Die Unverfrorenheit der weniger Gebildeten

Als ich Mensa beitrat, war ich mir dessen bewusst, dass ich dort Leute antreffen würde, die nicht so gebildet sind wie ich. Das fand ich aber okay, weil ich glaubte, dass Hochbegabte grundsätzlich lernwillig und -fähig seien und nur das Schulsystem nicht optimal sei. Ich wurde jedoch eines Besseren belehrt.

Nicht nur, dass die weniger Gebildeten gar kein Interesse am Lernen haben. Ich traf bei Mensa Leute an, die nicht einmal das Niveau eines Hauptschulabschlusses hatten. Ein Vorstandsmitglied von Mensa Österreich nahm einmal an einem Online-Quiz teil, in dem eine Frage zu Galileo Galilei gestellt wurde, und ihre Reaktion war: "Ich weiß nicht, wer Gallisonstwie war und was er getan hat, und es interessiert mich auch nicht!"

Nein, es war auch so, dass die weniger Gebildeten nicht einsehen wollten, dass andere nach mehr Bildung strebten, und von uns höher Gebildeten verlangten, dass wir uns an sie, die weniger Gebildeten, anpassen. Es war ihnen ein Dorn im Auge, dass ich Student war, und sie versuchten immer wieder, mich dazu zu bringen, mein Studium aufzugeben.

Es ist ein Nachteil der Demokratie, dass jeder Prolet glaubt, er wäre der König, anstatt Minderwertigkeitsgefühle zu entwickeln.

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