Posts

Zwei medizinische Schulen

Es ist kein Hirngespinst von mir, sondern Tatsache, dass es an der Wiener Medizin-Uni zwei verschiedene Schulen gibt. Die eine hält die Anatomie für das wichtigste Grundlagenfach der Medizin, die andere die Physiologie sowie die Pharmakologie. Das liegt daran, dass es einerseits Ärzte gibt, die handwerklich etwas können (Chirurgen), und andererseits Ärzte, die ihr Geld damit verdienen, Medikamente zu verkaufen.

Zerstört Facebook die Gesellschaft?

Wenn George Soros behauptet, Facebook zerstörte die Gesellschaft, und Alexandria Ocasio-Cortez ihm zustimmt, möchte ich schon widersprechen. Facebook zerstört die Gesellschaft nicht, Facebook verändert sie lediglich. Daraus kann etwas Fruchtbares, Neues entstehen. Meiner Erfahrung nach - ich bin seit zehn Jahren auf Facebook - verringert Facebook die soziale Distanz. Personen, die man früher nur aus den Medien kannte und die unerreichbar wirkten, kann man nun auf Facebook kontaktieren und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren. Die Gesellschaft ist dadurch egalitärer geworden; Vorurteile sind abgebaut worden. Dass die Menschen sich dennoch nicht einig sind, war zu erwarten. Man mag einander nicht in jedem Fall, aber zumindest redet man miteinander. Dass Facebook von Nachrichtendiensten überwacht wird, ist eine andere Sache. Insgesamt bin ich froh, dass es Facebook gibt.

Zeitalter des Individualismus und der Selbstverwirklichung

Meiner Meinung nach sind die Lebensbedingungen der Menschen in Österreich reif für das Zeitalter des Individualismus und der Selbstverwirklichung. Ich finde, jedem Menschen sollten einige Jahre zugestanden werden, nichts anderes zu tun, als sich selbst kennen zu lernen. Erst danach sollte er (und nicht ein anderer für ihn!) eine Entscheidung fällen, welche Rolle er in der (bzw. in welcher) Gesellschaft spielen möchte.

Führende Diskmags

Ich bin zwar alles andere als ein neutraler, unabhängiger Beobachter, halte mich aber für einen der besten Kenner der PC-Diskmagszene. Meiner Meinung nach waren folgende Mags die führenden ihrer Zeit: 1992 - 1996: Imphobia 1998 - 2001: Hugi 2001 - 2007: Pain 2007 - 2010: Zine 2010 - 2014: Hugi Dazu ist zu sagen, dass ab 2000 die Bedeutung der Diskmags als Kommunikations- und Diskussionsplattform der Szene massiv abgenommen hat. 2000 wurde nämlich die Online-Plattform Pouet in Betrieb genommen, die den Diskmags in diesem Aspekt den Rang ablief.

Hugi

Ich kann gut schreiben, und ich kann gut programmieren. Leider kann ich nicht gut zeichnen und bin auch in der Komposition von Musik nicht gut. Doch: Ich habe mich in dem, was ich gemacht habe, nämlich in der redaktionellen und organisatorischen Arbeit an meiner elektronischen Zeitschrift Hugi, als derart fähig erwiesen, dass Leute, die in den Gebieten Grafikdesign und Komposition WELTKLASSE sind, bereit waren, an meiner Zeitschrift unentgeltlich mitzuarbeiten. Das muss man anerkennen. http://www.hugi.scene.org/

Fünf Buchstaben

Daheim habe ich ein Buch namens "Harrison's Internal Medicine", das in den USA als Standardwerk der Inneren Medizin gilt. In diesem Buch findet man Fotos der einzelnen Autoren. Sie alle tragen weiße Mäntel, auf denen ihr Name steht - und dahinter folgende fünf Buchstaben: "MD, PhD". In den Vereinigten Staaten stürzen sich jedes Jahr Millionen Menschen in Schulden, die sie oft ihr ganzes Leben lang abbezahlen müssen, und verbringen Jahre damit, Bücher wie den "Harrison's" Wort für Wort auswendig zu lernen, nur um das Recht zu erlangen, diese fünf Buchstaben hinter ihrem Namen schreiben zu dürfen: "MD, PhD". Was ist das für eine Welt, in der fünf läppische Buchstaben eine so große Bedeutung haben?

Kreativität erfordert nicht viel Wissen

Ich habe mich bereits über die Fragestellung geäußert, ob es so eine gute Sache sei, ein Kind, das offenbar begabt ist, dazu zu zwingen, möglichst viel zu lernen, in der Hoffnung, dass es etwas aus seiner Begabung mache. Ich habe nie einen Hehl aus meiner Abneigung gegenüber dem reinen Auswendiglernen gemacht, und es erfüllt mich mit Genugtuung, dass zwei, die mir als Jugendlicher die größten Vorbilder waren, nämlich Popper und Einstein, über diese Sache ähnlich dachten; Popper widmete ihr sogar seine Dissertation. Die Problematik ist jedoch, dass unser System vorsieht, dass man in gewissen Bahnen arbeitet. Wenn ich etwas in meinem persönlichen Weblog publiziere, mag das vielleicht gelesen werden, gilt aber dennoch als unveröffentlicht; veröffentlicht ist nur das, was in einer wissenschaftlichen Zeitschrift abgedruckt ist. Ich kann also noch so viele kluge Gedanken informell niederschreiben, eine Habilitation bekomme ich dafür nie. Um in diesem System fortzukommen, genügt es aber