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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

Kulturelle Unterschiede

Eben unternahm ich einen weiteren Versuch, das Buch "Physik ohne Realität: Tiefsinn oder Wahnsinn?" von Prof. em. Hans-Dieter Zeh zu lesen. Ein Buch, dessen Lektüre auch mich vor Verständnisprobleme stößt - und gerade deswegen für mich so reizvoll ist! Ich liebe es, wenn ich einen Text nicht sofort verstehe; ich lese ihn dann noch einmal und noch einmal, Absatz für Absatz, denke über das Gelesene nach und schlage in anderen Büchern oder im Internet nach, bis ich schließlich das Gefühl habe, den Text verstanden zu haben. Meine Bemühungen sind meist durchaus von Erfolg gekrönt. Das ist aber der große Unterschied zwischen mir und anderen Menschen, die ich in Hochintelligenzvereinen kennengelernt habe: Die Anderen lesen nur das, was sie auf Anhieb verstehen. Das ist ein kultureller Unterschied von enormer Tragweite, weil die Fähigkeit, sich Wissen und Verständnis zu erarbeiten, in meinen Augen und in den Augen anderer Menschen, die so ticken wie ich, eigentlich das Hauptanwendung

Einstein

Heute in einer Buchhandlung in der Mariahilfer Straße: Ein ganzer Tisch ist voll mit Büchern verschiedener Autoren, über ganz unterschiedliche Themen, mit einer Gemeinsamkeit: dem Namen "Einstein" auf dem Cover. Auch wenn Albert Einstein schon längst tot ist, hat er noch immer Kultstatus. Kein Wissenschaftler kann ihm das Wasser reichen. Auch wenn Bildung in der Gesellschaft wohl nicht mehr den Stellenwert hat, den sie einst hatte: Den Namen Einstein kennt jeder. Und gerade die, die zwar in Wahrheit nicht besonders gebildet sind, aber sich für gebildet halten, neigen dazu, Einstein nach wie vor zu bewundern. Dabei gilt Einstein ihnen als Inbegriff des genialen Wissenschaftlers. Mit welchen Theorien Einstein berühmt geworden ist, wieso es überhaupt möglich war, mit physikalischen Theorien berühmt zu werden, und was diese Theorien besagen, das interessiert sie nicht. Wer ein Genie sein will, der muss mit Einstein vergleichbar sein. Wer keine "einsteingleiche" Leistung

Das leidige Thema "Begabung"...

Ich weiß, dass ich in den vergangenen Jahren schon viel zu viel über Themen wie Intelligenz und Hochbegabung geschrieben habe. Dennoch schreibe ich noch einen Text zu diesem Thema, weil mir nun klar geworden ist, welche die wichtigste Erfahrung gewesen ist, die ich in Zusammenhang mit dieser Thematik gemacht habe. Als im Jahr 1997 der "7. Wiener Mathematik- und Denksportwettbewerb" ausgeschrieben war, wusste ich bereits von diesem Wettbewerb, bevor wir offiziell von unserem Mathematiklehrer darüber informiert wurden, weil ich in einer Mailbox (Vorläufer des Internets) davon gelesen hatte. Deshalb wartete und wartete ich darauf, dass der Lehrer doch endlich kommen und uns zur Teilnahme an diesem Wettbewerb einladen möge. Schüchtern, wie ich war, kam ich nicht auf die Idee, den Lehrer direkt darauf anzusprechen. Aber eines Tages kam der Lehrer doch in die Klasse und sagte mit gepresster Stimme, es werde demnächst ein Mathematik-Wettbewerb stattfinden. Er glaube zwar nicht, dass

Mein Leben

Ich wurde in den 1980er Jahren in Wien geboren. Mutter und Vater waren gut ausgebildet und gingen regelmäßig arbeiten. Als Kind sah ich mir am liebsten Zeichentrickfilme im Fernsehen an. Normalerweise wird man mit 6 oder 7 Jahren eingeschult. Ich wurde schon mit 5 eingeschult. Normalerweise lernt man in der Schule lesen, schreiben und rechnen. Ich habe das alles schon vor Schuleintritt gekonnt, weil es mir meine Eltern beigebracht hatten. So war es für mich kein Problem, ein guter Schüler zu sein; ich musste nur regelmäßig meine Hausübungen machen. In Österreich kommen gute Schüler aufs Gymnasium, schlechte Schüler in die Hauptschule. Ich kam also aufs Gymnasium. Das Gymnasium dauert acht Jahre und endet mit der Matura. Am Gymnasium war der Englischunterricht sehr gut, die Lehrerin war sehr streng, brachte uns aber auch sehr viel bei; für meine Mitschüler war das freilich etwas problematisch, weil es ihnen schwer fiel, den Anforderungen zu genügen. Mir fiel es zum Glück nicht schwer. A