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Ist Wirtschaft kindisch?

Ich begreife noch immer unser Wirtschaftssystem nicht ganz; meines Erachtens geht es davon aus, dass Menschen schlecht bzw. einander feindselig gesinnt sind. Man schließt ein Geschäft ab, indem man eine Leistung gegen Entlohnung anbietet; dabei versucht die eine Seite, die Entlohnung zu maximieren, die andere, sie zu minimieren. Durch Argumente kann die eine Seite vielleicht die andere Seite von ihrem Standpunkt überzeugen; schließlich einigt man sich. Warum diese Konfrontation? Wieso ist es notwendig, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dafür zu kämpfen? Offenbar betrachten Menschen einander als Feinde, selbst wenn sie im gleichen Land leben. Warum muss das Leben ein Kampf sein? Ist das denn nicht kindisch? 

Die Unsinnigkeit von Intelligenztests

Vor einigen Jahren war im Fernsehen eine Dokumentation zu sehen, in der einige Mitglieder des Hochintelligenzvereins Mensa zu sehen waren. Ein Bekannter erzählte mir damals, er habe in einem Gasthaus einem Gespräch über diese Sendung beigewohnt, wobei einer der am Gespräch Beteiligten gemeint habe, die in der Sendung gezeigten Personen seien seiner Meinung nach nicht intelligent und die Tests hätten keine Aussagekraft und sollten verboten werden. Im Laufe der Jahre habe ich den Eindruck gewonnen, dass diese Person wohl nicht ganz Unrecht gehabt haben dürfte. Denn man kann in Vereinen wie Mensa sehr gut beobachten, was Intelligenztests aussagen und was nicht. Über eines sagen sie jedenfalls wenig aus: nämlich über den geistigen Horizont. Sie sagen nichts über Bildung und Wissen aus, sie messen auch nicht, wie gut jemand in der Lage ist, sich in ihm unbekannte Materie einzuarbeiten, oder ob er dazu überhaupt bereit ist. Im Grunde genommen messen Intelligenztests nur eines: nämlich die Fä

Durchzählen

Ich weiß nicht, ob es jemanden interessieren wird, zumal ich in diesem Blog selten über Programmierung schreibe und es daher vielleicht nicht ganz hineinpasst. Aber: Ich stehe oft an, wenn ich ein kombinatorisches Problem habe und alle Möglichkeiten systematisch durchprobieren will. Da habe ich anscheinend einen Knoten im Kopf, dabei geht es eigentlich ganz einfach. Hier der Code, den ich heute geschrieben habe, aus einem Programm, mit dem ich ein Beispiel aus www.brilliant.org zu lösen versucht habe: int countup (int x) {   number[x]++;   if (eval (price) > max_price)   {     if (x == n - 1)       return -1;     for (int i = 0; i <= x; i++)       number[i] = 0;     return countup (x + 1);   }   return 0; } Dieser Code dient dazu, den Array number systematisch hochzuzählen, wobei es hier nicht so ist, dass man genau weiß, bis zu welcher Zahl man jedes einzelne Element des Arrays hochzählen kann, sondern dass dies vom Ergebnis der Funktion eval, aufgerufen mit dem Parameter pr

"Wirre Scheinlogik"

Kurt Gödels Theoreme beruhen nicht auf "wirrer Scheinlogik". Das große Problem bei der Sache besteht darin, dass Menschen, die im Berufsleben stehen, dazu neigen, effizient zu denken und zu handeln. Um Schriften von Gödel und ähnlich Kompliziertes zu verstehen, bedarf es aber viel Zeit, die man investieren muss. Es genügt nicht, sich diese Dinge einmal durchzulesen, sondern man muss stunden-, tage-, vielleicht sogar wochenlang darüber nachdenken, bis man sie verstanden hat. Gerade das ist aber die Stärke der Hochbegabten: Sie haben die Ausdauer, sich gründlich mit komplizierter Materie zu beschäftigen, bis sie diese verstanden haben, und nachher können sie dann das Ganze so einfach erklären, dass es auch die Normalbegabten verstehen können, wenn sie nur wollen. Hochbegabung in diesem Sinne kann wahrscheinlich durch einen IQ-Test allein nicht festgestellt werden.

Videospiele als Produkt der Globalisierung

Folgender Gedanke ist mir heute durch den Kopf gegangen: Videospiele sind meines Erachtens eines der besten Beispiele dafür, welche Chancen die Globalisierung bietet. Denn in Videospiele fließen viele Erfindungen ein, die aus ganz unterschiedlichen Erdteilen stammen. Die zugrunde liegende Computertechnik wurde ursprünglich in Europa entwickelt und in Nordamerika perfektioniert. Die Spiele selbst werden hauptsächlich in Japan, also in Ostasien, entwickelt. Und die Musik ist auf afrikanische Einflüsse zurückzuführen. In einer Welt ohne Globalisierung, in der jedes Land für sich alleine lebte, gäbe es vermutlich keine Videospiele. Somit stellen diese Spiele ein wunderschönes Beispiel dafür dar, dass Globalisierung nicht nur negativ zu sehen ist.

Konservativ = Besser?

Unter "konservativ" verstehe ich die Einstellung, das Bewährte zu bewahren und Traditionen an die kommenden Generationen weiterzugeben. Mir scheint gerade in Österreich eine Zweiteilung der Bevölkerung in besonders Konservative und in etwas weniger Konservative vorzuliegen. Das fängt schon mit dem "differenzierten" Schulsystem an, durch welches die angepassteren Kinder schon frühzeitig von den weniger angepassten getrennt werden. Ich habe den Eindruck, dass diese beiden Gruppen in verschiedenen Welten leben, weil sie um Abgrenzung voneinander bemüht sind. Jedenfalls scheint aber jede der beiden Gruppen sich selbst für die bessere zu halten. Durch dieses System kommt es dazu, dass fast nur Kinder, die in einem eher konservativen Umfeld sozialisiert worden sind, Akademiker werden. Manche stößt es dann sauer auf, wenn sie unter Ihresgleichen vereinzelt Personen antreffen, die ein gewisses "proletarisches" Gedankengut oder entsprechende Verhaltensweisen aufwei

Sheldrake

Zu Weihnachten habe ich mir Rupert Sheldrakes Buch "Der Wissenschaftswahn" gekauft. Ein sehr gutes Buch, bis jetzt jedenfalls. In den ScienceBlogs haben sich einige Blogger aber eher verächtlich über Sheldrake geäußert und ihn als Esoteriker verunglimpft. Ich frage mich, ob sie dieses Buch gelesen haben. Die ersten fünfzig Seiten enthalten meines Erachtens nichts, weswegen die Bezeichnung "Esoteriker" gerechtfertigt wäre. Sheldrake zeigt nur, dass die ganze Naturwissenschaft auf Hypothesen, also auf unbewiesenen Annahmen beruht, die zum Teil vielleicht gar nicht beweisbar sind. Er zitiert Thomas Kuhn, der von den Paradigmen sprach - ein Paradigma ist eine Sammlung von Grundannahmen und stellt das Rahmenprogramm der Wissenschaft dar. Arbeiten, die dem aktuell geltenden Paradigma widersprechen, gelten als Pseudowissenschaft. Im Laufe der Zeit kann es aber zu Paradigmenwechseln kommen. Dann wird auf einmal manches, das bislang als Pseudowissenschaft galt, in den Rang o