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Es werden Posts vom Dezember, 2022 angezeigt.

Religiöse Erziehung

Wenn ich getauft worden wäre, hätte ich sicherlich Schwierigkeiten gehabt, mir den christlichen Glauben anzueignen. Denn genau wie es Speisen gibt, die ich als Ekel erregend empfinde, gibt es in der christlichen Religion Glaubensinhalte, mit denen ich mich absolut nicht identifizieren kann und die mich abstoßen. Dass es viele Menschen gibt, die kein Problem haben, sich eine Religion anzueignen und sie als die ihrige zu betrachten, zeigt, wie unterschiedlich wir Menschen sind.

Was "sozialdemokratisch" bedeutet

In der Bevölkerung kursieren viele Missverständnisse, was "sozialdemokratisch" bzw. "sozialistisch" heißt. Die Silbe "sozial" klingt gut, sie erinnert an Dinge wie Freundschaft, Kameradschaft, Zusammenhalt. Dabei bedeutet "sozial" eigentlich "gesellschaftlich" und Sozialismus, dass die Produktionsmittel vergesellschaftet sind, es also kein Privateigentum an Produktionsmitteln gibt.

Christentum und Menschenrechte

Manche argumentieren, dass der christliche Glaube die Voraussetzung dafür gewesen sei, dass sich die allgemeingültigen Menschenrechte entwickelt haben. Das glaube ich eigentlich nicht. Im Mittelalter herrschte das Christentum, und die Menschen hatten keine Rechte. Meiner Meinung nach sind die Menschenrechte ein Produkt der Aufklärung, also des Zeitalters, in dem die christlichen Lehren zunehmend in Frage gestellt worden sind.

Arztberuf

Meiner Meinung nach spricht nicht viel dafür, den Arztberuf als einen erstrebenswerten Beruf zu betrachten. Allein die Nachtdienste sollten schon ein gewichtiges Argument dagegen sein. Hinzu kommt, dass man einer Hierarchie ausgeliefert ist und von seinen Vorgesetzten nach willkürlichen Kriterien beurteilt wird. Als Software-Entwickler habe ich diese Unannehmlichkeiten nicht.

Künstler und Intellektuelle

Nur solche Künstler und Intellektuelle erreichen einen hohen Bekanntheitsgrad, die der Obrigkeit genehm sind. Wer nicht glühender Anhänger der herrschenden Parteien ist, muss sich verstellen, oder er wird nur ein Schattendasein fristen.

Parlamentarische Demokratie

In einer parlamentarischen Demokratie wird das Volk von den gewählten Volksvertretern beherrscht. Diese sind in der Regel nicht liberal. Aber selbst wenn die Liberalen einmal die Mehrheit erreichten, wäre das aufgrund des Systems nicht mit grenzenloser Freiheit gleichzusetzen.

An ein Mitglied von Mensa Österreich

Liebes Mensa-Mitglied! Von 2002 bis 2014 war auch ich Mitglied dieses Vereins. Ich fand die Grundidee sehr charmant, einen Verein für alle schaffen zu wollen, die zu den intelligentesten zwei Prozent der Bevölkerung gehören. Leider hat es sich gezeigt, dass es im Vereinsleben damals wie heute einige dominante Personen gegeben hat, die sehr intolerant waren und von den übrigen Mitgliedern erwarteten, dass sie sich an ihre Vorstellungen anpassen. Da ich aber nicht bereit war, mein Studium aufzugeben, nur, weil eine im Verein dominante Person der Meinung ist, dass Über-18-jährige nichts mehr lernen, sondern arbeiten gehen sollten, eckte ich an und wurde in Folge schlecht behandelt. Dies führte letztendlich zu meinem Austritt. Wenn Mensa wirklich ein Verein nur für solche wäre, die nicht studiert haben und auch nicht studieren wollen, wie es der Lokalsekretärin von Mensa Wien vorschwebt, gäbe es für mich keinen Grund, mich für den Verein zu interessieren, denn ich suche nach Menschen, die,

Gottesbeweis

Es gibt Gott, und es lässt sich auch beweisen, dass es Gott gibt. Denn: Es gibt neben der materiellen Welt auch eine Welt der Ideen. Und da es Menschen gibt, die an Gott glauben, existiert Gott zumindest in dieser Welt der Ideen.

Idee und Materie

Von meinem Vater habe ich zwar manches gelernt. Da er aber auch stur war, war es nicht möglich, gewissen falschen Vorstellungen zu entfliehen. Erst jetzt, wo er verstorben ist, kann sich mein Denken frei entfalten. So war mein Vater etwa der Überzeugung, dass die Materie das Primäre sei und die Idee sekundär. Das stimmt nicht! Die Idee ist primär, die Materie sekundär. Denn: Es gibt Dinge, die man sich denken kann, obwohl sie in der materiellen Welt nicht existieren. Umgekehrt ist alles, was materiell existiert, auch denkbar.

Hochschulkarriere und Ideologie/Religion

Auf Facebook hat jemand geschrieben: "Du steckst auch in der Vergangenheit fest. In Österreich bekommst du kaum noch einen Posten, wenn du nur katholisch und CVer bist. Wichtig ist heutzutage, dass man den linksprogressiven Zeitgeist nachbetet." Da habe ich andere Erfahrungen gemacht! Ich bin 2013 mit meinem Medizinstudium fertig geworden. Danach habe ich recherchiert, wer von meinen Bekannten eine Anstellung an der Universität bekommen hat. Das Ergebnis: fast nur solche, die beim CV oder einer anderen Vorfeldorganisation der ÖVP gewesen sind. Natürlich kann es sein, dass andere Berufsgruppen weniger konservativ sind als die Mediziner. Ich wäre eigentlich für eine Tätigkeit an der Hochschule prädestiniert, weil ich schon in sehr jungen Jahren mit der Philosophie von Karl Popper konfrontiert worden bin und mich in Wissenschaftstheorie bestens auskenne. Aber nein, das zählt ja alles nicht, weil ich nicht an Jesus Christus glaube und somit ein gesellschaftlicher Außenseiter bin.

Über Naturgesetze

Auf Slashdot wurde ein Artikel verlinkt, in dem ein amerikanischer Universitätsprofessor für Physik, der in Indien geboren wurde, erklärt, dass es eigentlich keine physikalischen Gesetze gibt. Eine weltbewegende Erkenntnis! Das habe ich natürlich ironisch gemeint. Denn für jemanden, der sich mit Wissenschaftstheorie beschäftigt hat, ist klar, dass die Tätigkeit aller Physiker nur darin besteht, Modelle zu entwickeln, mit denen sich Naturphänomene beschreiben lassen, und dass diese Modelle nicht im juristischen Sinn Gesetze darstellen, denen man unbedingt folgen muss und bei deren Nichtbefolgung man riskiert, im Gefängnis zu landen. Die akademische Welt krankt teilweise daran, dass viele Naturwissenschaftler über keine ausreichende Ausbildung in Wissenschaftstheorie verfügen und manche den Prüfungsstoff gar nur auswendig gelernt haben und für die absolute Wahrheit halten. Müßig sind auch die Diskussionen darüber, ob Einstein Recht gehabt habe. Auch Einstein hat nur Modelle entwickelt, m

Ist die europäische Kultur in Auflösung begriffen?

Wenn man sich mit klassischer Literatur beschäftigt, wird man feststellen, dass diese Werke sehr oft von Standesunterschieden handeln und wie ungerecht die Welt deswegen sei. Da die westliche Welt in den letzten Jahrzehnten meiner Meinung nach immer egalitärer geworden ist, stellt sich aus meiner Sicht die Frage, ob das nicht auch Auswirkungen auf die europäische Literatur bzw. Kultur habe. Wenn es wirklich keine Standesunterschiede mehr gäbe, dann hätten die Autoren wenig, worüber sie sich echauffieren könnten. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass sich moderne Literatur eher mit den Problemen von Minderheiten und Migranten beschäftigt.