Interessante Beobachtung

Vorhin sollte ich für meine Mutter eine Email mit dem Betreff "Rezept" schreiben, und statt des Wortes "Rezept" schrieb ich "Rezeptor". Dasselbe ist mir auch beim Tippen des vorigen Satzes wieder passiert: Beim ersten Vorkommen des Wortes "Rezept" schrieb ich "Rezeptor" und musste die letzten beiden Buchstaben löschen; erst beim zweiten Vorkommen des Wortes "Rezept" schrieb ich es auf Anhieb korrekt.

Das ist ein interessantes Phänomen: Da ich mich häufig an Diskussionen über medizinische Themen beteilige, verwende ich das Wort "Rezeptor" relativ oft, während das Wort "Rezept" in meinen Texten fast nie vorkommt. Ich vermute, ich habe in meinem Gehirn den Bewegungsablauf der Eingabe des Wortes "Rezeptor" eingespeichert, und da ich "Rezept" kaum jemals schreibe, bin ich trainiert, "Rezeptor" zu schreiben, wenn die ersten paar Zeichen übereinstimmen. Ähnliches habe ich schon früher bemerkt, als ich feststellte, dass es mir schwerfiel, "Hugo" zu schreiben, weil ich zuerst immer "Hugi" schrieb.

Ein bisschen erinnert mich das an moderne Mobiltelefone, welche eingegebene Wortfetzen zu ganzen Wörtern zu ergänzen versuchen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesem Phänomen auf den Grund gehen sollte, weil ich mich eigentlich derzeit mit Pharmakologie beschäftigen sollte. Auf folgende interessante Fragen kenne ich jedenfalls im Moment noch keine Antwort:

1. Wo im Gehirn sind diese Automatismen gespeichert? (Die Antwort steht wahrscheinlich im Neurophysiologie-Lehrbuch.)

2. Wie viele Buchstaben muss ich eingeben, dass dieser Automatismus greift? (Das muss ich durch Beobachtung lösen. Leider kann ich das Wort "Rezept" dazu nicht mehr verwenden, denn dadurch, dass ich es in diesem LJ-Eintrag so oft verwendet habe, habe ich mich schon daran gewöhnt und schreibe nun nicht mehr automatisch "Rezeptor". Ich muss mir etwas einfallen lassen.)

Vielleicht werde ich mich diesen Fragen in der Nacht widmen; es sollte ja nicht länger als 2 Stunden dauern, Antworten auf sie zu finden.

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