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Klaus Mainzer: Wie berechenbar ist unsere Welt

Die Grundmessage dieses Büchleins ( https://www.springer.com/de/book/9783658212971 ) ist klar: Es genügt nicht, Data Mining und Big Data anzuwenden. Um die Resultate wirklich zu verstehen und sich der Grenzen der Aussagekraft derselben bewusst zu sein, benötigt man ein Grundverständnis der dahinter liegenden mathematischen Theorie. Mainzer plädiert dafür, dass man sich mit automatischer Verifikation und Beweistheorie beschäftige. Er wendet sich an Logiker, Mathematiker, Informatiker und Philosophen. Das sind genau jene wissenschaftliche Disziplinen, die mich am meisten interessieren. Mainzer erwähnt zahlreiche Formalismen, von intuitionistischer Logik bis hin zu konstruktiver Mathematik. Die Literaturangaben mögen einen guten weiterführenden Einblick in die Materie geben. Das Büchlein hat insgesamt einen Umfang von nur 40 Seiten und ist somit schnell ausgelesen.

Biografien - Das Wichtigste steht nur in Nebensätzen

Ich habe also schon begonnen, die heute gekauften Biografien zu lesen. Dazu möchte ich feststellen: Ich habe solche Biografien ja schon in jungen Jahren zu lesen gepflegt; dabei habe ich aber in meiner jugendlichen Naivität immer vergessen, auf die wichtigste Sache zu achten: Wovon haben diese Leute gelebt? In der Tat sind diese Biografien immer so aufgebaut, dass diese wichtigste aller Sachen kaum erwähnt wird, allenfalls in kurzen Nebensätzen. Nur wenn man sehr aufmerksam liest, wird man feststellen, dass es bei vielen großen Intellektuellen monatelange Phasen der Erwerbslosigkeit gab (im Extremfall sogar jahrelange! Konrad Lorenz zum Beispiel lebte lange Zeit vom Einkommen seiner Frau, einer praktischen Ärztin) und sie oft nur durch Glück und Zufall Karriere gemacht haben (Karl Popper hatte seine Anstellung an der Londoner Universität zum Beispiel dem Engagement von Friedrich August von Hayek zu verdanken). Früher hatte ich offenbar angenommen, dass diese Intellektuellen nach dem Ab