Freiheit und Gleichheit
In Rahims interessantem Büchlein über den Orient wird auch Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn zitiert, dessen Werke mir reizvoll genug erscheinen, um sich mit ihnen näher zu beschäftigen. Kuehnelt-Leddihn, geboren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bezeichnete sich selbst als "katholischen, rechtsradikalen Liberalen" und meinte damit vor allem, dass er gegen jede Form von Kollektivismus eingestellt sei, also gegen Sozialismus, Nationalsozialismus und Faschismus. Aber auch der Demokratie gegenüber war er kritisch, denn er betrachtete sie als eine Vorstufe dieser kollektivistischen Regierungsformen und als selbst inhärent totalitär. Sicher muss sein Schaffen unter dem Aspekt analysiert werden, dass er noch in der Zeit der Monarchie aufgewachsen ist und den Verlust alter Adelsprivilegien als schmerzhaft empfunden hat. Aber seine Ansichten sind dennoch interessant genug, um sich zu fragen, ob sie zutreffend sein könnten. Er meinte jedenfalls, dass Freiheit und Gleichheit einander entg