Bildung wird nicht gebraucht

Inzwischen bin ich zu der Meinung gelangt, dass unser Bildungssystem eigentlich nur den Zweck hat, den Zugang zu bestimmten Berufen zu beschränken.

Ich habe Medizin, Medizinische Informatik und Computational Intelligence studiert und abgeschlossen. Eine Zeitlang danach habe ich als Turnusarzt gearbeitet. Bereits in diesem Beruf habe ich nur wenig Wissen aus dem Studium gebraucht. Es kam eher auf handwerkliche Fähigkeiten an. Auch als Software-Entwickler wende ich zu 99% das an, was ich mir in meiner Freizeit im Selbststudium beigebracht habe. Mein Diplom-Ingenieur stellt zwar eine formale Qualifikation dar, aber für die Tätigkeiten, die ich im Beruf ausführe, hätte ich nicht unbedingt studieren müssen. In der Medizin ist das abgeschlossene Studium Grundvoraussetzung, um im Beruf arbeiten zu dürfen. In der Informatik ist der Studienabschluss "nice to have" und erleichtert möglicherweise die Jobsuche, aber es gibt auch viele Entwickler, die kein abgeschlossenes Studium haben.

Meine Studienabschlüsse haben mir zwar akademische Titel eingebracht, aber ich habe nicht das Gefühl, wirklich mehr zu wissen als der durchschnittliche Österreicher. Auch das Motto "Wissen ist Macht" kann ich nicht unterschreiben. Wissen, das man nicht anwenden kann, ist nutzlos.

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