NEOS, die Mehrheitsbeschafferpartei?

Vor elf Jahren war NEOS ein Lichtblick auf der politischen Landkarte: Gegründet als Bürgerbewegung, die vorgab, die Mitte der Gesellschaft zu repräsentieren, positionierte sich NEOS rasch als liberale Partei und füllte damit ein Vakuum in der österreichischen Parteienlandschaft. Endlich wieder eine Partei, die die Ideen des Liberalismus hochhält!

Aber wie man am Beispiel der bundesdeutschen FDP sieht, bleibt in der Realpolitik von den liberalen Idealen wenig übrig, sobald die Partei erst einmal an der Macht im Staate beteiligt ist. Hat NEOS bereits im Bundesland Wien eine Koalition mit den Sozialdemokraten geschmiedet, so wird sie nach der Nationalratswahl wahrscheinlich auch im Bund ein Bündnis mit Sozial- und Christdemokraten eingehen. Aus der hoffnungsfrohen liberalen Partei wird dann letzten Endes eine Mehrheitsbeschafferpartei werden.

Die FDP in Deutschland hat sich nie entscheiden können, ob sie nun politisch eher dem linken oder dem rechten Lager zuzuordnen ist. So war es möglich, dass sie mal der SPD, mal der CDU als Juniorpartner gedient hat. Ähnlich wird es auch in Österreich sein. Nach den aktuellen Umfragen sieht es so aus, dass die an der Ampelregierung beteiligte FDP bei den nächsten Wahlen wahrscheinlich gar nicht mehr den Einzug in den Bundestag schaffen wird. Man kann davon ausgehen, dass NEOS ein ähnliches Schicksal drohen wird.

Schade.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mein Engagement für die Computerkunst-Community

Wonach ich mich immer gesehnt habe

Hochschulkarriere