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Es werden Posts vom Juli, 2014 angezeigt.

Die Verantwortung der Begabten

Manchen der Bekannten, die ich durch die Hochintelligenzclubs gewonnen habe, stößt es sauer auf, dass ich durch meine Erziehung die Einstellung erworben habe, dass Begabte (oder "Gescheite", wie man umgangssprachlich sagt) eine besondere Verantwortung haben, die ihnen zugeteilten Aufgaben ordentlich zu erledigen. "Was man macht, macht man ordentlich", war ein Motto meiner Eltern. Sie waren der Meinung, dass ein Gescheiter verpflichtet wäre, alle ihm zugeteilten Aufgaben ordentlich zu erledigen. Wenn ein Gescheiter, der die nötigen Fähigkeiten hätte, nicht die geforderte Leistung erbringt, sei das viel schlimmer zu werten als wenn ein weniger Begabter schlechte Leistungen erbringt, denn das sei ihm nachzusehen - er könne es einfach nicht besser. Die Bekannten aus den Hochintelligenzclubs fühlen sich durch diese Ansicht unter Druck gesetzt. In Wirklichkeit ist es aber vielmehr so, dass diese Leute gar keine "Gescheiten" im Sinne meiner Eltern sind. Wer in de

Verbildet

Fürwahr, ich bin verbildet. Der ganze Sinn und Zweck des Bildungswesens ist es ja, aus den jungen Menschen Glieder der Gesellschaft zu machen, die in bestehenden Systemen funktionieren und diese aufrecht erhalten. Durch das Bildungswesen werden Menschen in ihrer natürlichen Entwicklung gehemmt, denn die natürliche Entwicklung ist keineswegs die zu einem gut funktionierenden Systemerhalter. Der Mensch ist von Natur aus ein wildes Tier und würde sich auch gerne entsprechend verhalten. Das System hingegen ist nicht an die Menschen angepasst, sondern es stellt eine Ordnung dar, welche das Leben der Menschen regelt; der Sinn des Ganzen ist zweifelhaft: In vergangenen Jahrhunderten waren es wohl Kaiser und Könige, die über das Volk herrschten und es für ihre Zwecke ausbeuteten; jetzt ist zwar formell das Volk selbst am Ruder, aber es hat sich noch nicht derart emanzipiert, als dass es ihm gelungen wäre, das System an seine eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dabei ist Wissen durchaus etwas Schön

Gibt es Paradoxien?

In einigen der vergangenen Blogeinträge habe ich versucht, Gödel zu verteidigen, da ein Leser die Gültigkeit seiner Unvollständigkeitssätze bezweifelte. Die Formulierung der Unvollständigkeitssätze, die ich dort gebracht habe, setzt ja die Existenz von paradoxen Aussagen voraus, also von Aussagen, die weder wahr noch falsch sind, weil sie ihr Gegenteil implizieren. Es wurde dagegen der Einwand erhoben, es gebe gar keine paradoxen Aussagen; deswegen seien die Gödelschen Sätze Unsinn. Ich brachte als Gegenbeispiel die Aussage "Dieser Satz ist falsch", welcher ja sein Gegenteil impliziert. Als ich darüber nun erneut nachgedacht habe, ist mir eingefallen, dass es nach der Klassischen Logik ja tatsächlich keine paradoxen Aussagen geben kann, weil das Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten gilt: Entweder ist eine Aussage wahr, oder ihr Gegenteil ist wahr. Wenn aber eine Aussage ihr Gegenteil impliziert, dann kann diese Aussage nach den Gesetzen der Klassischen Logik nur falsch sein,