Posts

Es werden Posts vom Juli, 2013 angezeigt.

Union der Nordstaaten

Bild
Viele Politiker vertreten die Meinung, die Südstaaten der Europäischen Union seien nicht mehr tragbar, weil sie hoffnungslos überschuldet seien und die Nordstaaten für sie blechen müssen, was wiederum deren Wirtschaft schade. Mancherorts hört man daher, die Nordstaaten sollten aus der Europäischen Union austreten und eine eigene Union bilden. Hierbei wird rein wirtschaftlich argumentiert, dabei geht es in der Europäischen Union eher um politische Dinge. Politisch gesehen könnte es aber in der Tat sinnvoll sein, eine Union der Nordstaaten zu bilden, wobei diese Union nach Osten erweitert werden könnte - konkret könnte auch die Russische Föderation Teil dieser Union werden. Ich werde nun begründen, warum ich diese Idee für gut halte. Die Europäische Union wurde vor allem gegründet, um zu verhindern, dass Deutschland wieder auf die Idee kommen könnte, Frankreich militärisch anzugreifen. Die deutsch-französische Freundschaft war seit jeher das Leitmotiv der Europäischen Union. Dabei war Fr

Zwischenmenschliches

Ich habe mich oft gefragt, warum manche Leute (wohlgemerkt: hauptsächlich solche, die mich nur aus dem Internet kennen und mit denen ich nie persönlich zu tun gehabt habe) sagen, dass sie mich nicht mögen. Darüber habe ich jetzt wieder nachgedacht, weil ein Bekannter aus dem echten Leben mir heute gesagt hat, dass er mich für sehr nett hält, und mir eine hohe soziale Intelligenz attestiert hat. Einige Gedanken dazu: Wenn manche Leute gesagt haben, dass sie mich für "böse" halten, oder versucht haben, mich so darzustellen, dann hat das immer dazu geführt, dass ich mich nach dem Warum gefragt habe. Ich konnte mir das gerade deswegen nicht erklären, weil ich mich doch immer bemüht hatte, den Anforderungen meiner Mitmenschen zu entsprechen, anstatt nur an mich selbst zu denken und nur das zu tun, was mir unmittelbar nützte. Manchmal habe ich geglaubt, dass die Leute einen falschen Eindruck von mir hätten. Inzwischen bin ich aber auf eine Idee gekommen, die mir wegen meiner früher

Mein Mensa-Kollege

Dass ich mir immer noch über meinen Mensa-Kollegen Gedanken mache, von dem mein inzwischen fast auf den Tag genau einen Monat altes Blog-Posting "Intelligenz und Intellektualität" handelt, zeugt einerseits davon, dass ich derzeit keine wirklich großen Probleme habe, andererseits aber auch davon, dass mir seine Gedankenwelt immer noch absurd erscheint und ich nicht verstehen kann, wie ein Mensa-Mitglied (also jemand, von dem man annehmen dürfte, dass er nicht ganz dumm ist) so denken kann. Natürlich habe ich nie erwartet, dass er meinen Standpunkt übernehmen würde, aber als ich mit ihm diskutiert habe, habe ich zumindest geglaubt, auf ein wenig Verständnis zu stoßen. Mir scheint jedoch selbst das vergebene Liebesmüh gewesen zu sein. Seit einigen Wochen halte ich mich im übrigen von den österreichischen Mensa-Foren fern, nicht nur seinetwegen. Wie kann jemand einem ernsthaft verübeln, Medizin zu studieren und dafür recht lange zu brauchen? Die lange Studiendauer ist dem Studium

Das Bildungsniveau der Bevölkerung

Wenn man - wie es manche Beobachter tun - sagt, das allgemeine Bildungsniveau sei in den letzten Jahren und Jahrzehnten gesunken, dann beruht dieses Urteil meines Erachtens auf einer oberflächlichen (beurteilt wurden wahrscheinlich nur bestimmte Komponenten der Bildung, wie Rechtschreib- und Rechenkenntnisse, und nicht das Wissen über neue Dinge, das vor einigen Jahrzehnten noch gar kein Thema war, wie Computer) und einseitigen (nur aufgrund des möglicherweise niedrigeren Niveaus der Studienanfänger wurde eine Aussage über die Gesamtbevölkerung getroffen) Analyse, und das Urteil ist höchstwahrscheinlich sogar falsch, denn ich vermute, dass das allgemeine Bildungsniveau im Verlauf der Zeit eher zugenommen hat. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen hierzulande einen höheren Bildungsabschluss erreichen. Es ist also zumindest das Streben nach höherer Bildung in weiten Teilen der Bevölkerung vorhanden. Nun mag freilich das durchschnittliche Niveau heutiger Maturanten niedriger sein als frü

Autismus

Im Mai dieses Jahres wurde die fünfte Auflage des "Diagnostic and Statistic Manual of Mental Disorders" der American Psychiatric Association (DSM-5) veröffentlicht. Darin findet sich die Diagnose "Asperger-Syndrom" nicht mehr. Statt dessen gibt es nun für alle Formen von Autismus die einheitliche Diagnose "autism spectrum disorder" [1]. Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits fand ich den Trend bedenklich, dass Medienberichten zufolge in den letzten zehn bis zwanzig Jahren in der westlichen Welt bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger durch Ärzte und offenbar auch durch Psychologen die Diagnose "Asperger-Syndrom" gestellt wurde. In den Ohren eines Laien klingt "Asperger-Syndrom" nach einer besonders schweren Erkrankung. Auch wenn der Begriff "Syndrom" eigentlich nur das gleichzeitige Zusammentreffen mehrerer Auffälligkeiten bezeichnet und das Vorliegen eines Syndroms allein noch keinen Krankhe

Schutz vor Willkür

In der Politik herrscht babylonische Sprachverwirrung. Das hat damit zu tun, dass es keine einheitliche Sprachregelung gibt. Verschiedene Begriffe werden völlig unterschiedlich interpretiert. Beispielsweise verstehen die einen unter einem "Rechten" einen Nationalisten und die anderen einen Anhänger der freien Marktwirtschaft. Deshalb ist es wichtig, die Begriffe zuerst zu definieren, bevor man von ihnen spricht, wie ich es im Fall des Liberalismus im Artikel [1] getan habe. Was ich heute schreiben wollte: Klassisch Liberale treten vor allem für die Freiheit des Individuums vor staatlicher Willkür ein. Sei es zum Beispiel, dass sie dagegen eintreten, dass jedes Individuum aus beliebigen Gründen festgenommen werden kann, ohne dass ein konkreter Verdacht in Bezug auf den Verstoß gegen ein Gesetz besteht. Auch diejenigen, die sich gegen die Wehrpflicht einsetzen, handeln im Sinne des Klassischen Liberalismus. Aber warum beschränkt sich der Klassische Liberalismus nur auf den Staa

Die Goldene Ära der Videospiele

Mein Eintritt in die Volksschule fiel zeitlich zusammen mit dem Beginn der "Goldenen Ära der Videospiele". Diese Ära endete 1995 mit dem Erscheinen der "Next Generation"-Konsolen, wodurch sich der Schwerpunkt auf Spiele mit dreidimensionaler Grafik verlagerte. 3D-Spiele haben mich nie begeistert, aber die Spiele der späten 8-bit- und der 16-bit-Ära, die zwischen 1989 und 1995 erschienen sind, haben mir sehr gefallen, und ich spiele sie auch heute noch, wenn ich nichts Besseres zu tun habe. Diese Zeit zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass viele Ideen zum ersten Mal umgesetzt wurden. Dadurch herrschte ein hoher Innovationsgrad vor, was in großem Gegensatz zu den heutigen Spielen steht, die meistens nur Neuimplementierungen bekannter Konzepte darstellen. Die Grundsteine für manche Spiele-Serien, wie beispielsweise Super Mario, Castlevania oder Mega Man, waren zwar bereits Mitte der 1980er Jahre gelegt worden, aber die Fassungen der frühen 1990er Jahre wiesen e

Der Umgang mit Menschen

Den richtigen Ton im Umgang mit anderen Menschen zu finden, gehört wahrscheinlich zu den größten Herausforderungen des Alltags. Manche werden vielleicht meinen, dass ihnen das nicht schwer fällt, aber Hand aufs Herz: Wer kann von sich wirklich behaupten, mit jedem Menschen richtig umgehen zu können, egal in welcher Lebenslage? Welcher Mann meint wirklich, es mit jeder x-beliebigen Frau jahrelang in einem gemeinsamen Haushalt aushalten zu können? Die hohe Scheidungsrate hier in Wien - zwei Drittel aller Ehen werden geschieden - zeigt, dass das in der Tat nicht so leicht ist, wie man vielleicht meinen möchte. Für mich war die Mitgliedschaft in der Mensa vor allem wertvoll, um ein relativ breites Spektrum an Menschen kennen zu lernen und so Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Menschen zu sammeln. Dabei muss man aber bedenken, dass die Mensaner, auch wenn es in diesem Verein sehr viele verschiedene Berufsgruppen gibt, von der Hausfrau bis zum Universitätsprofessor, doch einen recht spe

Computergrafik

Warum ich mich nie ernsthaft mit Computergrafik beschäftigt habe: Computergrafik hat nicht nur eine technische, sondern auch eine ästhetische Komponente, und die Beurteilung dieser Komponente ist subjektiv. Zwar kann man Grafik-Demos auch nach objektiven Kriterien beurteilen, wie der Frame-Rate oder der Anzahl der gleichzeitig bewegten Objekte. Entscheidend ist aber der subjektive ästhetische Eindruck, und ich persönlich bin nicht bereit, mich einem System zu unterwerfen, in dem die Leistung nicht ausschließlich nach rein objektiven Kriterien beurteilt wird. Dass ich etwas kann, auch wenn ich wegen meines Desinteresses an Computergrafik in der Demoszene bisweilen als "Lamer" betrachtet werde, habe ich schon zu diversen Anlässen unter Beweis gestellt. In Size-Optimizing-Wettbewerben erfolgt die Bewertung völlig objektiv, das entscheidende Kriterium ist die Größe des Code. Als ich anno 1998 als 14-jähriger an einem solchen Wettbewerb teilnahm, stellte sich heraus, dass meine Lö

Lebenserfahrungen

Manche Menschen mögen schon Recht haben, wenn sie sagen, dass sie Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, die ich (noch) nicht gemacht habe. Umgekehrt gilt es aber auch. Vor allem habe ich durch mein Medizinstudium die Erfahrung gemacht, was es heißt, jemandem ausgeliefert zu sein, dem man selbst egal ist. Denn die Professoren an der Medizinischen Universität prüfen nur, weil es ihre Pflicht ist. Welche Note sie dem einzelnen Kandidaten geben, ist für sie ohne Konsequenzen. Wenn sie schlecht gelaunt sind, können sie den Studenten so streng prüfen, dass er versagt und durchfällt, auch wenn er noch so gut vorbereitet ist. Das alles hat für sie keine Konsequenzen, die Universität ist im Streitfall eher auf ihrer Seite. Ein Student muss schon wirklich das Kind einer besonders einflussreichen Persönlichkeit sein, damit die Prüfer Angst davor haben könnten, ihn ungerecht zu beurteilen, und er selbst keine Furcht vor der Prüfung haben muss. Das ist anders als in der Schule. In der Schule ha

"Studium zweiter Wahl"

In einem Forum meinte jemand, Informatik sei ein "Studium zweiter Wahl". Wenn dem so wäre, dann fragte ich mich, was ein Studium erster Wahl wäre? Vielleicht Mathematik oder Physik? Denn laut amerikanischen Statistiken sind Physikstudenten die Studenten mit dem im Schnitt höchsten IQ, gefolgt von den Mathematikstudenten. Aber an dritter Stelle kommen bereits die Informatikstudenten. So gesehen, halte ich die Aussage, Informatik sei ein "Studium zweiter Wahl", für sehr fragwürdig. Man bedenke zudem, dass Computer heutzutage überall eine Rolle spielen, egal in welchem Wirtschaftszweig. Überall braucht man Leute, die sich mit Computern gut auskennen. Mir erscheint Informatik aus diesem Grund ein sehr universelles Studium zu seien, also alles andere als ein "Studium zweiter Wahl". Sicherlich ist man als studierter Informatiker aber für viele Positionen in der EDV überqualifiziert, weil dafür eine Lehre oder eine HTL völlig ausreichen würde und die Theorie, die

Aussagekraft von Intelligenztests

Wenn man nun erkannt hat, dass manche Mensa-Mitglieder nicht gut im Rechtschreiben sind, dann könnte man meinen: "Wenn jemand in einem Intelligenztest einen hohen Wert erreicht hat, bedeutet das nicht unbedingt, dass er deswegen gute Rechtschreibkenntnisse haben muss; daraus folgt, dass auch jemand mit nur mangelhaften Rechtschreibkenntnissen hochintelligent sein kann." Dieser logische Schluss ist aber nicht allgemein gültig, sondern lediglich erfüllbar; erfüllt wird er unter der Annahme, dass Intelligenztests tatsächlich geeignet seien zu bestimmen, wer (hoch)intelligent ist. Diese Annahme aber ist diskussionswürdig.

Schockerlebnisse

Es ist immer wieder interessant, manchmal auch amüsant, zu welchen Schockerlebnissen es kommt, wenn Leute etwas ihr ganzes Leben lang für wahr gehalten haben und sich dann herausstellt, dass die vermeintliche Wahrheit eine Scheinwahrheit war. Anstatt über andere Personen herzuziehen, gedenke ich aber, zunächst so fair zu bleiben, dass ich in erster Linie über meine eigenen Schockerlebnisse dieser Art sprechen werde. Früher dachte ich, Intelligenz hätte etwas mit Rechtschreibung zu tun. So war ich schockiert, als ich feststellte, dass es bei der Mensa Leute gibt, die ich aufgrund ihrer mangelhaften Rechtschreibkenntnisse früher niemals für intelligent gehalten hätte. Aber ich habe rasch gelernt (was manche anscheinend bis heute nicht begriffen haben), dass es unzulässig ist zu glauben, alle Menschen wären im Großen und Ganzen ähnlich sozialisiert worden. Es gibt zum Beispiel Eltern, die ihre Kinder gar keine Bücher lesen lassen und statt dessen schauen, dass die Kinder ständig mit prakt

Das Allmachts-Paradoxon

Verschiedene Leute haben schon auf mehr oder wenige dilettantische Weise versucht, die Existenz eines allmächtigen höheren Wesens zu beweisen. Ich kann jedenfalls klar zeigen, dass die Annahme, ein Wesen sei allmächtig, zu einem Widerspruch führt, also paradox ist: Nehmen wir an, der Allmächtige hat keine rechte Freude an der Menschheit mehr und beschließt: "Es soll keine Menschen mehr geben, und dieser Wunsch ist unwiderruflich." Die Menschen verschwinden vom Erdboden - und der Allmächtige verspürt Reue: "Eigentlich wäre es doch besser, wenn es wieder Menschen gäbe." Da der Allmächtige aber zuerst beschlossen hat, dass sein Wunsch, dass es keine Menschen mehr geben sollte, unwiderruflich ist, haben wir hier einen Widerspruch: Entweder ist der Wunsch unwiderruflich, dann hat sich der Allmächtige in seiner Macht selbst beschränkt, denn er kann ihn nicht rückgängig machen. Oder der Wunsch ist doch nicht unwiderruflich, dann heißt das aber, dass der Allmächtige nicht i

Popperschule

An die Popperschule habe ich nun eine Anfrage geschickt, weil ich selbst keine Popper-Absolventen kenne, die als Assistenten oder Assistentinnen an der Universität arbeiten und die Habilitation anstreben. Wenn es wirklich so ist, wie ich vermute, dass familiäre und persönliche Beziehungen bzw. die Mitgliedschaft in Organisationen wie dem Österreichischen Cartellverband (CV) mehr zählen als die tatsächliche intellektuelle Begabung, dann finde ich es sehr schade, wie viel Potenzial hier nicht genützt wird. Die Ehrentafel auf der Website der Popperschule zeigt nämlich sehr deutlich, dass die Popperschüler tatsächlich auf allen Gebieten, für die sie sich interessieren, zu den Besten dieser Republik gehören. Link: https://www.popperschule.at/leben/ehrentafel.html

Stochastokratie

Und wieder stelle ich fest, dass ich nicht der Erste war, der eine Idee gehabt hat - aber soweit ich weiß, wurde sie noch nicht umgesetzt. Die Rede ist von der Stochastokratie, der Herrschaft des Zufalls. Kurz gesagt: Politiker verwenden meist eine von zwei Heuristiken zur Entscheidungsfindung, die eine ist ideologisch (also weltanschaulich begründet) und die andere pragmatisch (man gibt gewisse weltanschauliche Ansichten auf, um realpolitische Ziele zu erreichen). Die dritte denkbare Heuristik wäre die Stochastik. Dabei würden Politiker aus einer vorgegebenen Menge von Optionen per Zufallsgenerator diejenige auswählen, die sie dann vertreten. Eine stochastokratische Partei könnte beispielsweise wie folgt vorgehen: Man wählt ein Thema aus, zum Beispiel "Bildungspolitik", und lädt die Leute zu einer Brainstorming-Session ein. Jeder soll möglichst verrückte Ideen zum Thema vorschlagen. Diese werden dann nummeriert, zum Beispiel: 1. Es sollte keine Schulen mehr geben. 2. Der Unt

Interessen

Als Kleinkind habe ich mich hauptsächlich für alterstypische Dinge interessiert, wie Comics und Cartoons. Ab dem Volksschulalter dann für Computer. Als Jugendlicher erwachte in mir das Interesse an Weltgeschichte, Politik und Geografie. Als junger Erwachsener beschäftigte ich mich dann mit Naturwissenschaften und damit verbundenen Bereichen der Philosophie wie der Erkenntnistheorie. Jetzt beginne ich mich den praktischen Dingen des Lebens zu widmen - womit andere vielleicht schon im Volksschulalter Erfahrungen gesammelt haben. Mir ist es halt immer so gut gegangen, dass diese Sachen für mich nicht so wichtig waren. In diesem Zusammenhang: Ich habe heute "On physics and philosophy" von Bernard d'Espagnat gekauft. Obwohl der Autor sich immer eher für Philosophie und Geisteswissenschaften interessiert hat, hat er Naturwissenschaften (vor allem Physik) studiert, weil er der Meinung war, dass Fortschritte in der Philosophie nur mit guten Kenntnissen der Naturwissenschaften mög

Gespräch mit Renee Schroeder

Auf der Homepage der Zeitschrift "profil" befindet sich ein Interview mit der Molekularbiologin Renée Schroeder. Darin äußert sie sich kritisch über Religion und Religiosität. Diese erfrischend unkonventionellen Ansichten für eine österreichische Forscherin, in einem Land, wo viele Posten an Unis durch erzkonservativ-katholische CV-Mitglieder besetzt sind, waren wohltuend zu lesen. Man muss aber beachten, dass Frau Schroeder vor allem ein "Darling" der politisch eher links orientierten Medien ist, während sie selbst in der wissenschaftlichen Landschaft, zum Teil sicher aus gleichermaßen politischen Gründen, einen schweren Stand hat. So war ja vor einigen Jahren davon zu lesen, dass ihr die ordentliche Professur trotz ihrer Prominenz und ihrer Leistungen (vom Österreichischen Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten wurde sie einst zur "Wissenschaftlerin des Jahres" gewählt) lange Zeit verweigert wurde; erst 2006 hat sie es endlich geschafft. Kritis

Sozialisation

Im Political Compass hat sich heute wieder gezeigt, dass meine Ansichten als "sehr liberal" zu klassifizieren sind; und auch einige meiner ehemaligen Mitschüler vom Gymnasium haben in dieser Hinsicht sehr ähnlich abgeschnitten wie ich. Ich vermute, dass meine liberalen Ansichten auf meine Sozialisation am Gymnasium zurückzuführen sind. Auch wenn ich mich in meiner Klassengemeinschaft nicht immer ganz wohl gefühlt habe, hat sie mich dennoch geprägt, und - Hand aufs Herz - meine ehemaligen Klassenkameraden gehören ganz bestimmt zu den angenehmsten Menschen, denen ich je begegnet bin und denen ich aller Voraussicht nach jemals begegnen werde. Jedenfalls mögen meine liberalen Einstellungen auch Grund sein, warum ich nie einer Studentenverbindung beigetreten, sondern statt dessen zur Mensa gegangen bin. Denn die Studentenverbindungen sind hierzulande meist eher konservativ. Da hätte ich nicht hineingepasst. Bei der Mensa fand ich hingegen reizvoll, dass da jeder Mitglied werden ka

Unterschied Hochbegabung - Höchstbegabung

Eine Bekannte von mir hat sich schon als Jugendliche schriftstellerisch betätigt und inzwischen (sie ist etwa gleich alt wie ich - Jahrgang 1983 oder 1984) schon zahlreiche Romane, aber auch Sachbücher auf den Markt gebracht. Obwohl Finnin, spricht sie hervorragend Englisch. Sie kann auch recht gut zeichnen. Was sie dagegen nicht gerne macht, ist programmieren, denn diese Tätigkeit erfordert ihrer Meinung nach zu viel logisches Denken. Soweit eine Ferndiagnose möglich ist, schätze ich ihren IQ auf ungefähr 130 (auf einer Skala mit Mittelwert 100 und Standardabweichung 15). Das ist ein sehr respektabler Wert, der von rund 98% der Bevölkerung nicht erreicht wird. Aber ein IQ von 130 darf auch nicht überschätzt werden. Mit diesem IQ ist man für die Anforderungen des täglichen Lebens gut gerüstet und wird eine höhere Schullaufbahn ohne Probleme bewältigen können, wenn man nur regelmäßig seine Hausaufgaben macht und mitlernt. Doch für wirklich anspruchsvolle Aufgaben benötigt man wahrschein

"Die Geschichte des Aronass" - Interpretation

In der Schule ist es üblich, dass die Schüler Gedichte und Geschichten interpretieren müssen. Dabei werden den Autoren oft Dinge in den Mund gelegt, die sie weder gesagt noch gemeint haben. Damit mir nicht dasselbe passiert, lege ich hiermit offiziell fest, wie mein Romanfragment "Die Geschichte des Aronass" zu interpretieren ist. "Die Geschichte des Aronass" handelt von einem Jungen, der ausgewählt wird, um den Göttern geopfert zu werden. Von seiner Bestimmung erfährt er zunächst nichts, sondern kommt auf eine Eliteschule, die alle besuchen müssen, die als Opfer ausgewählt worden sind. In acht Jahren lernt er dort sehr viel vor allem über religiöse Lehren. Erst gegen Ende der Schullaufbahn erfährt er von seiner Bestimmung. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Schüler aufgrund der jahrelangen religiösen Indoktrinierung bereit, ihr Schicksal hinzunehmen. Diese Geschichte ist eine Allegorie auf meine eigene Schulzeit. Ich wurde, weil ich in der Volksschule gute Noten

Über Denktraditionen

Mein Artikel über den Unterschied zwischen Hochbegabung und Höchstbegabung stieß bei einigen Lesern auf Ablehnung; dazu möchte ich Folgendes sagen: Es mag schon sein, dass es im ersten Moment schrecklich klingt, wenn jemand sagt, dass nur Menschen mit einem IQ von 140 (also ca. 0,5% der Bevölkerung) wirklich intelligent seien. Sind denn nicht wesentlich mehr, im Prinzip sogar alle Menschen intelligent? Ja, es stimmt schon, alle, oder zumindest fast alle, Menschen sind intelligent. Aber: Die wenigsten Menschen denken wirklich selbstständig. Oder wenn, dann nur von Zeit zu Zeit. Nur wenige Menschen kommen regelmäßig selbstständig zu neuen Konklusionen. Und das ist es meiner Auffassung nach, was Cooijmans unter "intelligent" versteht. Viele Menschen wirken intelligent, sind aber keine selbstständigen Denker. Sie verfügen nur über tradiertes Wissen und tradierte Denkmuster. Denktraditionen würde ich hierbei unterteilen in Meinungstraditionen und Argumententraditionen. Einerseits

Menschlich-soziale Reife

Eine Diskussion auf Facebook hat wieder einmal ein Vorurteil bestätigt, das viele Menschen Hochbegabten gegenüber haben: nämlich dass die Hochbegabten in ihrer menschlich-sozialen Reife gleichaltrigen Normalbegabten meist hinterher hinken. Ob das wirklich auf alle Hochbegabten zutrifft, ist zwar zu bezweifeln, aber zumindest gibt es einige Hochbegabte, für die dieses Vorurteil tatsächlich gilt. Sie glauben, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, und erheben den Anspruch, sogar deutlich ältere, zum Teil aber ebenfalls hochintelligente Personen belehren zu dürfen. Meiner Meinung nach gäbe es eine Lösung, wie man erwirken könnte, dass auch Hochbegabte im Alter von 18 Jahren den altersüblichen Reifegrad erreichten, nämlich eigene Schulen speziell für Hoch- bzw. Höchstbegabte. Diese Schulen müssten vor allem zwei Anforderungen erfüllen: 1. Die Schüler müssten als das wahrgenommen werden, was sie sind, nämlich als besonders begabt. 2. Die Schüler müssten ihrer Begabung entsprechend

Vom Können und Meinen

Der Umgang mit Normalbegabten fällt einem Höchstbegabten, der in dieser Beziehung keine speziellen Erfahrungen gemacht hat, meistens schwer, weil er sich aufgrund seiner verschiedenartigen Entwicklung nicht in diese hineinversetzen kann. Was mir aber aufgefallen ist: Normalbegabte haben oft Probleme, weil sie bestimmte Dinge nicht <i>können</i>. Diese Frage stellte sich für mich nie, außer im Sport. Als Höchstbegabter verwendet man eigentlich die meiste Zeit und Energie damit, sich Gedanken über weltanschauliche Fragestellungen zu machen. Es geht also weniger darum, was man kann (man kann im Prinzip so gut wie alles), sondern zu welchen Konklusionen man kommt und welche Meinungen man vertritt. Für mich war es erstaunlich, wie Anfang 2002 die Leute reagierten, als ich (naiv, wie ich war) auf meiner Homepage bekannt gab, mit welchen Noten ich meine Matura abgelegt hatte. Ich kann mich noch gut erinnern: "Adok! Dich mag keiner! Sag' mal, was kannst du nicht?" Das

Das große Ganze

Ich habe festgestellt, dass ich mich zu sehr von Detailfragen ablenken lasse und nicht auf das große Ganze achte. Auf die Frage "Wer hat Geld?" wird man nach einigem Überlegen vielleicht antworten: am ehesten der Staat. Tatsächlich hat der Staat aber <i>kein</i> Geld, weil er maßlos überschuldet ist. Die Schulden hat er bei diversen Geldgebern, vor allem Banken. Diese werden auch nicht ewig immer nur Geld hergeben, ohne Aussicht, jemals etwas zurückzubekommen. Irgendwann wird auch ihnen die Puste ausgehen. Eher verfügen noch Großkonzerne wie Microsoft oder Google über Kapital. Man muss das Ganze jedenfalls global betrachten, es reicht nicht, auf nationaler Ebene zu bleiben. De facto leben wir ja auch gar nicht mehr in einer Demokratie, weil die meisten Gesetze von der Europäischen Kommission in Brüssel verabschiedet werden, die nicht demokratisch legitimiert ist. Die Europäische Union als Superstaat verfügt vielleicht noch über Kapital, aber angesichts der gewalti

Gut und Böse

Klassische, aber auch moderne Märchen (Zeichentrickfilme!) teilen die Welt häufig in Gut und Böse ein. Dieser Einteilung liegt meiner Meinung nach eine archaische, kollektivistische Weltanschauung zugrunde. Gut sind diejenigen, die zum eigenen Kollektiv gehören und sich an die Gesetze halten, die in diesem Kollektiv gelten; alle Anderen sind böse. Ob aber die Gesetze, die im eigenen Kollektiv gelten, wirklich objektiv gut sind oder nur bestimmten Personen oder Gruppierungen nutzen und ob das eigene Kollektiv wirklich derart tugendhaft ist, wie es dargestellt wird, oder ob es vielmehr sehr wohl andere Menschengruppen oder Tiere und Pflanzen ausbeutet und unterdrückt, wird bewusst nicht thematisiert. Somit vermitteln die Geschichten, mit denen wir als Kinder konfrontiert wurden, im Prinzip ein konservatives, xenophobes Weltbild. Und das wird von denjenigen, die diese Märchen und Cartoons auf den Markt gebracht haben, und denjenigen, die zugelassen haben, dass diese Geschichten unters Vol

Der Gesundheitsbegriff der WHO

Die vernünftigeren Leute, die verstanden haben, worum es geht, kritisieren an meinem Artikel "Über Genetik" vor allem, dass von "Idealvorstellungen" gesprochen und nicht nur die Beseitigung von Krankheiten gefordert wird. Dazu ist zu sagen: Die World Health Organization (WHO), eine Teilorganisation der Vereinten Nationen (UN), definiert Gesundheit wie folgt: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen." (Original: "Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.") Medizinisch anzustreben ist natürlich stets völlige Gesundheit und nicht nur das Fehlen von bestimmten Krankheiten. Freilich kann das Kind nicht selbst über seine genetischen Merkmale bestimmen, deswegen tun es nach meinem Modell die Eltern. Das ist nicht ideal, aber die beste mir möglich erscheinende Lösun

Goyas Geister

"Goyas Geister" (im Original: "Los fantasmas de Goya") ist mein Lieblingsfilm. Ich habe diesen Film einmal im österreichischen Fernsehen gesehen und mir sofort gedacht: Das ist er. Dieser Film verdeutlicht vieles von dem, was mir damals durch den Kopf gegangen ist, über die Natur des Menschen und die Natur der Macht. Früher habe ich sehr wenig fern gesehen, nur als Kind gelegentlich Zeichentrickserien, aber als Jugendlicher fast gar nicht. Erst während des Studiums habe ich begonnen, mir zur Entspannung ab und zu das Hauptabendprogramm anzusehen. Dementsprechend kenne ich nur relativ wenige Filme. Als ich mich einmal fragte, welcher wohl mein Lieblingsfilm sei, war ich unschlüssig. Viele Filme hatte ich unterhaltsam gefunden, aber keiner hatte einen bleibenden Eindruck auf mich gemacht. Als ich dann aber "Goyas Geister" sah, dachte ich mir: Ja, das ist ein guter Film, diesen Film werde ich von nun an als meinen Lieblingsfilm betrachten. Eine Lehre, die man

HC Strache über die "neuen Juden"

FPÖ-Obmann HC Strache hat vor einiger Zeit vor versammelten Burschenschaftern gesagt: "Wir sind die neuen Juden." Für diese Aussage hat er viel Kritik geerntet. Tatsache ist aber: Die Rechten sind heutzutage eine Minderheit, die wirtschaftlich recht erfolgreich ist und durchaus wertvolle Leistungen für die Gesamtgesellschaft erbringt, gleichzeitig aber von der Mehrheit der Bevölkerung mit Misstrauen und Argwohn beobachtet wird. So habe jedenfalls ich HC Straches Äußerung verstanden.

Klasseneinteilung der Menschheit

Die Einteilung in fünf Stände (siehe eines der gestrigen Postings) ist sicherlich überholt. Ich überlege, wie man die Menschen nach ihrer Erwerbstätigkeit in Klassen einteilen könnte. Wichtig ist: Es soll sich um Klassen handeln, also um disjunkte Teilmengen. Daher darf es keine Schnittmengen geben. Ein erster Versuch: 1. Erste Klasse: Menschen, die so viel Geld haben, dass sie davon leben, ohne einer Arbeit nachzugehen (zum Beispiel von den Zinserträgen), und auch keine Arbeitnehmer beschäftigen (Privatiers) 2. Zweite Klasse: Arbeitgeber (die andere Menschen beschäftigen und die Produkte der Arbeit dieser Menschen verkaufen) 3. Dritte Klasse: Arbeitnehmer (wer einer Arbeit nachgeht, um Geld zu verdienen), die nicht zugleich Arbeitgeber sind 4. Vierte Klasse: Menschen, die keine Einkünfte haben und von ihrer Familie oder von Bekannten erhalten werden 5. Fünfte Klasse: Menschen, die keine Einkünfte haben und nur von der Gemeinschaft bzw. dem Staat erhalten werden 6. Sechste Klasse: Mens

"Extraordinäre" als absolute Randgruppe

Der Autor des Buchs "Talent-Management spezial: Hochbegabte erfolgreich führen" hat mir ein kostenloses Exemplar der ersten Auflage zukommen lassen, weil er gerne Zitate aus diesem Blog in der für dieses Jahr geplanten Neuauflage des Buchs verwenden möchte. An diesem Buch ist mir vor allem aufgefallen, dass es sich fast ausschließlich an Hochbegabte mit einem IQ im Bereich zwischen 130 und 140 wendet und die Höchstbegabten mit einem IQ von 145 oder höher, die immerhin rund 0,1% der Bevölkerung ausmachen (also in Österreich etwa 8000 und in Wien etwa 1600 Personen), als "die Extraordinären" bezeichnet und sie als eine absolute Randgruppe darstellt, deren Bedürfnisse lediglich in einem knappen Kapitel kurz abgehandelt werden. Gehöre ich mit meinem IQ von ca. 150 (Durchschnitt aller Testergebnisse) also einer absoluten Randgruppe an, die nicht einmal in einem Buch, das sich mit Hochbegabung beschäftigt, wirklich erwähnenswert ist? Zumindest ist mir aufgefallen, dass se

Der Gesundheitsbegriff der WHO

Die vernünftigeren Leute, die verstanden haben, worum es geht, kritisieren an meinem Artikel "Über Genetik" vor allem, dass von "Idealvorstellungen" gesprochen und nicht nur die Beseitigung von Krankheiten gefordert wird. Dazu ist zu sagen: Die World Health Organization (WHO), eine Teilorganisation der Vereinten Nationen (UN), definiert Gesundheit wie folgt: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen." (Original: "Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.") Medizinisch anzustreben ist natürlich stets völlige Gesundheit und nicht nur das Fehlen von bestimmten Krankheiten. Freilich kann das Kind nicht selbst über seine genetischen Merkmale bestimmen, deswegen tun es nach meinem Modell die Eltern. Das ist nicht ideal, aber die beste mir möglich erscheinende Lösung.

Über Genetik

In der Vereinszeitschrift von Mensa Österreich, der DISKUSSION, gab es ab Ausgabe 281 eine Debatte zu den Themen Genetik und Gentechnik, angeregt von Dr. Theresia Adelberger, der damaligen "Schriftleiterin" der DISKUSSION. Dadurch, dass diese alten Ausgaben der Vereinszeitschrift, die noch vor meiner eigenen Zeit als Mensa-Mitglied erschienen sind, nun elektronisch erfasst und allen Mensa-Mitgliedern via Internet zur Verfügung gestellt worden sind, besteht jetzt die Möglichkeit, diese alten Ausgaben zu lesen und über die auch heute noch relevanten Artikel, wie etwa die Beiträge über Genetik, zu diskutieren. Frau Dr. Adelbergers Eingangsstatement in Ausgabe 282 zeugt leider von einer gewissen Naivität, wenn sie behauptet, genetische Diagnostik alleine sei völlig harmlos und lediglich Eingriffe ins Erbgut seien problematisch. Dies ist falsch: Durch genetische Diagnostik können besonders intime Informationen über Personen erfasst werden, einschließlich solcher Dinge, über die di

Fünf Stände

Ich lese gerade ein Buch über "Deutsche Rechtsgeschichte", und ein für mich sehr interessantes Kapitel war das über die ständische Ordnung. Im Mittelalter unterschied man vier Stände: den Adel, die Freien, die Minderfreien und die Unfreien. Das entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter. Allgemein anerkannt ist, dass es in Frankreich (aber im Prinzip auch in Deutschland) bis zur Französischen Revolution drei Stände gab: den Klerus, den Adel und das Bürgertum. Das findet man sogar in der Wikipedia. Wie das Buch "Deutsche Rechtsgeschichte" schreibt, entwickelte sich nach der Industriellen Revolution ein "Vierter Stand": die Arbeiterschaft. Im Hinterkopf hatte ich freilich, dass es fünf Stände gäbe. Tatsächlich wurde ich im Internet fündig: Ein Schriftsteller postulierte die Existenz eines fünften Stands, und seine Definition entspricht dem, was ich mir gedacht habe. Als eigene Leistung möchte ich angeben, dass ich nicht nur die Einteilung der Gesellschaft in

Stress

Im Medizinstudium lernt man, dass negativer Stress (Disstress) eine der größten Gefahren für die Gesundheit darstellt. Negativer Stress schwächt das Immunsystem und macht anfälliger für Infektionskrankheiten, seelische Störungen und sogar Krebs. Ich habe festgestellt, dass ich mich hauptsächlich dadurch stresse, dass ich im Internet Diskussionen starte oder öffentliche Äußerungen tätige, die dazu führen, dass ich von anderen Menschen angegriffen werde. Die meisten Angriffe entbehren jeglicher Grundlage, aber man muss auf jeden einzelnen Angriff reagieren und klarstellen, dass man falsch verstanden wurde oder einem etwas in den Mund gelegt wurde, das man gar nicht gesagt hat. Das verursacht Stress. Im Studium hatte ich einen Kollegen, der sich sehr wenig mit anderen Menschen abgab. Zu seinen Gesprächspartnern zählten lediglich ich und einige weitere Studienkollegen. Er wirkte stets gut gelaunt und nie gestresst. Dieser Studienkollege hat sein Medizinstudium in nur sieben Semestern hinte

Liberalismus und Religiosität

Der Zusammenhang zwischen der politischen Einstellung und der Religion eines Menschen ist sicherlich ein interessantes Thema für die empirische Sozialforschung. Ich bin aber weder Sozio- noch Politologe und werde deswegen nur einige theoretische und teilweise eher subjektive Überlegungen anstellen. Zudem werde ich mich auf die politische Richtung des Liberalismus beschränken, weil ich hauptsächlich Menschen kenne, die dieser Denktradition nahe stehen. Den Begriff Liberalismus habe ich bereits in [1] definiert, ergo werde ich dies an dieser Stelle nicht nochmals tun. Ich bitte daher den geneigten Leser, kurz meinen früheren Artikel anzulesen, bevor er mit diesem Artikel fortsetzt. Ich machte im Laufe der Jahre die Erfahrung, dass manche Liberale keineswegs Religionen gegenüber grundsätzlich skeptisch und so "freidenkerisch" eingestellt sind, wie ich es bin. Das war für mich interessant, denn ich hatte Anderes angenommen. Im folgenden Text werde ich darlegen, worin meiner Vermu