Qualität des Denkens
Eine Bekannte von mir, eine studierte Psychologin, meinte einmal, dass sich Hochbegabte in ihrer Denkweise qualitativ nicht von Normalbegabten unterscheiden würden. Diese Bemerkung schoss mir heute durch den Kopf, als ich über etwas anderes nachdachte: Marco Ripà stellte einmal die Vermutung an, ich würde mich nicht durch eine extrem hohe Denkgeschwindigkeit auszeichnen, sondern vor allem durch eine ungewöhnliche Tiefe des Denkens. Diese Vermutung könnte aus meiner subjektiven Sicht richtig sein. Damit möchte ich nicht behaupten, ich wäre langsam im Denken, im Gegenteil - die Geschwindigkeit meines Denkens dürfte durchaus über dem Durchschnitt liegen. Das haben auch so genannte Speed-Tests gezeigt. Bei einem Rechentest beispielsweise, bei dem es darum ging, innerhalb von zwanzig Minuten möglichst viele Rechenaufgaben zu lösen, kam ich auf fast tausend gelöste Aufgaben (von denen ich nur vier falsch hatte). Der Durchschnittsbürger schafft in dieser Zeit angeblich nur siebenhundert solch