen, dass man ihn im Wortlaut wiedergeben kann, wie er im Lehrbuch steht. Ich kannte einige Medizinstudenten, die über diese Fähigkeit verfügten. Ich gehöre aber nicht dazu. Wenn ich etwas lerne, lerne ich es sinngemäß und kann es nur in eigenen Worten ungefähr wiedergeben. Mein Vater hat das nie einsehen wollen. Er glaubte, ich hätte eine Abneigung gegen das Auswendiglernen. Aber die Wahrheit ist viel schlichter: Ich kann es einfach nicht! Deshalb habe ich auf die meisten Prüfungen im Medizinstudium nur Noten zwischen 2 und 4 bekommen. Manche Prüfungen habe ich auch erst beim zweiten Antritt geschafft.

Warum ich Mensa beigetreten bin

Dass es den Verein Mensa gibt, habe ich zum ersten Mal gelesen, als ich 14 Jahre alt war. Mein erster Gedanke war: Das ist wahrscheinlich ein Verein, in dem es viele Leute gibt, die zwar wenig gebildet, aber von sich selbst überzeugt sind und glauben, immer Recht zu haben. Zum Thema Intelligenztests hatte ich eine negative Einstellung, weil diese Tests bildungsunabhängig sind und daher jemand, der sein Leben lang nichts gelernt hat, unter Umständen besser abschneiden kann als einer, der viel gelernt hat. Dass ich im Alter von 18 Jahren Mensa beigetreten bin, war im Prinzip deswegen, weil ich diesen Leuten zeigen wollte: Seht her, ich habe immer fleißig gelernt und enorme Kenntnisse und Fähigkeiten, nehmt euch an Beispiel an mir, anstatt darüber zu lamentieren, dass eure angebliche Hochbegabung, die im Grunde genommen eher eine Inselbegabung für das Lösen von Intelligenztests darstellt, nicht erkannt wird. Da war schon klar, dass mir die Mensa-Mitglieder nicht unbedingt freundlich gegen

Was ich zu wissen glaube

Vorwort Ich wurde am 8. Oktober 1983 in Wien geboren. Die früheste Erinnerung, die ich an meine Kindheit habe: Ich sitze im Wohnzimmer unserer Wohnung im 14. Wiener Gemeindebezirk und denke: „Ich bin.“ Soweit ich mich erinnern kann, war das der Anfang eines langen inneren Monologs, den ich auch heute noch fortführe. Ich weiß noch, dass mir die meisten Menschen, denen ich in meiner Kindheit begegnet bin, komisch vorkamen. Offenbar hatten sie Probleme und fühlten sich unzufrieden. Man konnte das ihnen aus den Gesichtern ablesen. Dieser Eindruck verstärkte sich nach meiner Einschulung: Ich kann mich noch gut erinnern, wie andere Eltern meiner Mutter erzählten, dass ihre Kinder in der Schule zu kämpfen hätten und an der massiven Zahl der zu bewältigenden Hausaufgaben litten. Das konnte ich nie nachvollziehen: Ich war immer ein sehr guter Schüler und fand die mir durch die Schule gestellten Aufgaben leicht. Heute weiß ich, dass das vor allem daran lag, dass ich für die Fächer, die in der Sc

Intelligenz ist nicht das Höchste

Für viele Mensaner ist Intelligenz das höchste aller Ziele: Wer hochintelligent ist, ist ihrer Meinung nach ein perfekter Mensch. Falsch! Intelligenz ist nur eine Grundvoraussetzung, um ein guter Mensch zu werden. Dazu gehören aber auch noch Moral und Charakter. An diesen Eigenschaften mangelt es vielen Mensa-Mitgliedern.

Physik und Medizin

Am Anfang meines Medizinstudiums hatte ich Vorlesungen aus Chemie und Physik zu besuchen. Diese waren recht interessant, weil sie zum Nachdenken anregten. Danach aber ging es im Medizinstudium nur mehr ums Auswendiglernen von Faktenwissen, was mir wenig Spaß machte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich Physik studiert hätte.

Intelligente und dumme Aussagen

Ich habe bereits geschrieben, dass Intelligenztests eher die Geschwindigkeit als die Qualität des Denkens messen. Das heißt aber nicht, dass alle Menschen gleich klug wären. Besonders in meiner Jugend sind mir immer wieder Äußerungen untergekommen, die meines Wissens falsch waren. Es handelte sich also um dumme Aussagen. Menschen, die oft solche dummen Aussagen von sich geben, hält man nicht für besonders intelligent. Als Erwachsener hatte ich einmal mit einem promovierten Akademiker eine Diskussion darüber, inwiefern man sich als Individuum an die Gesellschaft anpassen müsse. Der Mann meinte tatsächlich, dass alle in Österreich lebenden Menschen jeden Sonntag in die Kirche gehen müssten. Das ist eine dumme Aussage, weil sie der Realität widerspricht: Schließlich ist die Zahl der Menschen nichtchristlichen Glaubens in Österreich stark im Zunehmen begriffen. Da dieser Mann nachweislich einen Intelligenzquotienten von über 130 hat, beweist dies wiederum, dass der Intelligenztest nicht di

Erfolg in der realen Welt

Als ich für den Nationalrat kandidert habe, habe ich meine Kandidatur absichtlich bei den Mensanern bekannt gegeben, um ihnen zu zeigen: Seht her, aus dem Verein hinaus mobben könnt ihr mich, aber da draußen, in der realen Welt, habe ich Erfolg. Im Gegensatz zu manchen von euch habe ich es nicht nötig, mir eine Scheinwelt aufzubauen, um mich erfolgreich zu fühlen.

Charakter

Als ich noch auf i.sh aktiv war, hat es dort Leute gegeben, die gesagt haben, ich hätte keine Lebenserfahrung. Das möchte ich nun doch relativieren. Ich hatte bereits damals schon sehr viel Erfahrung darin, von anderen Menschen schlecht behandelt zu werden. Die meisten Menschen, denen ich begegnet bin, haben einen miesen Charakter. Im Grunde genommen bin ich viel zu tolerant.

Neue Bücher November 2022

Beim Lesen von neu erschienenen Sachbüchern habe ich meistens den Eindruck, dass ich darin wenig Neues erfahre und das Buch selbst schreiben hätte können. Bei Amazon habe ich nun einige Bücher in meinen Warenkorb hinzugefügt, die sich mit Themen beschäftigen, die zu meinen Interessensgebieten gehören, wie zum Beispiel Artificial Intelligence. Einige Tage später habe ich die meisten dieser Bücher wieder gelöscht und nur zwei behalten, wobei ich nicht ausschließe, dass ich dieses Jahr noch weitere Bücher kaufen könnte. Die beiden Bücher, die ich jetzt zugestellt bekommen habe und lesen werde, sind: - Outer Limits of Reason (Noson Yanovsky) - Existential Physics (Sabine Hossenfelder) Von diesen beiden Büchern erwarte ich, doch noch etwas Neues in Gebieten, die mich interessieren, zu erfahren.