Doktortitel und Nobelpreis

Wir leben sicher nicht in einer reinen Leistungs-, sondern zumindest teilweise auch in einer Statusgesellschaft. Jedenfalls strebte ich die ersten dreißig Jahre meines Lebens nach Status. Erst als ich meinen Doktortitel in der Tasche hatte, dachte ich überhaupt übers Geldverdienen nach.

Vor meiner Einschulung erzählte mir meine Mutter einmal über Einstein, der so gescheit gewesen sei, dass man ihm den Nobelpreis gegeben habe. Als ich das hörte, dachte ich: Wenn Einstein den Nobelpreis dafür erhalten hat, dass er so gescheit gewesen ist, dann werde ich den Nobelpreis ebenfalls bekommen. Als ich später mit dem Medizinstudium anfing, kam dieses Thema erneut auf - immerhin handelt es sich bei Medizin ja um eine der Disziplinen, für die dieser Preis verliehen wird. Mir ging es aber immer weniger um den Preis als darum, an einem Projekt mitzuarbeiten, das für die Menschheit von so großer Bedeutung ist, dass es theoretisch nobelpreiswürdig wäre. Der Weg ist das Ziel!

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