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Die Unverfrorenheit der weniger Gebildeten

Als ich Mensa beitrat, war ich mir dessen bewusst, dass ich dort Leute antreffen würde, die nicht so gebildet sind wie ich. Das fand ich aber okay, weil ich glaubte, dass Hochbegabte grundsätzlich lernwillig und -fähig seien und nur das Schulsystem nicht optimal sei. Ich wurde jedoch eines Besseren belehrt. Nicht nur, dass die weniger Gebildeten gar kein Interesse am Lernen haben. Ich traf bei Mensa Leute an, die nicht einmal das Niveau eines Hauptschulabschlusses hatten. Ein Vorstandsmitglied von Mensa Österreich nahm einmal an einem Online-Quiz teil, in dem eine Frage zu Galileo Galilei gestellt wurde, und ihre Reaktion war: "Ich weiß nicht, wer Gallisonstwie war und was er getan hat, und es interessiert mich auch nicht!" Nein, es war auch so, dass die weniger Gebildeten nicht einsehen wollten, dass andere nach mehr Bildung strebten, und von uns höher Gebildeten verlangten, dass wir uns an sie, die weniger Gebildeten, anpassen. Es war ihnen ein Dorn im Auge, dass ich Studen

Warum mich Politik nicht mehr interessiert

In den 1990er Jahren entwickelte sich die FPÖ zu einer mittelgroßen Partei. Der Grund lag darin, dass sie gegen Zuwanderung auftrat. Für viele Menschen im Lande gab es bereits zu viele Ausländer. Als aber dann die FPÖ an der Regierung beteiligt war, kamen noch mehr Ausländer nach Österreich als unter Rot-Schwarz. Dies zeigt, dass Politiker Naturereignisse nur kommentieren, aber nicht ändern können. Ähnlich ist es mit der Staatsverschuldung. Wenn es möglich wäre, das Pensionssystem aufrecht zu erhalten, ohne Schulden zu machen, dann wäre das schon längst umgesetzt worden.

Meine politische Philosophie

Der Grundgedanke meines politischen Denkens ist, dass es nicht notwendig sein sollte, sich an die Gesellschaft anzupassen. Jedes Individuum sollte völlig frei Entscheidungen über sein Leben treffen können. Staaten existieren eigentlich nur, weil sie von Adeligen gegründet worden sind, um die Normalbevölkerung zu unterjochen. Die nächste Stufe nach der Umwandlung in eine demokratische Republik ist die völlige Auflösung des Staates.

Standardmodell der Physik

Mit Bestürzung habe ich gelesen, dass im Standardmodell der Physik die Elementarteilchen als nulldimensionale Punkte (0D-Punkte) betrachtet werden. Damit bin ich nicht einverstanden, denn 0D-Punkte sind meiner Meinung nach nur gedankliche Konstrukte und existieren in der physischen Welt nicht. Meines Erachtens müssen Elementarteilchen eine Ausdehnung haben, aber eben nur eine minimale. Jetzt könnte man argumentieren, dass man jedes Teilchen, das eine Ausdehnung hat, teilen kann, also es sich nicht um ein Elementarteilchen handeln kann. Das stimmt aber nicht, denn, wie man mit mathematischen Argumenten beweisen kann, ist der Raum nicht kontinuierlich, sondern diskret. Das heißt, es gibt eine minimale Ausdehnung, die nicht weiter geteilt werden kann. Ich frage mich, wie das Standardmodell der Physik geändert werden müsste.

Erwartungen und Realität

Insgesamt gesehen, geht es mir gut. Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz, ein sehr gutes Einkommen und werde mit Aufgaben konfrontiert, deren Schwierigkeitsgrad angemessen ist: nicht zu leicht, aber stets schaffbar. Aber wenn ich daran denke, was meine erwachsenen Bezugspersonen von mir erwartet haben, als ich noch minderjährig war, ist das, was ich erreicht habe, doch recht mager. So meinte etwa mein Physiklehrer, dass er vielleicht eines Tages "eine Formel von Claus-Dieter" an die Tafel schreiben werde, und mein Vater glaubte, dass ich herausfinden würde, wie Menschen unendlich lange leben könnten. Meine wissenschaftlichen Leistungen bestehen eigentlich nur darin, dass ich damals, als ich mich aufs Teilrigorosum aus Medizinischer Physik vorbereitet habe, auf einige Zusammenhänge gekommen bin, die nicht ausdrücklich so im Lehrbuch gestanden sind, und dass ich nach meiner Promotion meinem verstorbenen Freund und Mentor Dr. Uwe Rohr geholfen habe, seine Ideen in einem gut vers

Ich kann nicht auswendig lernen

Auch wenn es nicht für mich spricht, möchte ich einmal festhalten: Ich kann nicht auswendig lernen. Wenn man im Medizinstudium einen Abschluss mit 1,0 haben möchte, muss man entweder viel Glück haben oder aber den Prüfungsstoff so lernen, dass man ihn im Wortlaut wiedergeben kann, wie er im Lehrbuch steht. Ich kannte einige Medizinstudenten, die über diese Fähigkeit verfügten. Ich gehöre aber nicht dazu. Wenn ich etwas lerne, lerne ich es sinngemäß und kann es nur in eigenen Worten ungefähr wiedergeben. Mein Vater hat das nie einsehen wollen. Er glaubte, ich hätte eine Abneigung gegen das Auswendiglernen. Aber die Wahrheit ist viel schlichter: Ich kann es einfach nicht! Deshalb habe ich auf die meisten Prüfungen im Medizinstudium nur Noten zwischen 2 und 4 bekommen. Manche Prüfungen habe ich auch erst beim zweiten Antritt geschafft.

Warum ich Mensa beigetreten bin

Dass es den Verein Mensa gibt, habe ich zum ersten Mal gelesen, als ich 14 Jahre alt war. Mein erster Gedanke war: Das ist wahrscheinlich ein Verein, in dem es viele Leute gibt, die zwar wenig gebildet, aber von sich selbst überzeugt sind und glauben, immer Recht zu haben. Zum Thema Intelligenztests hatte ich eine negative Einstellung, weil diese Tests bildungsunabhängig sind und daher jemand, der sein Leben lang nichts gelernt hat, unter Umständen besser abschneiden kann als einer, der viel gelernt hat. Dass ich im Alter von 18 Jahren Mensa beigetreten bin, war im Prinzip deswegen, weil ich diesen Leuten zeigen wollte: Seht her, ich habe immer fleißig gelernt und enorme Kenntnisse und Fähigkeiten, nehmt euch an Beispiel an mir, anstatt darüber zu lamentieren, dass eure angebliche Hochbegabung, die im Grunde genommen eher eine Inselbegabung für das Lösen von Intelligenztests darstellt, nicht erkannt wird. Da war schon klar, dass mir die Mensa-Mitglieder nicht unbedingt freundlich gegen