Auswendiglernen im Medizinstudium

Im Medizinstudium habe ich mich oft gefragt, warum dieses Studium denn überhaupt so aufgebaut ist, dass man alles auswendig lernen muss. Mein inzwischen leider verstorbener Freund und Mentor Dr. Uwe Rohr meinte: Das sei deswegen, weil man die Hochbegabten von der Uni wegekeln möchte. Denn Hochbegabte haben oft revolutionäre Ideen, und es ist vom System nicht gewollt, dass Leute mit revolutionären Ideen in Positionen gelangen, wo sie diese Ideen möglicherweise verwirklichen können.

Ob Uwe hier Recht gehabt hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatsache ist aber, dass man einige Prüfungen im Medizinstudium durchaus anders hätte gestalten können. Zum Beispiel böte sich bei der Physiologie an, mit Hilfe von Fallstudien abzuprüfen, ob man das erlernte Fachwissen praktisch anwenden kann. Dann würde es genügen, den Stoff zu verstehen und ihn anwenden zu können. Physiologie müsste nicht so geprüft werden, dass man den Lehrstoff Wort für Wort auswendig wiedergeben muss, was im Grunde genommen keinen Sinn hat.

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