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Es werden Posts vom September, 2013 angezeigt.

Parlamentswahl in Österreich

Die Sensation des Tages: Mit voraussichtlich 5,2% der Stimmen hat erstmals seit Jahrzehnten eine neue Partei aus dem Stand heraus (also nicht als Abspaltung einer bereits existierenden, im Parlament vertretenen Partei) den Einzug ins Parlament geschafft. Es handelt sich um die liberale Partei NEOS. Schon eine Ironie der Geschichte, dass sich im bisher nicht gerade für Liberalismus bekannten Österreich nun genau das Gegenteil von dem zugetragen hat, was eine Woche zuvor in Deutschland passiert ist! Besonders freue ich mich, dass nun mehrere meiner Facebook-Freunde Parlamentsabgeordnete sein werden. Ich war ja bis vor einigen Monaten Mitglied bei den Jungen Liberalen, einer der Organisationen, die an der Wahlplattform NEOS beteiligt sind. Nun verfüge ich über persönliche Kontakte zu Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat! Wer weiß, vielleicht werden nun sogar einige meiner politischen Ideen umgesetzt werden - oder zumindest darüber abgestimmt. Let's see what the future will ho

Politik der Zukunft - Zukunft der Politik

Wir haben ja schon genügend oft gelesen, wie schlecht die Politiker ihren Job machen. Meine Frage, sehr ernst gemeint: Wie sollte man es besser machen? Wie sähe eine nachhaltige Politik aus, die ein gutes Zusammenleben auf lange Sicht ermöglichen würde? Was ich mir denke: Es ist halt so, dass jeder Mensch Geld verdienen muss, um das Lebensnotwendige kaufen zu können. Es ist eher unwahrscheinlich, dass es möglich sein könnte, das Wirtschaftssystem so grundlegend zu reformieren, dass alles gratis wird. Deswegen müssen die Leute irgendwelche Jobs haben, für die sie bezahlt werden. Es braucht also Ideen für sinnvolle Tätigkeiten, für die auch Kunden bereit wären zu zahlen. Meiner Meinung nach kann die Politik nur die Rahmenbedingungen schaffen. Es ist also doch eher Sache der gewöhnlichen Menschen, dass sie Arbeitsplätze schaffen. Höchstens durch verstärkte Erziehung zu Innovativität an den Schulen könnte man als Staat da vielleicht unterstützend einwirken. (Ja, ich weiß, dass gerade Schul

Das Wesen der Konservativen

Ich glaube, man kann das Wesen der Konservativen auf folgenden gemeinsamen Nenner bringen: geringe Offenheit gegenüber Neuem. Im Big Five Personality Model handelt es sich um eine der fünf Variablen, die regelmäßig abgefragt werden. Ich habe in diesem Bereich meist überdurchschnittliche Werte. Konservative Menschen werden da wohl allesamt sehr geringe Werte erzielen. Zum Konservativismus gehört auch eine gewisse Negativität. Das Eine ist mit dem Anderen verbunden. Konservative sind gegen Veränderungen, doch die Welt ändert sich ständig; deswegen sind Konservative immer unzufrieden. So gesehen, ist es eigentlich verwunderlich, warum es so viele Konservative gibt - müssten diese nicht aufgrund ihrer negativen Lebenseinstellung gemäß Darwin mit der Zeit wegselektioniert werden? Es scheint sogar das Gegenteil zuzutreffen: Konservative haben mehr Kinder als aufgeschlossene Menschen. Das sieht man auch an den Umfragen unter Jugendlichen, wonach viele Jugendliche hier in Österreich besonders

Arteriosklerose

Nicht erst seit bei meinem Vater eine Verengung der Herzkranzgefäße festgestellt worden ist, mache ich mir Gedanken, wie es in dieser Hinsicht um mich bestellt ist. Tatsache ist, dass ich seit Jahren übergewichtig bin und der Blutdruck im oberen Normbereich liegt; so gesehen, ist es wahrscheinlich, dass es auch bei mir schon zu einer Verengung mancher Gefäße gekommen ist. Auch wenn ich jetzt, nach dem Studium, mehr Zeit für körperliche Aktivität habe, wird das die Verengung nicht rückgängig machen. Behoben werden kann der Schaden nur durch eine Operation; hierfür scheint mir der Zeitpunkt in meinem Fall aber noch zu früh zu sein. Die größte Gefahr bei Arteriosklerose ist die Herzinsuffzienz. Durch die Gefäßverengung steigt ja der Blutdruck, und das Herz gewöhnt sich an diesen höheren Druck. Dadurch baut es ab, weil es glaubt, nicht mehr so viele Muskelfasern zu benötigen. Wenn man dann die Gefäßverengung beseitigt und damit den Blutdruck normalisiert, kann es sein, dass das Herz schon

Medienhetze

Konservative Publizisten vom Schlage eines Andreas Unterberger oder eines Ernst Hofbauer hetzen gegen den Kanzler. Sie weisen darauf hin, dass es keine Beweise dafür gibt, dass dieser überhaupt je Matura gemacht hat; die entsprechenden Akten der Schule seien vor einigen Jahren vernichtet worden, und der Kanzler selbst hülle sich über seine Matura in Schweigen. Ich finde diese Hetze gegen den Kanzler erbärmlich; selbst wenn er keine Matura hätte, so hätte er doch nach fünf Jahren im Amt schon längst bewiesen, dass er ein Land führen kann, womit er wiederum widerlegt hätte, dass die Matura für das Amt des Bundeskanzlers so wichtig wäre, wie dies die konservativen Publizisten anscheinend meinen. Meiner Meinung nach ist es widerlich, derart in der Vergangenheit eines Menschen zu wühlen. Wichtig ist, wie er in Gegenwart und Zukunft handeln wird.

Schule

Ich mache mir nun auch immer wieder Gedanken über die Schule, weil ich als fast 30-jähriger in einem Alter angekommen bin, in dem man langsam anfängt darüber nachzudenken, wie es wohl der nächsten Generation ergehen wird. Ich selbst war ja ein sehr guter Schüler; im Maturazeugnis habe ich lauter Einser stehen. Bei Schulnoten kommt es aber nicht nur auf das Wissen und Können an, sondern auch auf andere Dinge, wie etwa korrektes Betragen und Übereinstimmung der schriftlich und mündlich ausgedrückten Meinungen mit den Ansichten der jeweiligen Lehrer. Das Wissen und Können könnte ich leicht an ein ausreichend begabtes Kind weitergeben; die Frage ist nur, wie sich das Kind im Unterricht verhalten wird. Ich war sehr angepasst, sehr zurückhaltend mit Meinungsäußerungen; zwar enthielten meine Schulaufsätze schon auch eigene Gedankengänge, aber ich bemühte mich immer, im Rahmen dessen zu bleiben, was ich für gesellschaftlich anerkannt hielt. So konnte ich meine Persönlichkeit erst nach der Matu

Mein eigener Lebensweg

Wenn man darüber nachdenkt, wie man eigene Kinder erziehen würde, dann ist das ein guter Anlass, um auch über den eigenen Lebensweg nachzudenken, damit man bei der nächsten Generation nicht die gleichen Fehler wie die eigenen Eltern macht. Ich hatte Riesenglück, dass ich Eltern hatte, die beide nie gestresst waren und immer viel Zeit für mich hatten. So konnten sie schon sehr schnell sicherstellen, dass ich die wichtigsten Fähigkeiten erwarb, die in der Schule eine Rolle spielten. Auch wenn ich von Natur aus eher ein mathematischer Typ sein mag, hatte ich sehr rasch auch einen recht umfangreichen Wortschatz, eine gefestigte Grammatik und eine gute Rechtschreibung. Da ich rasch erkannte, dass es mir Freude bereitete, meine Gedanken niederzuschreiben, bekam ich auch Übung im Formulieren und entwickelte einen guten Stil. Das haben meine Eltern auf jeden Fall richtig gemacht: Die wichtigsten Fähigkeiten, die man braucht, um gut durch die Schule zu kommen, waren schon früh gesichert. In Mat

Das Libertäre Manifest

Ich schreibe gerade an einem Text, den ich "Das Libertäre Manifest" genannt habe (Arbeitstitel). Darin beschreibe ich meine eigene politische Philosophie. Kommentare sind gern gesehen (aber bitte nicht "tl;dr"). Das Libertäre Manifest Einleitung Das Leben des Menschen ist zu einem großen Teil von der Befriedigung von Grundbedürfnissen bestimmt, wie dem Bedürfnis nach Nahrung, nach Schlaf, nach einem Dach über dem Kopf oder nach einem Partner beziehungsweise einer Partnerin. Die verschiedenen Formen des Zusammenlebens von Menschen, die sich im Verlauf der Jahrtausende entwickelt haben, basieren allesamt darauf, den Angehörigen der jeweiligen Verbände ein gutes Leben zu ermöglichen, in dem diese Grundbedürfnisse gesichert werden. Erst durch die Sicherung der Grundbedürfnisse entstehen in den Menschen sekundäre Bedürfnisse, wie das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, nach deren Befriedigung er dann ebenfalls strebt. Ohne Sicherung der Grundbedürfnisse aber g

Überwachung

Das Thema Überwachung ist seit einigen Wochen eines der heißesten Themen in den Medien. Zu diesem Thema möchte ich sagen: Man muss damit rechnen, dass alles, was im Internet geschrieben wird, aufgezeichnet wird. Man weiß nun, dass es der amerikanische und der britische Geheimdienst tun, aber es gibt sicherlich noch weitere Geheimdienste, die solche Aufzeichnungen machen, und wahrscheinlich auch Privatunternehmen. Ich habe eigentlich immer damit gerechnet, dass nichts, was ich im Internet schreibe, geheim bleibt und alles von irgendjemandem ausgewertet werden kann (und höchstwahrscheinlich auch wird). Wenn man aber getreu dem Motto "Alles, was man sagt, kann gegen einen selbst verwendet werden" handelt und sich komplett von der Außenwelt verschließt, ist das meiner Meinung nach auch nicht richtig. Die Frage ist nicht, ob Daten gesammelt werden, sondern es stellen sich vor allem zwei Fragen: 1. Welche Daten werden ausgewertet und 2. werden sie korrekt ausgewertet? Gerade wenn D

Der Begriff "Persönlichkeitsstörung"

Ich bin der Meinung, dass der Begriff "Persönlichkeitsstörung" semantisch falsch ist. In einzelnen Bereichen der Medizin gibt es verschiedene Störungen, zum Beispiel in der Kardiologie Herzrhythmusstörungen. Diese Bezeichnung ist korrekt, denn was ist gestört? Der Herzrhythmus - eben. Aber bei einer Persönlichkeitsstörung ist keineswegs die Persönlichkeit gestört, sondern der Betroffene hat einfach eine Persönlichkeit mit gewissen Zügen, die von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Ich würde vorschlagen, den Begriff der Persönlichkeitsstörung durch die Bezeichnung "Abweichung von der Norm" zu ersetzen. Ähnlich problematisch ist der Begriff "Angststörung": Denn es ist nicht die Angst des Patienten, die gestört ist, sondern die Störung besteht darin, dass der Patient ängstlich ist. Es handelt sich eher um eine Verhaltensstörung bedingt durch Angst.

Akademikerquote

Die zunehmende Anzahl von Akademikern hat aus Sicht eines arbeitenden Akademikers nicht unbedingt nur Vorteile: Es nimmt auch die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt zu; es ist nichts Besonderes mehr, Akademiker zu sein; Akademiker sind keineswegs mehr die "Könige", sondern Arbeitnehmer wie andere auch, genauso austauschbar und genauso "at risk", den Job zu verlieren, weil es auch andere Menschen gibt, die das Geforderte leisten können. Das sollte man vielleicht auch bedenken, wenn man über das Thema "Akademikerquote" liest oder schreibt.

Geistige Aktivität und Weisheit

Was mir heute auch noch durch den Kopf gegangen ist: Eigentlich könnte jemand, der in seinem Beruf weder geistig noch körperlich sonderlich beansprucht wird, schneller zu einem "weisen Menschen" werden als solche, die wirklich hart arbeiten (müssen). Denn derjenige, der weniger gefordert wird, hat mehr Gelegenheiten zum Nachdenken. Ich erinnere mich noch an meinen Zivildienst: Da habe ich auch hauptsächlich sehr einfache Routinearbeiten im Büro erledigt. Da konnte ich wirklich den ganzen Tag geistig mit anderen Dingen beschäftigt sein, weil diese Tätigkeiten nicht meine volle intellektuelle Kapazität erforderten. (Wir hatten im Büro auch eine geistig behinderte Mitarbeiterin, die exakt das gleiche gemacht hat wie ich - so viel also zum intellektuellen Anspruch der Tätigkeiten, die ich im Zivildienst durchgeführt habe.) Möglicherweise sind gerade Nicht-Akademiker oftmals besonders weise - natürlich auch nur solche, die über entsprechende geistige Anlagen verfügen, solche, die

"Den Lebensunterhalt verdienen"

Viele Menschen arbeiten, um sich ihren "Lebensunterhalt" zu verdienen - oder behaupten das zumindest. Auch wenn es vielleicht nicht in jedem Einzelfall stimmt, weil es sicher auch viele Leute gibt, die arbeiten, obwohl sie das Geld nicht unbedingt benötigen würden, um Miete und Nahrung zu bezahlen, so gibt es sicherlich doch Menschen, die wirklich arbeiten müssen, um zu überleben. Ich frage mich manchmal schon, wie das Ganze aus moralischer Sicht zu betrachten ist. Sind diejenigen, die nicht arbeiten, es wirklich nicht wert zu leben? Das ist doch schon gefährlich nahe einer hierzulande verbotenen Ideologie, und es widerspricht auch unserer Bundesverfassung, in der (wenn ich richtig informiert bin) das Recht auf Leben garantiert ist - zumindest ist das eine liberale Grundforderung, und da wir (offiziell) in einer liberalen Demokratie leben (oder uns das zumindest in der Schule so gesagt wurde; wie ich inzwischen in Erfahrung gebracht habe, mag die Realität etwas anders aussehe

Gedächtnis

Im Moment bin ich dabei, ein fremdsprachiges Lied zu lernen, das in einer Sprache vorliegt, die ich selbst nicht spreche. Ich beherrsche bereits die erste Strophe: Achimun pinnara i kangsan Ungume chawondo kadukhan Samcholli arumdaun nae choguk Panmanyon oraen ryoksae Challanhan munghwaro charanan Sulgiron inmunui yongwang Mongwa mam ta pachyo i Choson Kiri pattuse Nun ist mir eingefallen, dass eine Zeile der zweiten Strophe - die ich noch nicht gelernt habe - "Chilliro mung chojin oksen ttut" lautet. Ich habe nachgesehen, es stimmt (phonetisch, nicht orthografisch). Das zeigt, dass im Gedächtnis wahrscheinlich weit mehr gespeichert bleibt, als einem oft bewusst ist. Wahrscheinlich käme ich durch intensives Nachdenken noch auf weitere Zeilen der zweiten Strophe, ohne sie bewusst gelernt zu haben. Ich finde das sehr interessant.

September

Ein neuer Monat beginnt. Bisher hat es sich immer zufällig ergeben, dass ich am Monatsersten auch etwas in diesem Blog gepostet habe; das habe ich dann zum Anlass genommen, dass ich das Archiv dieses Blogs (erhältlich auf meiner Homepage) aktualisiert habe. Heute ist mir (noch) nichts eingefallen, über das ich gerne hier schreiben würde, aber wenigstens dieses Posting gibt mir die Möglichkeit, das Blog-Archiv zu aktualisieren. Eine Aktualisierung des Archivs einmal im Monat scheint mir ein sinnvoller Rhythmus zu sein. Ob mein Archiv überhaupt heruntergeladen wird, weiß ich freilich nicht.