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Meine Erfahrungen mit Mensa

Als ich im ersten Semester meines Medizinstudiums stand, las ich gelegentlich die Zeitschrift "Gehirn und Geist". Einmal war dort eine Anzeige des Vereins Mensa, die mich ermutigte, doch einmal den Aufnahmetest zu wagen; es hieß, man werde wahrscheinlich besser abschneiden als erwartet. Da ich wissen wollte, ob meine Erfolge in Schule und Studium nur auf Fleiß zurückzuführen waren oder ich doch auch begabt war, meldete ich mich beim österreichischen Mensa-Verein. Per Post bekam ich den Vortest zugeschickt, diesen bearbeitete ich innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits. Das Ergebnis war: Ich sei intelligenter als 99 Prozent der Bevölkerung. Mit Zuversicht ging ich zum Haupttest; dieser enthielt einige Aufgabenarten, die ich gar nicht erwartet hatte, aber auch in diesem Test war ich gut genug, um dem Verein Mensa beizutreten. Ich war also offiziell als intellektuell hochbegabt identifiziert. Der Verein hat mich anfangs gar nicht so recht interessiert, aber ich ging gelegentlich z

Persönlichkeitstest

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Die Website www.learnmyself.com enthält einen Persönlichkeitstest, der auf dem Big-Five-Modell beruht. Dieser Test scheint mir ziemlich aussagekräftig zu sein. Interessant ist vor allem, dass ich derart hohe Werte in der Kategorie "Agreeableness" erreiche. Das war vor zehn Jahren noch anders. Offenbar habe ich mich verändert. Dafür ist es ein bisschen traurig, dass ich in der Kategorie "Conscientiousness" nachgelassen habe, weil es sich im Berufsleben um eine wichtige Kategorie handelt. Offenbar besitze ich relativ wenig Ehrgeiz. Das ändert aber nichts daran, dass ich die mir zugeteilten Aufgaben stets mit großer Sorgfalt erledige. Interessant fand ich auch die Detailanalyse in der Kategorie "Openness". Ich rechnete mir in dieser Kategorie an sich immer hohe Werte zu, denn ich bin neuen Dingen doch sehr aufgeschlossen, und ich weiß aus meiner näheren Umgebung, dass nicht alle Menschen so sind. Offenbar habe ich vor allem in den Unterkategorien "Intel

Noch einige Bemerkungen zum Thema Intelligenz

Es gibt kein Thema, über das ich im Lauf der Jahre einander so widersprechende Aussagen (auch von Fachleuten) gehört habe wie das Thema Intelligenz. Ende der Neunziger Jahre wurde ja viel Trara zum Thema Hochbegabung gemacht. Dass Hochbegabte angeblich auch am Gymnasium unterfordert seien und sie spezieller Förderung bedürfen. Dabei war ich eigentlich immer der Meinung gewesen, jeder Akademiker sei hochbegabt und das Gymnasium, das ja auf ein Hochschulstudium vorbereiten soll, eben eine Schule für Hochbegabte. Es gibt auch zitierfähige Quellen, die meine Meinung stützen. Man kann etwa nachlesen, dass in den 1950er Jahren nur 1,5% der Bevölkerung einen Hochschulabschluss hatten. Man vergleiche das mit der mutmaßlichen Zahl von 2%, die hochbegabt seien. Sicher, vielleicht wird nicht jeder Akademiker zu diesen 2% gehört haben, aber es ist anzunehmen, dass es das Gros gewesen sein wird. In einer Statistik las ich auch neulich, dass Akademiker in den 1950er Jahren im Schnitt einen IQ von 13

Ist Wirtschaft kindisch?

Ich begreife noch immer unser Wirtschaftssystem nicht ganz; meines Erachtens geht es davon aus, dass Menschen schlecht bzw. einander feindselig gesinnt sind. Man schließt ein Geschäft ab, indem man eine Leistung gegen Entlohnung anbietet; dabei versucht die eine Seite, die Entlohnung zu maximieren, die andere, sie zu minimieren. Durch Argumente kann die eine Seite vielleicht die andere Seite von ihrem Standpunkt überzeugen; schließlich einigt man sich. Warum diese Konfrontation? Wieso ist es notwendig, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dafür zu kämpfen? Offenbar betrachten Menschen einander als Feinde, selbst wenn sie im gleichen Land leben. Warum muss das Leben ein Kampf sein? Ist das denn nicht kindisch? 

Die Unsinnigkeit von Intelligenztests

Vor einigen Jahren war im Fernsehen eine Dokumentation zu sehen, in der einige Mitglieder des Hochintelligenzvereins Mensa zu sehen waren. Ein Bekannter erzählte mir damals, er habe in einem Gasthaus einem Gespräch über diese Sendung beigewohnt, wobei einer der am Gespräch Beteiligten gemeint habe, die in der Sendung gezeigten Personen seien seiner Meinung nach nicht intelligent und die Tests hätten keine Aussagekraft und sollten verboten werden. Im Laufe der Jahre habe ich den Eindruck gewonnen, dass diese Person wohl nicht ganz Unrecht gehabt haben dürfte. Denn man kann in Vereinen wie Mensa sehr gut beobachten, was Intelligenztests aussagen und was nicht. Über eines sagen sie jedenfalls wenig aus: nämlich über den geistigen Horizont. Sie sagen nichts über Bildung und Wissen aus, sie messen auch nicht, wie gut jemand in der Lage ist, sich in ihm unbekannte Materie einzuarbeiten, oder ob er dazu überhaupt bereit ist. Im Grunde genommen messen Intelligenztests nur eines: nämlich die Fä

Durchzählen

Ich weiß nicht, ob es jemanden interessieren wird, zumal ich in diesem Blog selten über Programmierung schreibe und es daher vielleicht nicht ganz hineinpasst. Aber: Ich stehe oft an, wenn ich ein kombinatorisches Problem habe und alle Möglichkeiten systematisch durchprobieren will. Da habe ich anscheinend einen Knoten im Kopf, dabei geht es eigentlich ganz einfach. Hier der Code, den ich heute geschrieben habe, aus einem Programm, mit dem ich ein Beispiel aus www.brilliant.org zu lösen versucht habe: int countup (int x) {   number[x]++;   if (eval (price) > max_price)   {     if (x == n - 1)       return -1;     for (int i = 0; i <= x; i++)       number[i] = 0;     return countup (x + 1);   }   return 0; } Dieser Code dient dazu, den Array number systematisch hochzuzählen, wobei es hier nicht so ist, dass man genau weiß, bis zu welcher Zahl man jedes einzelne Element des Arrays hochzählen kann, sondern dass dies vom Ergebnis der Funktion eval, aufgerufen mit dem Parameter pr

"Wirre Scheinlogik"

Kurt Gödels Theoreme beruhen nicht auf "wirrer Scheinlogik". Das große Problem bei der Sache besteht darin, dass Menschen, die im Berufsleben stehen, dazu neigen, effizient zu denken und zu handeln. Um Schriften von Gödel und ähnlich Kompliziertes zu verstehen, bedarf es aber viel Zeit, die man investieren muss. Es genügt nicht, sich diese Dinge einmal durchzulesen, sondern man muss stunden-, tage-, vielleicht sogar wochenlang darüber nachdenken, bis man sie verstanden hat. Gerade das ist aber die Stärke der Hochbegabten: Sie haben die Ausdauer, sich gründlich mit komplizierter Materie zu beschäftigen, bis sie diese verstanden haben, und nachher können sie dann das Ganze so einfach erklären, dass es auch die Normalbegabten verstehen können, wenn sie nur wollen. Hochbegabung in diesem Sinne kann wahrscheinlich durch einen IQ-Test allein nicht festgestellt werden.

Videospiele als Produkt der Globalisierung

Folgender Gedanke ist mir heute durch den Kopf gegangen: Videospiele sind meines Erachtens eines der besten Beispiele dafür, welche Chancen die Globalisierung bietet. Denn in Videospiele fließen viele Erfindungen ein, die aus ganz unterschiedlichen Erdteilen stammen. Die zugrunde liegende Computertechnik wurde ursprünglich in Europa entwickelt und in Nordamerika perfektioniert. Die Spiele selbst werden hauptsächlich in Japan, also in Ostasien, entwickelt. Und die Musik ist auf afrikanische Einflüsse zurückzuführen. In einer Welt ohne Globalisierung, in der jedes Land für sich alleine lebte, gäbe es vermutlich keine Videospiele. Somit stellen diese Spiele ein wunderschönes Beispiel dafür dar, dass Globalisierung nicht nur negativ zu sehen ist.