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Der Umgang mit Menschen

Den richtigen Ton im Umgang mit anderen Menschen zu finden, gehört wahrscheinlich zu den größten Herausforderungen des Alltags. Manche werden vielleicht meinen, dass ihnen das nicht schwer fällt, aber Hand aufs Herz: Wer kann von sich wirklich behaupten, mit jedem Menschen richtig umgehen zu können, egal in welcher Lebenslage? Welcher Mann meint wirklich, es mit jeder x-beliebigen Frau jahrelang in einem gemeinsamen Haushalt aushalten zu können? Die hohe Scheidungsrate hier in Wien - zwei Drittel aller Ehen werden geschieden - zeigt, dass das in der Tat nicht so leicht ist, wie man vielleicht meinen möchte. Für mich war die Mitgliedschaft in der Mensa vor allem wertvoll, um ein relativ breites Spektrum an Menschen kennen zu lernen und so Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Menschen zu sammeln. Dabei muss man aber bedenken, dass die Mensaner, auch wenn es in diesem Verein sehr viele verschiedene Berufsgruppen gibt, von der Hausfrau bis zum Universitätsprofessor, doch einen recht spe

Computergrafik

Warum ich mich nie ernsthaft mit Computergrafik beschäftigt habe: Computergrafik hat nicht nur eine technische, sondern auch eine ästhetische Komponente, und die Beurteilung dieser Komponente ist subjektiv. Zwar kann man Grafik-Demos auch nach objektiven Kriterien beurteilen, wie der Frame-Rate oder der Anzahl der gleichzeitig bewegten Objekte. Entscheidend ist aber der subjektive ästhetische Eindruck, und ich persönlich bin nicht bereit, mich einem System zu unterwerfen, in dem die Leistung nicht ausschließlich nach rein objektiven Kriterien beurteilt wird. Dass ich etwas kann, auch wenn ich wegen meines Desinteresses an Computergrafik in der Demoszene bisweilen als "Lamer" betrachtet werde, habe ich schon zu diversen Anlässen unter Beweis gestellt. In Size-Optimizing-Wettbewerben erfolgt die Bewertung völlig objektiv, das entscheidende Kriterium ist die Größe des Code. Als ich anno 1998 als 14-jähriger an einem solchen Wettbewerb teilnahm, stellte sich heraus, dass meine Lö

Lebenserfahrungen

Manche Menschen mögen schon Recht haben, wenn sie sagen, dass sie Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, die ich (noch) nicht gemacht habe. Umgekehrt gilt es aber auch. Vor allem habe ich durch mein Medizinstudium die Erfahrung gemacht, was es heißt, jemandem ausgeliefert zu sein, dem man selbst egal ist. Denn die Professoren an der Medizinischen Universität prüfen nur, weil es ihre Pflicht ist. Welche Note sie dem einzelnen Kandidaten geben, ist für sie ohne Konsequenzen. Wenn sie schlecht gelaunt sind, können sie den Studenten so streng prüfen, dass er versagt und durchfällt, auch wenn er noch so gut vorbereitet ist. Das alles hat für sie keine Konsequenzen, die Universität ist im Streitfall eher auf ihrer Seite. Ein Student muss schon wirklich das Kind einer besonders einflussreichen Persönlichkeit sein, damit die Prüfer Angst davor haben könnten, ihn ungerecht zu beurteilen, und er selbst keine Furcht vor der Prüfung haben muss. Das ist anders als in der Schule. In der Schule ha

"Studium zweiter Wahl"

In einem Forum meinte jemand, Informatik sei ein "Studium zweiter Wahl". Wenn dem so wäre, dann fragte ich mich, was ein Studium erster Wahl wäre? Vielleicht Mathematik oder Physik? Denn laut amerikanischen Statistiken sind Physikstudenten die Studenten mit dem im Schnitt höchsten IQ, gefolgt von den Mathematikstudenten. Aber an dritter Stelle kommen bereits die Informatikstudenten. So gesehen, halte ich die Aussage, Informatik sei ein "Studium zweiter Wahl", für sehr fragwürdig. Man bedenke zudem, dass Computer heutzutage überall eine Rolle spielen, egal in welchem Wirtschaftszweig. Überall braucht man Leute, die sich mit Computern gut auskennen. Mir erscheint Informatik aus diesem Grund ein sehr universelles Studium zu seien, also alles andere als ein "Studium zweiter Wahl". Sicherlich ist man als studierter Informatiker aber für viele Positionen in der EDV überqualifiziert, weil dafür eine Lehre oder eine HTL völlig ausreichen würde und die Theorie, die

Aussagekraft von Intelligenztests

Wenn man nun erkannt hat, dass manche Mensa-Mitglieder nicht gut im Rechtschreiben sind, dann könnte man meinen: "Wenn jemand in einem Intelligenztest einen hohen Wert erreicht hat, bedeutet das nicht unbedingt, dass er deswegen gute Rechtschreibkenntnisse haben muss; daraus folgt, dass auch jemand mit nur mangelhaften Rechtschreibkenntnissen hochintelligent sein kann." Dieser logische Schluss ist aber nicht allgemein gültig, sondern lediglich erfüllbar; erfüllt wird er unter der Annahme, dass Intelligenztests tatsächlich geeignet seien zu bestimmen, wer (hoch)intelligent ist. Diese Annahme aber ist diskussionswürdig.

Schockerlebnisse

Es ist immer wieder interessant, manchmal auch amüsant, zu welchen Schockerlebnissen es kommt, wenn Leute etwas ihr ganzes Leben lang für wahr gehalten haben und sich dann herausstellt, dass die vermeintliche Wahrheit eine Scheinwahrheit war. Anstatt über andere Personen herzuziehen, gedenke ich aber, zunächst so fair zu bleiben, dass ich in erster Linie über meine eigenen Schockerlebnisse dieser Art sprechen werde. Früher dachte ich, Intelligenz hätte etwas mit Rechtschreibung zu tun. So war ich schockiert, als ich feststellte, dass es bei der Mensa Leute gibt, die ich aufgrund ihrer mangelhaften Rechtschreibkenntnisse früher niemals für intelligent gehalten hätte. Aber ich habe rasch gelernt (was manche anscheinend bis heute nicht begriffen haben), dass es unzulässig ist zu glauben, alle Menschen wären im Großen und Ganzen ähnlich sozialisiert worden. Es gibt zum Beispiel Eltern, die ihre Kinder gar keine Bücher lesen lassen und statt dessen schauen, dass die Kinder ständig mit prakt

Das Allmachts-Paradoxon

Verschiedene Leute haben schon auf mehr oder wenige dilettantische Weise versucht, die Existenz eines allmächtigen höheren Wesens zu beweisen. Ich kann jedenfalls klar zeigen, dass die Annahme, ein Wesen sei allmächtig, zu einem Widerspruch führt, also paradox ist: Nehmen wir an, der Allmächtige hat keine rechte Freude an der Menschheit mehr und beschließt: "Es soll keine Menschen mehr geben, und dieser Wunsch ist unwiderruflich." Die Menschen verschwinden vom Erdboden - und der Allmächtige verspürt Reue: "Eigentlich wäre es doch besser, wenn es wieder Menschen gäbe." Da der Allmächtige aber zuerst beschlossen hat, dass sein Wunsch, dass es keine Menschen mehr geben sollte, unwiderruflich ist, haben wir hier einen Widerspruch: Entweder ist der Wunsch unwiderruflich, dann hat sich der Allmächtige in seiner Macht selbst beschränkt, denn er kann ihn nicht rückgängig machen. Oder der Wunsch ist doch nicht unwiderruflich, dann heißt das aber, dass der Allmächtige nicht i